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Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Polygonaceae:] Fallopia convolvulus [= Polygonum convolvulus] (Windenknöterich, Acker-Flügelknöterich)
  • [Polygonaceae:] Fallopia dumetorum [= Polygonum convolvulus] (Hecken-Windenknöterich, Heckenknöterich)

Klimesch (1971: 40-42) legt eine Arbeit vor mit Titel und berichtet darin: "In den Memorie della Società Entomologica Italiana, 1956, 35: 247 bis 264, erschien aus der Feder von Dr. Athos Goidanich, Torino, ein Artikel, betitelt: „Sopra un fenomeno finora sconosciuto, la Cecidoforia o trasporto della propria galla." Darin beschreibt der Autoran Hand eines reichen Bildmaterials die Entwicklung der Raupe von Coleophora icterella Toll in Gallen an Polygonum Convolvulus L. Es wird angegeben, daß die Bestimmung der Imago durch Toll erfolgte, der Material im Wege von Dr. A. Fiori und des Verfassers dieser Zeilen erhielt. In seiner Abhandlung unterläßt Goidanich eine morphologische Charakterisierung der Art, so daß neuerdingsvon verschiedenen Seiten angesichts der Tatsache, daß Toll (1962) die Entwicklungsstadien und die Futterpflanze seiner icterella als noch unbekannt bezeichnet und ein Vorkommen in Italien nicht erwähnt, Zweifel darüber erhoben wurden, ob es sich bei der cecidogenen Coleophora tatsächlich um die Toll'sche Art handelt. In den Jahren 1965 und 1968 fand Verfasser bei Susa (Piemont) und Opcina-Triest Gallen an Convolvulus dumetorum L., aus denen Imagines erzielt wurden. Eine Genitaluntersuchung ergab, daß kein Zweifel darüber bestehen kann, daß wir es bei dem Erreger mit C. icterella Toll zu tun haben." Und weiter: "In ihrer Lebensweise und Gallenbildung findet C. icterella unter den übrigen cecidogenen Coleophoren nur in Augasma aeratellum, Z., die an Polygonum aviculare L. Gallen erzeugt, einen Vergleiche zulassenden Paralellfall. So wie bei der genannten A. aeratellum Z. handelt es sich auch bei der icterella-Galle um ein Acrocecidium (Thomas 1873), also um eine an einem Vegetationspunkt entstehende Gallenbildung. Beim Befall entwickelt sich aus einer Polygonum Convolvulus-Blüte statt der Frucht eine kantige, langgestreckte, ca. 9—10 mm Länge erreichende Galle (Fig. 3). Sie ist außen glatt, anfänglich hellgrün und nimmt allmählich eine rötliche Färbung an. Die Kanten weisen auf ihre Entwicklung aus einer Fruchtanlage hin, aus einer dreikantigen Frucht, bei der die normal zur Fruchtzeit breit geflügelten äußeren Perianthblätter nicht zur Ausbildung gelangen. In der Zeit von Mitte August bis Mitte Oktober sind diese Gallen an Polygonum Convolvulus L. und P. dumetorum L. zu finden. Die Raupe benötigt ungefähr vier Wochen zur vollen Entwicklung. In der ersten Phase lebt sie von der Nährsubstanz der Galle. In dieser Zeit findet keine Kotentleerung nach außen statt. Die Galle bleibt vollständig geschlossen und läßt äußerlich nichts von den sich in ihrem Innern abspielenden Verände- rungen erkennen. Erst in der letzten Phase greift die Raupe Gewebesubstanz an; sie bildet am unteren Teil der Galle, lateral, etwa bei 1/6 bis 1/7 ihrer Länge eine dreiklappige Öffnung (die zukünftige Schlupfstelle der Imago), durch die sie Abfälle aus ihrem Wohnraum schafft (Fig. 4 und 5). Zuletzt, d. h. nach ihrer vollen Entwicklung, trennt die Raupe von innen die Galle an der Basis von ihrer Unterlage und begibt sich nun auf die Suche nach einem geeigneten Anheftungsplatz für die Überwinterung. Dies geschieht mit Vorliebe auf der rissigen Rinde von Bäumen. Goidanich nennt diese sehr auffällige Erscheinung „Cecidophorie". Die Trennstelle ist an der Wirtspflanze am verbleibenden Basalstumpf noch deutlich zu erkennen. Die zum Verpuppungsgehäuse für ihre Bewohnerin gewordene Galle verfärbt sich nun zu Rotbraun und schrumpft gleichzeitig etwas ein, wobei die Kanten deutlicher hervortreten. Der Mundwinkel der oralen Öffnung ist ca. 80" zur Körperachse geneigt. Nach der Überwinterung erscheint der Sack (d. h. die Galle) mit runzeliger Oberfläche von schwarzbrauner Färbung, wobei sich nur die Dreiklappenöffnung durch etwas hellere Tönung von der Umgebung abhebt."

Baldizzone (2019: 75) verweist bezüglich der interessanten Larvalbiologie ebenfalls vor allem auf die Studie von Goidanich (1956), die ich leider noch nicht im Original lesen konnte.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Dumitrescumia cecidophorella (Oudejans, 1972) [so bei Anikin et al. (2017)]

4.2. Synonyme

4.3. Faunistik

Die Art wurde von Hlody im Rajon Borstschiw in der Oblast Ternopil in "Podolien", also aus dem Westen der Ukraine beschrieben.

Nach SwissLepTeam (2010) ist die Art auch Faunenbestandteil der Schweiz (Südschweiz (Tessin, Puschlav, Bergell, Misox, Simplon-Südseite)).

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Baldizzone, G. (2019): Fauna d’Italia. Vol. LIII. Lepidoptera Coleophoridae. - XVII + 907 S.; Milano (Calderini).
  • Будашкин, Ю. И., Рихтер, И. & Ю. Табель (2015): Новые находки молей-чехлоносок (Lepidoptera: Coleophoridae) в России и в Армении. — Эверсманния 41: 11–22.
  • Goidanich, A. (1956): Sopra un fenomeno biologico finora sconosciuto, la cecidoforia o trasporto della propria galla (Lep. Coleophoridae). — Memorie della Societa Entomologica Italiana, 35: 247-264. [Sekundärzitat]
  • Klimesch, J. (1971): Coleophora icterella Toll, eine cecidogene Art (Lep., Coleophoridae). — Nachrichtenblatt der Bayerischen Entomologen 20 (3): 41-44. [PDF auf zobodat.at]
  • Nomen novum: Oudejans, R. C. H. M. (1972): Studies on Coleophoridae (Lepidoptera) II. A new name for Coleophora icterella Toll 1949. — Entomologische Berichten 32 (6): 120-121. Amsterdam. — Digitalisat auf archive.org: [120-121]
  • SwissLepTeam (2010). Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).
  • Beschreibung als Coleophora icterella: Toll, S. (1949): Fauna motyli Podola (Supplementa et corrigenda). — Polskie pismo entomologiczne 18 (2-4): 156-172.