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Falter
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

Darin indizierte Abbildung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Ranunculaceae:] Clematis integrifolia (Ganzblatt-Waldrebe)

Réal (1954: 56) hatte die Art von der Côte d'Azur in Südfrankreich angeführt, zur Raupe dann aber leider nur geschrieben: "Chenille : sur Clematis, VI-VII ; la nymphe hiverne.", also keine konkrete Art innerhalb der Gattung benannt.

Razowski (2001: 46) nennt Clematis integrifolia als bisher einzige bekannte Raupennahrungspflanze. Da diese Pflanze im Westen des Verbreitungsgebiets des Falters fehlt, muss zumindest noch eine weitere Pflanzen-Art (der Gattung Clematis ?) genutzt werden können. Die Raupe soll Samen der Waldrebe fressen.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Faunistik

Razowski (2001: 46) schreibt zur Verbreitung: "In Mitteleuropa nur aus Niederösterreich bekannt. - Paläarktisch: S Europa von Spanien bis Griechenland und Ukraine; Kleinasien, Mongolei, China, Amurregion und Primorsk."

Roweck & Savenkov (2010) berichten in ihrem "Ergänzungen zur Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) von Schleswig-Holstein und Hamburg, Teil III" über den überraschenden Erstnachweis von P. rhodophana in Deutschland durch unseren Forenteilnehmer Walter Baltruweit: "Pinneberg-Nord, Hausgarten: 1♂ 26.07.2006 (leg. W. Baltruweit). Verbr.: Bislang liegen europäische Nachweise nur aus dem Süden nordwärts bis FR, AU und die Ukraine vor. Der Nachweis von Kovács & Kovács (2001) in den östlichen Karpaten in einem Xerotherm-Biotop 1989 markierte bislang den nördlichsten Fund in Europa dieser in der Ost-Palaearktis und im Nahen Osten ansonsten weit verbreiten Art. Sie entwickelt sich an Clematis integrifolia, möglicherweise auch an kultivierten Clematis-Arten und fand wohl so den Weg bis in den Norden Deutschlands." Die Arbeit enthält auch ein Foto des Belegtieres. Die Ganzblatt-Waldrebe (Clematis integrifolia) tritt in Deutschland nirgends wildwachsend auf; in Österreich ist die südosteuropäisch-westasiatisch verbreitete Art als Rarität auf Niederösterreich und das Burgenland beschränkt. Als Gartenpflanze ist sie aber durchaus beliebt. Anders als die meisten Waldreben-Arten handelt es sich bei ihr nicht um eine verholzende Liane, sondern um eine im Garten 50-80 cm hohe sommergrüne Staude, also eine Pflanze von Staudenrabatten. Der Fund in Schleswig-Holstein wird für Deutschland vorerst als Einzelnachweis gewertet, es könnte aber durchaus sein, dass der Wickler in mitteleuropäischen Gärten schon viel weiter verbreitet ist als bislang bemerkt. Wegen des Vorkommens des Falters in Spanien und Südfrankreich, wo Clematis integrifolia fehlt, muss es zudem als sicher gelten, dass die Raupe an mindestens einer weiteren Pflanzenart lebt, vermutlich an einer weiteren Clematis-Art, etwa vom Typ der Aufrechten Waldrebe (Clematis recta). Ob daneben auch lianenartig wachsende Waldreben genutzt werden können, ist vorerst ganz unklar.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von Heppner (1982).

4.4. Literatur

  • Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
  • Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. (1847-1855) ["1849"]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Vierter Band. Die Zünsler und Wickler: 1-288, Index 1-48, pls. 1-23 (Pyralidides), pl. 1-59 (Tortricides). Regensburg (G. J. Manz).
  • Kovács, Z. & S. Kovács (2001): First record of Thiodia caradjana Kennel, 1916 (Lepidoptera: Tortricidae) to the fauna of Europe; new records of Tortricidae to the fauna of Romania. — Entomologica Romanica, 6: 45-52. [PDF auf er.lepidoptera.ro]
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • Réal, P. (1954): Catalogue des espèces françaises du genre Cnephasia Curt. — Bulletin mensuel de la Société linnéenne de Lyon 23 (10): 51-62 [PDF auf linneenne-lyon.org].
  • Roweck, H. & N. Savenkov (2010): Ergänzungen zur Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) von Schleswig-Holstein und Hamburg, Teil III. — Faunistisch-Ökologische Mitteilungen 9: 149-165. [PDF auf zobodat.at]