1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Geschlecht nicht bestimmt
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.5. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Sapindaceae:] Acer tataricum (Tatarischer Steppen-Ahorn, Tataren-Ahorn)
Einzige bisher bekannte Raupennahrungspflanze ist der Tatarische Steppen-Ahorn oder Tataren-Ahorn (Acer tataricum). Mey (2014) schreibt dazu: „Die Wirtspflanze in der Ukraine und in Südrussland ist Acer tataricum, der in den Steppengebieten weit verbreitet ist (Bidzilia, pers. Mitt.).“ Auch eines der oben abgebildeten Diagnosefotos aus Finnland (Helsinki) beruht auf einem Tier, das vom dort nicht heimischen Acer tataricum gezüchtet wurde.
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Cerostoma chazariella Mann, 1866 [Originalkombination]
4.2. Faunistik
W. Mey fing die Art 2014 in Deutschland, Brandenburg, Potsdam [Hinweis von Stefan Ratering im Forum]. Konkret wurde beim Lichtfang im Waldgebiet Katarinenholz am Großen Herzberg bei Potsdam am 31. Mai 2014 ein ♀ und ein ♂ gefangen. Der Autor (Mey 2014) vermutet, trotz einiger Einschränkungen, dass es sich hier nicht um eine Neuansiedlung handelt, will eine solche aber auch nicht ausschließen.
Mann (1866) schrieb: "Ich gebe bloss die Abbildung, da noch keine existirt. Beschrieben hat sie Freund Zeller nach Exemplaren aus Sarepta." Doch genau diese Abbildung in Verbindung mit dem Satz: "Juli in den Bergen aus Hecken gescheucht" ist heute als Erstbeschreibung zu verstehen, wonach die Dobrudscha (Rumänien) und nicht Sarepta (Wolgograd, Russland) als locus typicus zu gelten hat. Nach der Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 29 August 2013, version 2.6.2] und Mey (2014) tritt die Art in Europa außerdem in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Lettland, Litauen, Finnland, aber auch in Frankreich auf, was ein Vorkommen in Deutschland nahelegte.
Der Tatarische Steppen-Ahorn ist in Südosteuropa zu Hause. Von Natur aus fehlt er in Deutschland ebenso wie in Finnland oder Frankreich. Zusammen mit dem nahe verwandten Feuer- oder Amur-Ahorn (Acer ginnala) wird er aber nicht selten als Parkbaum gepflanzt und kann von dort aus mitunter auch verwildern, so in einem Beispiel auch bei Geltow nahe Potsdam (Buhr & Kummer 2011) - was dann doch sehr für eine Neuansiedlung bei Potsdam spricht, so wie auch die Nachweise aus Finnland auf Verschleppung mit Pflanzungen des Tatarischen Steppen-Ahorn zurückgeführt werden. Zur Angabe des Falters aus Frankreich liegen mir leider gar keine Informationen vor.
Baraniak et al. (2014: 89) listen eine Reihe von Belegtieren aus Ost- und Südosteuropa auf: "Ukraine: 2 ♂♂, 3 ♀♀, Gorlovka, Südrussland, 17-V-1943, J. Soffner leg.; Romania: 6 ♂♂, 4 ♀♀, 2 exx. without abdomen, Banat, Orsova, VII-1909, M. Hilf. leg., Leonhard coll., 2 ♂♂, 2 ♀♀, Bucuresti, 17-VII- 1960, Popescu-Gorj leg."
(Autor: Erwin Rennwald)
4.3. Literatur
- Baraniak, E., Walczak, U. & R. Gaedike (2014): The Plutellidae to Ypsolophidae in the Lepidoptera collection of Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut. Contribution to the knowledge of Yponomeutoidea. X (Lepidoptera: Yponomeutoidea). — SHILAP Revista de lepidopterología, 42 (165): 83-90. [PDF auf redalyc.org]
- Bengtsson, B. Å. (2023): Anmärkningsvärda fynd av småfjärilar (Microlepidoptera) i Sverige 2022. — Entomologisk Tidskrift 144 (1-2): 1-20. [Sekundärzitat, Abstract auf et-online.nu]
- Buhr, C. & V. Kummer (2011): Beitrag zur Flora des Potsdamer Stadtgebietes IV. — Verhandlungen des Botanischen Vereins Berlin Brandenburg 144: 117-175. [PDF auf botanischer-verein-brandenburg.de]
- Erstbeschreibung: Mann, J. (1866): Aufzählung der im Jahre 1865 in der Dobrudscha gesammelten Schmetterlinge. — Verhandlungen der kaiserlich-königlichen zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien 16: 321-360, pl. 1 B. [PDF auf zobodat.at]
- Mey, W. (2014): Ypsolopha chazariella (Mann, 1866) in Potsdam – ein Erstnachweis für Deutschland. (Lepidoptera, Ypsolophidae). — Märkische Entomologische Nachrichten, 16 (2): 253-255. [PDF auf orion-berlin.de]