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Falter
Raupe
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Lotus corniculatus (Gewöhnlicher Hornklee)
  • [Fabaceae:] Medicago sp.
  • [Ericaceae:] Vaccinium uliginosum (Moorbeere)
  • [Ericaceae:] Vaccinium sp.
  • [Caprifoliaceae: Dipsacoideae:] Knautia arvensis (Acker-Witwenblume)
  • [Caprifoliaceae: Dipsacoideae:] Scabiosa columbaria (Taubenskabiose)
  • [Plantaginaceae:] Plantago media (Mittlerer Wegerich)
  • [Rosaceae:] Geum montanum (Berg-Nelkenwurz)
  • [Rosaceae:] Potentilla erecta [= Potentilla tormentilla] (Blutwurz)
  • [Rosaceae:] Potentilla sp. (Fingerkraut)
  • [Plumbaginaceae:] Armeria maritima [=Statice armeria] (Strand-Grasnelke, Gewöhnliche Grasnelke)
  • [Cistaceae:] Helianthemum sp. (Sonnenröschen)
  • [Polygonaceae:] Rumex sp. (Ampfer)
  • [Myricaceae:] Myrica gale (Gewöhnlicher Gagelstrauch)
  • [Pinaceae:] Picea sitchensis (Sitka-Fichte)

Die Raupe scheint recht polyphag zu sein; auch wenn man lange nur wenig über sie wusste. Gartner (1865: 128) konnte Eigenes berichten: "Die Raupe lebt nach Zeller auf Vaccinium uliginosum, welches unserer Flora fehlt. Nähere Daten über ihre Naturgeschichte sind bis nun unbekannt. Folgende Mittheilung wird diesen naturhistorischen Rückstand zur Erledigung bringen. Sowohl die seltene Ueppigkeit einiger Exemplare von Plantago media, welche sich auf dem Hadiberge vor den versengenden Sonnenstrahlen in den dunklen Schatten einer dichten Gruppe junger Föhren geflüchtet hatten als auch einige schotenförmig zusammengesponnene Blätter haben mich zu einer näheren Besichtigung veranlasst, und darin mehrere Raupen entdecken lassen. Diese wurden in meinen Beobachtungskasten transferirt, und mit Plantago verpflegt. Nachdem ich nicht selten verhindert war, sie mit dem erforderlichen Futter zu versehen, so waren sie gezwungen, oft nur mit dürren Blättern ihr Leben fristen zu müssen. Ungeachtet dieser unfreiwilligen Entbehrungen blieb ihr sanitärer Zustand unberührt und die Vorlage eines frischen Futters kam nie zu spät. Anfangs Juli haben sich dieselben in einem weissen durchsichtigen Gespinnste unter einem Blatte zur Verpuppung eingesponnen und nach 14 Tagen wurden sie zu Faltern." [Es folgt eine Beschreibung der Raupe.]

Disqué (1905: 212-213) konnte aus der Pfalz ebenfalls aus eigenen Beobachtungen berichten: "R. 5 u. 6 polyphag an niedern Pflanzen. Ich besitze 2 Stücke in meiner Sammlung, das eine von Medicago, das andere von Potentilla. Die Farbe ist heller oder etwas dunkler grau mit hellbraunem Kopfe und undeutlichen feinen Punkten, die bei meiner helleren R. nur auf dem l. u. 2. Ring- bemerkbar sind. Nackenschild wenig von der Körperfarbe verschieden, undeutlich punktiert. Afterschild gelblich, von schwarzen Punkten eingefasst."

Kennel (1910: 103) stellte zusammen: "Die Raupe ist heller bis dunkler schmutzig grün, der Kopf rotbraun, das Analschildchen gelb, ringsum schwarz gefleckt, die Wärzchen sind klein, schwarz, das Nackenschild ist nicht ausgezeichnet. Sie lebt an Vaccinium uliginosum, Lotus corniculatus, Scabiosa columbaria, Plantago media, Potentilla tormentilla, Statice armeria, und noch an anderen Pflanzen der Waldwiesen des sumpfigen und moorigen Bodens vom Mai bis Juli an den unteren Blättern, oder am Boden in röhrenförmigen Gespinstgängen oder in einem schotenförmig zusammengehefteten Blatt; auch in versponnenen Blütenköpfen."

Schütze (1931: 127) fasst zusammen: "An Lotus corniculatus, Vaccinium uliginosum, Scabiosa columbaria, Plantago media, Potentilla erecta, Armeria maritima in sehr verschiedener Lebensweise, in röhrenförmigen Gängen an den Wurzelblättern, in schotenförmig versponnenen Blättern, in den Blütenköpfen. Verwandlung in weißem Kokon unter den Blättern (Sorhagen)." Ob es sich hier aber durchgehend um Freiland-Beobachtungen fressender Raupen handelte, muss offen bleiben - sehr plausibel sind sie alle.

Der Hornklee wurde schon von Uffeln (1930: 43) konkret benannt: "Die Rp. einmal an Lotus corniculatus."

Hancock et al. (2015: 106) meldet Überraschendes aus Großbritannien: "Ovum. Laid on Potentilla spp., rock-rose (Helianthemum spp.), thrift (Armeria maritima) or Vaccinium spp. in August - September. Occasionally laid on Sitka spruce (Picea sitchensis) in Scotland and on bog-myrtle (Myrica gale) in Norfolk (M. Parsons, pers. comm.). Other herbaceous plants are used on the Continent." Bei der Sitka-Fichte dürfte es sich dabei um Sämlinge in der Krautschicht gehandelt haben.

Dass die Liste noch nicht vollständig ist, wird z.B. durch Schmid (2019: 576) deutlich; er erwähnt nicht nur eine weitere Pflanzenart, sondern gleich noch eine besonders wichtige: "In der alpinen Stufe ist die Berg-Nelkenwurz (Geum montanum) [...] die bevorzugte Raupennährpflanze".

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Abweichende Schreibweisen

4.3. Literatur