2. Biologie
2.1. Habitat
2.2. Raupennahrungspflanzen
2.3. Nahrung der Raupe
- [Geraniaceae:] Erodium glandulosum (Drüsiger Reiherschnabel)
- [Geraniaceae:] Erodium cheilanthifolium [= Erodium petraeum ssp. crispum] (Pelzfarnblättriger Reiherschnabel)
Bartsch et al. (2021: 42) erläutern: "The host plants are perennial Erodium spp. such as the closely related E. cheilanthifolium Boissier, E. glandulosum Cavanilles and E. saxatile Paul (Geraniaceae) (Pühringer & Pöll 2004a, pers. observation Laštůvka; Manceñido in litt. 2015). The latter is concluded from the sole occurence of E. saxatile (= E. valentinum (Lange) Greuter & Burdet) in Sierra de Maria and Sra de Espuña, where P. aistleitneri has been detected recently (pers. observation Pühringer & Pöll)." Tatsächlich hatten Pühringer & Pöll (2004) noch vergeblich in Wurzeln von Erodium glandulosum gesucht, diese Pflanze aber trotzdem als wahrscheinliche Raupennahrungspflanze angeführt. Raupenfunde gelangen dann erst später.
3. Weitere Informationen
3.1. Etymologie (Namenserklärung)
Špatenka (1992: 437): „Synansphecia aistleitneri sp. n. trägt den Namen ihres Entdeckers, meines Freundes Mag. Eyjolf Aistleitner (Feldkirch, Österreich).“
3.2. Andere Kombinationen
- Synansphecia aistleitneri Špatenka, 1992 [Originalkombination]
3.3. Taxonomie
Die Art wurde unter dem Namen Synansphecia aistleitneri Špatenka, 1992 beschrieben. In der [Fauna Europaea] werden neuerdings alle Arten der bisherigen Gattung Synansphecia Căpuşe, 1973 in die Gattung Pyropteron Newman, 1832 integriert. Diese Zusammenfassung ist unter Sesien-Spezialisten nicht unumstritten. Dabei gibt es gute Gründe für und gegen eine Zusammenfassung. Bartsch et al. (2021) entschieden sich erneut für die weite Fassung der Gattung Pyropteron.
P. aistleitneri weist eine ganze Reihe äußerer Unterschiede und auch Genitalunterschiede gegenüber dem auf die Hochlagen der Sierra Nevada beschränkten Pyropteron kautzi auf, so dass die Artberechtigung beider Taxa unumstritten war. Der jetzt ermittelte Barcoding-Abstand von lediglich 2,0 % zeigt aber, dass die Arten doch sehr nahe miteinander verwandt sein müssen. Andererseits ist P. aistleitneri trotz der isolierten Vorkommen in den spanischen Gebirgen, genetisch sehr einheitlich (0,2 % Variabilität).
3.4. Faunistik
Bisher nur aus Spanien bekannt, dort stets in Gebirgslagen. Nach Pühringer & Pöll (2004) kann man die Art am besten dort suchen, wo auch der Bläuling Aricia morronensis fliegt, der die gleichen Larvalpflanzen nutzen.
(Autor: Erwin Rennwald)
3.5. Typenmaterial
Špatenka (1992: 436): „Holotypus ♀. Spanien, Prov. Granada (sept.), Sierra de Guillimona, 1900 m, 15-VII-1988, E. Aistleitner leg., K. Špatenka coll. – Paratypus ♂, dieselbe Lokalität wie der Holotypus, 1700-1800 m, 11-VII-1988, E. Aistleitner leg. et coll., genitaluntersucht.
Als Holotypus wurde ausnahmsweise das Weibchen statt des Männchens ausgewählt, weil das Männchen ein bißchen abgeflogen und auch genitaluntersucht ist.“
3.6. Literatur
- Bartsch, D., Pühringer, F., Milla, L., Lingenhöle, A. & A. Kallies (2021): A molecular phylogeny and revision of the genus Pyropteron Newman, 1832 (Lepidoptera, Sesiidae) reveals unexpected diversity and frequent hostplant switch as a driver of speciation. — Zootaxa 4972: 1-75.
- Pühringer, F. & N. Pöll (2004): Zur Verbreitung und Biologie von Synansphecia aistleitneri Spatenka 1992 (Lepidoptera, Sesiidae). — Denisia, 13: 325-333. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Špatenka, K. (1992): Weitere neue paläarktische Sesiiden (Lepidoptera Sesiidae). — Alexanor 17 (7): 427-446.