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Falter
Ausgewachsene Raupe
Puppe
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Ähnliche Arten

C. rosaceana ist deutlicher rosarot, weniger rostrot. (Rudolf Bryner)

2.5. Genitalien

2.5.1. Männchen
2.5.2. Weibchen

2.6. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Falter

Celypha rufana ist ein typischer Offenlandbewohner. Man findet den Falter an öden sterilen Stellen (Industriebrachen, Steinbrüche) genauso wie in Trockenrasengesellschaften. Er ist am Tag zu sehen, kommt aber auch zum Licht. [Friedmar Graf]

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Tanacetum vulgare ? [ = Chrysanthemum vulgare ?] (Rainfarn ?)
  • [Asteraceae:] Artemisia vulgaris ? (Gewöhnlicher Beifuß ?)
  • [Asteraceae:] Taraxacum officinale agg. ? (Löwenzahn ?)
  • [Asteraceae:] Sonchus arvensis ?? (Acker-Gänsedistel ??)
  • [Asteraceae:] Achillea sp. ?? (Schafgarbe ??)

Schmid, A. (1886) hatte zum Komplex aus C. rufana und C. rosaceana in der Umgebung von Regensburg geschrieben: "im Juni auf sterilen Lokalitäten, meist gesellig, um Melilotus vulgaris u. Tanacetum. R. in den Wurzeln der letzteren Pflanze." Die Angabe zur Raupe stammte dabei wahrscheinlich nicht von ihm selbst.

Disqué (1905: 229) hatte für den Komplex aus C. rufana und C. rosaceana dann vorsichtig formuliert: "Die von mir noch nicht gefundene R. soll in der Wurzel verschiedener Pflanzen, wie Tanacetum, Artemisia leben und ist einer Mitteilung aus Frankreich gelbweisslich mit rotbraunem Kopf und Nackenschild."

Bei Kennel (1916: 424) ist dann zu lesen: "Die Raupe ist gelblichweiß, Kopf und Nackenschild sind rotbraun; sie lebt im April und Mai, dann wieder im Juli in der Wurzel von Tanacetum, Artemisia usw. (Die Raupe von Var. purpurana soll nach Gregson zwischen versponnenen Blättern von Vaccinium vitis Idaea leben, was offenbar unrichtig ist.)".

Schütze (1931: 186) trug zur Raupe dann zusammen: "In den Wurzeln von Chrysanthemum vulgare (Tanacetum) [Tanacetum vulgare] (Schmid, Rössler). Nach Spuler im Mai im Wurzelstock von Sonchus arvensis, Taraxacum, Artemisia, vielleicht auch Trifolium." Letzteres war pure Spekulation und ist sicher falsch.

Damit war klar, dass die Raupe in Wurzeln von Asteraceae lebt - aber auch das sollte sich in dieser Form als falsch erweisen!

Auf [hantsmoths.org.uk (abgefragt 13. August 2023)] ist jedenfalls zu lesen: "As published by Heckford and Beaven in the Entomologist's Gazette 63: 217-221 (2012), the larva fed on decaying leaves of Taraxacum officinale agg., except for a short period, and not on the roots of certain Asteraceae species as given in the literature." Die Originalarbeit von Heckford & Beaven (2012: 79) konnte ich zwar noch nicht studieren, jedoch wird aus dem Titel der Arbeit und aus Hancock et al. (2015: 51) klar, dass es sich um Ergebnisse einer ex-ovo-Zucht handelte - die Nutzung der Pflanze im Freiland bleibt damit noch etwas unsicher. Hancock et al. (2015: 51) formulieren: "Ovum. [...] Laid in August at the base of tansy (Tanacetum vulgare) or mugwort (Artemisia vulgaris. On the Continent also recorded from perennial sow-thistle (Sonchus arvensis) and Achillea spp. In captivity has been successfully reared on Taraxacum officinale (Heckford & Beaven, 2012)." Und zur Raupe heißt es dann: "July - April or May; lives in a silken web and feeds initially on the rootstock of the foodplant but later on the withered basal leaves."

Da bei den älteren Literaturangaben auch noch teilweise mit Verwechslungen mit Celypha rosaceana zu rechnen ist, für deren Raupe Sonchus arvensis, Sonchus asper und auch wieder Taraxacum officinale genannt werden - ist nicht klar, was denn nun wirklich sicher aus dem Freiland belegt ist - und schon gar nicht, welche relative Bedeutung den einzelnen Pflanzenarten zukommt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Literatur

  • Disqué, H. (1905): Die Tortriciden-Raupen der Pfalz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris" 17: 209-256. [PDF auf zobodat.at]
  • Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 2). Tortricidae, Olethreutinae. - 377 S.; Leiden & Boston (Brill).
  • Heckford, R.J. & S.D. Beaven (2012): Celypha rufana (Scopoli, 1763) (Lepidoptera; Tortricidae): an account of the early stages in captivity. — Entomologist's Gazette, 44: 79. [Sekundärzitat]
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
  • Schmid, A. (1886): Die Lepidopteren-Fauna der Regensburger Umgegend mit Kelheim und Wörth. (Fortsetzung.). — Correspondenz-Blatt des naturwissenschaftlichen Vereins in Regensburg 40: (1-4) 19-58, (5-6) 83-98, (7-9) 101-164, (10-12) 165-224.
  • [SCHÜTZE (1931): 186]
  • Erstbeschreibung: Scopoli, J. A. (1763): Entomologia Carniolica exhibens insecta Carnioliae indigena et distributa in ordines, genera, species, varietates. Methodo Linnaeana. 1-421. Vindobonae (Trattner).