1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Geschlecht nicht bestimmt
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
2.4. Erstbeschreibung
3. Biologie
Picea sitchensis tatsächlich befressen wurde - oder ob es da nur ein paar Gespinnstfäden in der Nähe gab - muss offen bleiben.
(Autor: Erwin Rennwald)
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Plantaginaceae:] Plantago media (Mittlerer Wegerich)
- [Plantaginaceae:] Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich)
- [Ericaceae:] Calluna vulgaris (Heidekraut)
- [Lamiaceae:] Origanum vulgare (Dost)
- [Lamiaceae:] Thymus sp. (Thymian)
- [Asteraceae:] Achillea millefolium ? (Gewöhnliche Schafgarbe ?)
- [Asteraceae:] Solidago virgaurea ? (Echte Goldrute ?)
- [Pinaceae:] Picea stchensis ?? (Sitka-Fichte ??)
Gartner (1870: 75-76) hatte gemeldet: "Als ich mich Mitte August auf dem Schimitzer Berge in dem Schatten junger Föhren zur Erholung lagerte, habe ich die in meiner Nähe befindlichen Pflanzen von Plantago media besichtigt, sie waren bereits abgeblüht und der Same reifte. Ich zerpflückte diese Samenähren und stiess dabei anf eine kleine Raupe, welche sich zwischen den Samen aufhielt und im aufsteigendem Gespinnste dieselben unterminirte. Diese mir ganz neue Erscheinung veranlasste mich die Untersuchung fortzusetzen, worauf ich eine ansehnliche Raupenbeute machte. Ich hielt sie wegen der grossen Aehnlichkeit für Dubitana, die sich ebenfalls von Samen verschiedener Pflanzenarten nährt, dessen ungeachtet räumte ich denselben ein eigenes Behältniss ein und versah sie mit erwähntem Pflanzenfutter. Sie verliessen ihren Aufenthalt nicht und überwinterten in demselben. Wie war ich überrascht, als ich am 6. Mai die schöne Cruentana erhielt ! Die Raupe, welche sich bis spät in den Winter hinein aufsuchen lässt, bewohnt auch ein Kieferwäldchen hinter Karthaus, und ist, wie bereits bemerkt worden, der Dubitana nicht unähnlich, nur ist bei Cruentana der Vorderrand des Hal[s]schildes nicht weisslich, sondern wie der Kopf dunkelbraun, und die paarweisen Puncterhöhungen auf den Rückengelenken sind nicht so auffallend." Und er vergleicht mit den Beobachtungen anderer: "A. Schmid erzog die Raupe aus den Blüthen der Schafgarbe und von Origanum vulgare. Mit der ersten Pflanze habe ich mich hier sehr beschäftigt, jedoch keine Cruentana-Raupe gefunden."
Disqué (1905: 224) berichtete: "R. lebt den Winter über zwischen Blüten von Calluna, Thymus usw. versponnen. Sie ist gelblich mit fast verloschenen Punkten und dunkelbraunem Kopf und Nackenschild. Afterschild hellerbraun." Disqué (1908: 36) führte die Art dann unter Achillea (Blüten).
Kennel (1913: 328) schrieb dann: "Die Raupe ist gelbbräunhch, Kopf und Nackenschild sind schwarz, die Analklappe ist dunkelbraun. Sie lebt in einem Gespinst in Blüten und Samen von Thymus, Achillea, Solidago, Origanum, Calluna, Plantago media von September bis Mai; wahrscheinlich in zweiter Generation im Juni bis Juli."
Schütze (1931: 186) formulierte: "Raupe September bis Oktober [...] In Blüten und Samen von Achillea millefolium, Origanum, Solidago, in der Samenröhre von Plantago media und Plantago lanceolata, Calluna, Thymus (Schmid und andere)." Die Raupe wäre demnach hochgradig polyphag. Razowski (2001: 40) bietet die fast gleiche Liste: "B[lüten], Sa[men]; Calluna (Ericaceae), Origanum, Thymus (Lamiaceae), Plantago (Palntaginaceae [sic!]), Solidago, Achillea (Asteraceae)."
Auch Hancock et al. (2015: 56) schließen sich der Interpretation an: "Ovum. Laid on a flower of plantain (Plantago spp.), yarrow (Achillea millefolium, marjoram (Origanum vulgare), goldenrod (Solidago virgaurea) or thyme (Thymus spp.), and for f. fasciella on heather (Calluna vulgaris), in July to September." Und sie wissen zur Raupe noch: "July - April; feeds from July to October in spun flowers and seeds of the foodplant; hibernates ful-fed in the spinning until April. Larvae have been recorded on Sitka spruce (Picea stchensis) in Caithness (Winter, 1974)."
Die Liste könnte durchaus stimmen - doch leider scheint es überhaupt keine aktuellen Meldungen zu geben. Eine Wertung der einzelnen Pflanzen ist so nicht möglich. Ob
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Tortrix angustana Hübner, [1799] [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Phalaena fasciella Donovan, 1808
- Cochylis cruentana Herrich-Schäffer, 1851
4.3. Unterarten
- Eupoecilia angustana thuleana Vaughan, 1880
4.4. Publikationsdatum der Erstbeschreibung
Hemming (1937: 285) ermittelte für Publikation der Tafel den Zeitraum zwischen 1796 und dem 24. Dezember 1799. Nach dem ICZN ist das letztmögliche Datum anzusetzen.
(Autor: Jürgen Rodeland)
4.5. Literatur
- Disqué, H. (1908): Versuch einer microlepidopterologischen Botanik. — Deutsche Entomologische Zeitschrift Iris, 21 (1): 34-80, (2): 81-147. [PDF auf zobodat.at]
- Gartner, A. (1870): Nachtrag zu den Geometrinen und Microlepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 8: 63-90. [PDF auf zobodat.at]
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 1). Tortricidae, Tortricinae & Chlidanotinae. - 245 S.; Leiden & Boston (Brill).
- Hemming, F. (1937): A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hübner and of the supplements thereto by Carl Geyer[,] Gottfried Franz von Frölich and Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer. Volume 1: i-xxxiv, 1-605. London (Royal Entomological Society of London).
- Erstbeschreibung: Hübner, J. [1796-1833]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 7: pl. 1-53.
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- [SCHÜTZE (1931): 186]