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Falter
Raupe
Puppe
Weibchen
Männchen
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

[Anmerkung: Die beiden hier bis 1. Juli 2012 eingestellten Bilder aus Österreich waren fehlbestimmt, richtig ist Sophronia sicariellus, korr. durch Barcoding.]

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

Die wichtigsten Unterschiede gegenüber Sophronia sicariellus sind der viel breitere und auffälligere weiße Costalwisch und der runde Apex (bei S. sicariellus spitz und etwas hakenförmig).

2.1. Weibchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Artemisia campestris (Feld-Beifuß)
  • [Asteraceae:] Achillea millefolium (Gewöhnliche Schafgarbe)
  • [Asteraceae:] Helichrysum arenarium [= Gnaphalium arenarium] (Gewöhnliche Sand-Strohblume)
  • [Asteraceae:] Santolina chamaecyparissus (Graue Heiligenkraut, Silbrigblättriges Heiligenkraut)
  • [Lamiaceae:] Thymus serpyllum agg. (Sand-Thymian agg.)
  • [Lamiaceae:] Lavandula sp. ? (Lavendel ?)
  • [Apiaceae:] Pimpinella saxifraga ? (Kleine Bibernelle ?)
  • [Apiaceae:] Peucedanum oreoselinum ? [= "Peucedanum montanum" ?] (Berg-Haarstrang ?)
  • [Apiaceae:] Daucus carota ? (Wilde Möhre ?)
  • [Cistaceae:] Helianthemum nummularium agg. ?? [= Helianthemum vulgare agg. ??] (Gewöhnliches Sonnenröschen ??)

Elsner et al. (1999: 50) führen eine lange Liste von Raupennahrungspflanzen aus drei verschiedenen Familien an: "Peucedanum montanum, Pimpinella saxifraga (Apiaceae), Thymus serpyllum (Lamiaceae), Achillea millefolium, Artemisia campestris, Gnaphalium, Helichrysum arenarium, Santolina chamaecyparissus (Asteraceae)." Die Liste von Chrétien (1909: 259) war allerdings noch länger: "Cette chenille vit à peu près de la même façon que la précédente, mais sur un plus grand nombre de plantes, des genres : Artemisia, Lavandula, Santolina, Pimpinella, Achillea. Zeller (Ent. m. mag., août 1869) l’a trouvée sur l'Helichrysum arenarium." Zeller (1869: 47) hatte in seiner Fußnote zur Zucht von Bucculatrix gnaphaliella und Coleophora gnaphalii: "One obtains the imago of both species most easily by collecting the plant in quantities and placing it in a roomy box; there then appear also various other species, viz., Panc. pomposella, Sophronia humerella, Botys aerealis, Thalpochares paula. — P. C. Z."

Heidrun Melzer konnte durch die oben gezeigten Funde davon Achillea millefolium und Artemisia campestris bestätigen, überraschend aber auch Thymus serpyllum agg., was dafür spricht, dass auch die anderen Angaben aus der Literatur stimmen könnten. Schon Schütze (1931: 185) hatte zur Raupe vermerkt: "Zwischen versponnenen Blättern oder in zusammen gezogenen Triebenden von Achillea millefolium. Weitere Futterpflanzen: Artemisia campestris, Thymus, Gnaphalium (Helichrysum)." Mit "Gnaphalium" war also "Gnaphalium arenarium" gemeint, also Helichrysum arenarium; "Gnaphalium" bei Elsner et al. (1999: 50) kann damit gestrichen werden. Was mit "Peucedanum montanum" gemeint war, ist sicher einfach der Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum). Die Angabe "Artemisia campestris geht schon auf Schmid (1866: 144) zurück, der zu seiner Regensburger Umgebung geschrieben hatte: "R. im Mai in den zusammengesponnenen Endtrieben von Artemisia campestris."

Mann (1885: 164) nannte "Raupe auf Helianthemum vulgare, Artemisia campestris und anderen Pflanzen." Für das Sonnenröschen fügte er aber keine konkrete Angabe an.

Gregersen & Karsholt (2022: 382-383) listen ebenfalls: "Host-plant. Recorded from several low plants: Helichrysum, Thymus, Pimpinella Peucedanum oreoselinum (Benander op. cit.), Artemisia campestris (Buhl et al. 1989: 129) and Daucus carota (Seneca pers. comm.). The larva lives in spun leaves. It is present in a wide range of open habitats, mostly in sandy areas." Und erst am Schluss folgt der entscheidende Satz: "The larva is usually found on Artemisia campestris."

Ich vermute, dass die Eiablage an die genannten Asteraceae erfolgt, dass die ausgewachsene Raupe dann aber mitunter auch auf andere Pflanzen der Umgebung wechseln oder diese zumindest in ihr Gespinst integrieren kann. Als primäre Nahrungsgrundlage müssten sie erst noch bestätigt werden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Faunistik

Die Art wird nicht mehr auf der Artenliste für England geführt, nachdem die früheren Vorkommen nicht mehr bestätigt werden konnten und wahrscheinlich auch gar nicht existierten (Fehlbestimmungen). Auf der Artseite von [HantsMoths.org.uk] ist zu erfahren: "Extinct in the British Isles, formerly in dry sandy areas in Berkshire, Nottinghamshire and Cumbria, but not since 1970. [...] no evidence of breeding in the UK." [gelechiid.co.uk] schreiben in ihrer Einführung knapp: "Sophronia humerella has been removed from the British list with records considered doubtful."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur