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Diagnose
Inhalt

2. Diagnose

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Geraniaceae:] Erodium cheilanthifolium [= Erodium petraeum ssp. crispum] (Pelzfarnblättriger Reiherschnabel)

Bartsch et al. (2021: 43) erläutern: "The species occurs in stony, cold and stormy places in summit areas (2380–3000 m) of the Sierra Nevada where the hostplant, Erodium cheilanthifolium, is growing. In the raw habitat, where you wouldn’t suspect a moth approaching, you don’t even need a net to catch the specimens. [...] Larvae were detected in two size classes during the flight time of the moth and therefore assumed to undergo a three-year development (Pühringer & Pöll 2004b)."

Pühringer & Pöll (2004: 5) konnten die Biologie erstmals klären: "The larva lives in the root of Erodium petraeum crispum (Geraniaceae)." Die Suchaktion wird im Detail geschildert: "Am 4.7.2000 suchten wir den Pico del Veleta in der Sierra Nevada auf, wo wir 2 Jahre zuvor ein einziges Männchen der bis dahin verschollenen Art gefangen hatten. Die Untersuchung der näheren Umgebung des damaligen Fundplatzes führte uns schließlich weiter oben zu einer windgefegten, vegetationsarmen Fläche, auf der nahezu als einzige Blütenpflanze Erodium petraeum crispum (Syn.: E. cheilantifolium) mit seinen zartenrosa-violetten Blüten dem Winde trotzte. Das überaus hübsche Pflänzchen war uns schon 2 Jahre zuvor auf dem Gipfel des San Juan aufgefallen. Daß das zarte Pflänzchen einen überaus kräftigen Wurzelstock aufweist, hatten wir nicht für möglich gehalten. Da die Art zu den Geraniaceae gehört und somit in die engere Auswahl der potentiellen Futterpflanzen von S. kautzi kam, untersuchten wir den Wurzelstock und fanden gleich in der ersten untersuchten Pflanze eine fast erwachsene Sesienraupe [...] Offenbar waren die erwachsenen Raupen in diesem Jahre schon verpuppt. Da wir 2 Größenklassen von Raupen festgestellt hatten, muß man wohl von einer 3-jährigen Entwicklungszeit der Art ausgehen."

Erodium-Arten als Raupennahrung werden auch für die nächstverwandte Pyropteron aistleitneri angeführt - und möglicherweise spielen sie doch auch eine kleine Rolle für die ansonsten an Sanguisorba minor lebende Pyropteron leucomelaena, zu deren Gruppe P. kautzi und P. aistleitneri gehören.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Nach dem Entomologen Hofrat Dipl.-Ing. Hans Kautz (1870-1954) benannt.

(Autor: Michel Kettner)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Taxonomie

Die Art weist eine ganze Reihe äußerer Unterschiede und auch Genitalunterschiede gegenüber Pyropteron aistleitneri auf, so dass die Artberechtigung schon lange geklärt ist. Der jetzt ermittelte Barcoding-Abstand von nur 2,0 % zeigt aber, dass die Arten doch sehr nahe miteinander verwandt sein müssen.

4.4. Faunistik

Locus typicus: Spanien, Andalusien, Sierra Nevada, Monte del Lobo, 2700 m. Die Art ist als Lokalendemit ganz auf die Hochlagen der Sierra Nevada beschränkt.

4.5. Typenmaterial

Bartsch et al. (2021: 43) stellen fest: "The lectotype was designated by Špatenka (1992). Later, this specimen as well as three paralectotypes in the SMNK were damaged by collection pests, but not destroyed, as stated by Pühringer & Pöll (2004b). The lectotype lacks the left pair of wings and the abdomen (Fig. 134). The subsequent designation of another lectotype in the NHMW by Pühringer & Pöll (2004b) is invalid."

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4.6. Literatur

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)