Falter in 2 Generationen, von Aethes dilucidana, Ae. flagellana, Ae. beatricella, Ae. francillana, Ae. tornella und Ae. fennicana nur mit Genitaluntersuchung sicher zu unterscheiden. Raupen von allen genannten Arten an Doldengewächsen.
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+31Kontinente:EUAS
Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

Habitueller Bestimmungshinweis: Dunkle Zeichungselemente eher kräftig ausgebildet.

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

Unterschiede in den Genitalien gegenüber allen verwechselbaren Arten deutlich, wobei die Bestimmung der ♀ schwieriger ist.

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Apiaceae:] Crithmum maritimum (Meerfenchel)
  • [Apiaceae:] Astydamia latifolia [= Astydamia canariensis] (Nymphendolde)
  • [Apiaceae:] Ferula sp. (Riesenfenchel)
  • [Apiaceae:] Ferula communis ? (Riesenfenchel ?)
  • [Apiaceae:] Carum verticillatum ? (Quirlblättriger Kümmel ?)
  • [Apiaceae:] Carum carvi ? (Echter Kümmel ?)
  • [Apiaceae:] Daucus carota ?? (Wilde Möhre ??)

Schon in der Erstbeschreibung von Rössler (1877) wurde betont, dass zahlreiche Falter um Crithmum maritimum gefunden wurden - damit gab es einen Verdacht bezüglich der Raupennahrung - mehr aber nicht.

Die wichtigste Aussage von Razowski (1962: 411) ist dann die nüchterne Bilanz: "Biology. Larva so far unknown." Dem steht allerdings die Aussage im Vorspann der Gattung entgegen, wo es (S.93) heißt: "Swatschek's diagnosis of larva of Lozopera (1958) is as follows: a single crown of hooks in abdominal foot. No bristle VI on 9th segment. On 1st to 7th abdominal segments three bristles of VIIth group, on 8th and 9th segments only one bristle of mentioned group. Swatschek examined four species of subgenus Lozopera Steph. related closely to each other in larval habit. They are: Aethes francillana (F.), Ae. flagellana (Dup.), Ae. deaurana (Peyer.) and Ae. bilbaensis (Rössl.)." Swatschek (1958) müsste - wenn die Zusammenstellung stimmt - also die Raupen dieser Arten doch selbst beobachtet haben - leider konnte ich seine Arbeit noch nicht einsehen.

Und noch etwas ist dem entgegenzusetzen: Die Arbeit von Klimesch (1987: 308) von den Kanarischen Inseln. Dort heißt es: "Die Raupe lebt in den Stengeln verschiedener Apiaceen (Umbelliferen)." Konkret werden ex-larva-Falter von Walsingham von Tenereffa von Crithmum maritimum, Ferula sp. und Astydamia canariensis angeführt, ferner ein eigener ex-larva-Falter von Klimesch an wiederum Astydamia canariensis.

Hancock et al. (2015: 69) nennen Crithmum maritimum und Carum verticillatum als Eiablagepflanzen - da sie aus England nur über einen einzelnen Falterfund berichten können (der sich im Nachhinein auch noch als falsch oder doch sehr unsicher herausgestellt hat), lagen dem bestimmt keine Primärangaben zu Grunde.

Anikin et al. (2017: 155) nennen für Russland Carum carvi - allerdings auch nur als übernommene Literaturangabe. Die Primärquelle zur Literaturangebe Daucus carota ist mir unklar - Vermutlich steckt hier Verwechslung mit Aethes francillana dahinter.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Conchylis francillana var. bilbaensis Rössler, 1877 [Originalkombination]

4.2. Synonyme

4.3. Faunistik

Nach Bryner et al. (2004) kommt die Art auch in der Schweiz vor.

Werno (2014) meldet aus dem Saarland (Deutschland) einen männlichen, genitalüberprüften Falter vom 21. August 2010 von Ensheim. In seinen [online-Verbreitungskarten] findet sich ein zweiter Fundort Rubenheim und dem Jahr 2014. A. Werno erläutert per E-Mail an mich: "Beide Fundorte (Halbtrockenrasen) liegen in der gleichen Region im Bliesgau auf Muschelkalk". Er konkretisiert zum zweiten Fund das Datum (27. Juni 2014) und bemerkt, dass es sich um ein Weibchen handelte. Mit Blick auf die Nachbarregionen erläutert er zudem: "Aus Luxemburg, Lothringen und dem Saarland ist die Art sicher nachgewiesen".

Die Arbeitsgemeinschaft Microlepidoptera in Bayern (2020: 117) berichtet über den Erstfund der wärmeliebenden Art in Bayern, konkret am 17. Juli 2020 von T. Stühmer bei Zell a.M. im Landkreis Würzburg.

Klasiński (2020) meldet den Erstnachweis für Polen, ein Männchen am 25. Juli 2020 in Olsztyn bei Częstochowa.

(Autor: Erwin Rennwald und Thomas Guggemoos)

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)