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Falter
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

Darin indizierte Abbildung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Trotz Meldungen in der Literatur anscheinend noch unbekannt! Herrich-Schäffer ([1854]: 156) wusste noch nichts zur Raupennahrung seiner neuen Art. Gleiches gilt für Mann (1885: 164) und auch Schmid (1886: 144), der mehrere andere Sophronia-Arten als Raupe kannte, kannte diese Art nur "sehr selten" und ausschließlich als Falter. Nickerl (1908: 41) hatte dann formuliert: "Die Raupe an Artemisia campestris; im April, anfangs Mai." Da er nur wenige Falterfunde dieser Art auflistet, dürfte die Angabe zur Raupennahrung einer nicht genannten Quelle entnommen sein - oder nur eine Vermutung darstellen, da ja auch andere Sophronia-Arten als an Artemisia campestris gefunden wurden.

Pfister (1957: 94) erwähnte die Art von der Garchinger Heide: "Das Tierchen hat fast soviel Temperament, wie die bescheiden schwarz-braun gefärbten, aber äußerst elegant gezeichneten Sophronia consanguinella H. Seh., die an warmen Sommerabenden in der zweiten Julihälfte in rasenden, kurzen Zickzackflügen dicht über dem Boden nach ihren schmalflügeligen Weibchen suchen. 1950 sah ich einige, 1951 sehr viele Stücke, dann keine mehr". - Offensichtlich wusste er nichts zur Raupe.

Elsner et al. (1999: 49) schrieben zur Raupe: "Potentilla (Rosaceae), Artemisia campestris". Woher diese Angaben stammen, weiß ich noch nicht. Eine Primärquelle dazu konnte ich bisher nicht finden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Synonyme

4.2. Taxonomie

Huemer & Karsholt (2020: 130) merken nur knapp an: "Sophronia consanguinella. S. marginella was recently shown to be a junior synonym of this species (Šumpich et al. 2019)." Šumpich et al. (2019: 352) begründeten: "Toll (1936: 405) described S. marginella from Ternopil' region of Ukraine (”Podolien, Kreis Zaleszczyki, Wołczków“). This taxon was mentioned in various checklists as a species of uncertain taxonomic position (e.g., Elsner et al. 1999: 50, Ponomarenko 2008: 101). An accurate drawing of the adult and male genitalia of S. marginella in the original description agrees in all details with typical specimens of S. consanguinella, and therefore we synonymize S. marginella with S. consanguinella."

4.3. Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Baden-Württemberg und Bayern bekannt. In Bayern wurde die Art von Pröse et al. (2003)[2004] mit "0 - ausgestorben oder verschollen" für die Regionen "Schichtstufenland" und "Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten" in die Rote Liste aufgenommen.

Locus typicus des Synonyms Sophronia marginella nach Toll (1936: 406): Ukraine (damals Polen), Podolien, Kreis Zaleszczyki, Wołczków.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von Heppner (1982). Obwohl die Tafel 53 bereits 1851 erschienen ist, darf sie nach den Bestimmungen des ICZN nicht als Erstbeschreibung gelten, denn die Nomenklatur auf dieser Tafel ist nicht binominal.

4.5. Literatur

  • Elsner, G., Huemer, P. & Z. Tokár (1999): Die Palpenmotten (Lepidoptera, Gelechiidae) Mitteleuropas. Bestimmung – Verbreitung – Flugstandort – Lebensweise der Raupen: 1-208. Bratislava (František Slamka).
  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
  • Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1853-1855“) [1847-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Fünfter Band. Die Schaben und Federmotten: 1-394, Tineides pl. 1-124, Pterophides pl. 1-7, Micropteryges pl. 1. Regensburg.
  • Huemer, P. & O. Karsholt (2020): Commented checklist of European Gelechiidae (Lepidoptera). — ZooKeys, 921: 65–140. [zur Arbeit und PDF-Download auf zookeys.pensoft.net]
  • Mann, J. (1885): Beiträge zur Kenntniss der Microlepidopteren-Fauna der Erzherzogthümer Oesterreich ob und unter der Enns und Salzburgs. — Wiener entomologische Zeitung, 4 (6): 161-166. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • Nickerl, O. (1908): Beiträge zur Insekten-Fauna Böhmens. VI. Die Motten Böhmens (Tineen). — S. 1-161. Prag (Verlag der Gesellschaft für Physiokratie.). [PDF auf zobodat.at]
  • Pfister, H. (1957): Blumen und Kleinschmetterlinge auf der Garchinger Heide. — Nachrichtenblatt der Bayerischen Entomologen, 6: 93-96. [PDF auf zobodat.at]
  • Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt] [PDF auf lfu.bayern.de].
  • Šumpich, J., Bidzilya, O.V. & M.G. Ponomarenko (2019): Sophronia salaganella sp. n. from the Russian Altai and new data on Palaearctic Sophronia Hübner, [1825] species (Lepidoptera, Gelechiidae). — Zootaxa 4577: 348–360.
  • Beschreibung als Sophronia marginella: Toll, S. (1936): Untersuchung der Genitalien bei Pyrausta purpuralis L. und P. ostrinalis Hb. nebst Beschreibung 11 neuer Microlepidopteren-Arten. — Annales musei zoologici polonici 11 (24): 403-413, pl. XLVII-XLIX.