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Falter
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Beschreibung von John Curtis als Paedisca semifasciana
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

Hinweis: Diagnosebilder bei Razowski (2001):

Agassiz (2002: 153) stellte in seiner Buchbesprechung von Razowski (2001) alle von diversen Experten in jenem Buch erkannten Fehlbestimmungen / Bildvertauschungen und Unsicherheiten in einer Tabelle zusammen. Auf Tafel 12 (S. 278-279) sind im Original 4 Apotomis-Falter einer falschen Art zugeordnet worden: Nr. 257 Apotomis semifasciana (richtig: Apotomis infida), Nr. 258 Apotomis infida (richtig: Apotomis semifasciana), Nr. 259 Apotomis lineana (richtig: Apotomis semifasciana), Nr. 264 Apotomis sororculana (richtig: Apotomis turbidana).

In der Folge gibt es dort zwei Falter-Abbildungen von Apotomis semifasciana: Nr. 258 und 259, während die genannte Abbildung 257 zu einer anderen Art gehört.

2.1. Männchen

Anmerkung: Ein bis zum 21. November 2019 hier gezeigter Falter wurde nach Apotomis lineana verschoben [Bestimmungskorrektur].

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen

Anmerkung: Ein bis zum 21. November 2019 hier gezeigtes Präparat wurde nach Apotomis lineana verschoben [Bestimmungskorrektur].

2.4.2. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

2.6. Beschreibung von John Curtis als Paedisca semifasciana

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Salicaceae:] Salix sp. (Weide)
  • [Salicaceae:] Salix caprea ? (Sal-Weide ?)
  • [Salicaceae:] Salix cinerea ? (Grau-Weide ?)
  • [Salicaceae:] Salix alba ??? (Silber-Weide ???)

Die Raupe lebt an Weiden (Salix spp.). Viel mehr ist leider nicht gesichert:

Disqué (1905: 226) schrieb aus der Pfalz: "R. 5 u. 6 an Weiden. Sie ist hellgrün mit dunklen grünen Streifen. Bei manchen R. fehlt der Rückenstreifen und sind dann die Seitenstreifen um so dunkler. Kopf grünlichgelb oder blassgelb. Nacken- und Afterschild wenig ausgeprägt und kaum von der Körperfarbe verschieden." Konkrete Salix-Arten wurden leider nicht benannt.

Kennel (1913: 370) formulierte: "Die Raupe ist schmutzig hellgrün mit dunklerer Rückenlinie und bräunlichen Subdorsallinien, der Kopf ist grünlichgelb. Sie lebt im Frühling jung in den Blütenkätzchen, im Mai bis Juni erwachsen zwischen versponnenen Zweigspitzen von Salix caprea, auch Salix alba".

Schütze (1901) hatte zu A. semifasciana konkret berichtet: "[...] von mir bei Rachlau von Salix alba erzogen." Liest man bei Sobczyk et al. (2018: 321) nach, stammt der einzige ex-larva-Belegfalter Schützes von Salix erst aus dem Jahr 1928 und von Saritz. Die Erklärung findet sich bei der folgenden Art, Apotomis infida, zu der bemerkt wird: "Die historischen Belege waren unter A. semifasciana eingeordnet (Karisch). Die Raupe lebt an schmalblättrigen Weidenarten (Salix triandra, S. alba, S. purpurea)."

Schütze (1931) berichtete später zur Raupe von A. semifasciana: "Zwischen versponnenen Blättern an Salix caprea (Sorhagen), Wollweiden (Wocke und andere), Salix fragilis und Salix alba (Schütze)." A. infida kannte er nicht, was bedeutet, dass sich die Angaben auf beide Arten verteilen, also nicht sicher zugeordnet werden können.

Thomann (1956: 421) schrieb: "Die Raupe zunächst in Weidenkätzchen, später in versponnenen Spitzenblättern. 2 Stück von Santa Maria." Sehr wahrscheinlich handelte es sich hier um den Fund zweier Falter und die Übernahme der Angaben zur Raupe aus der Literatur.

Razowski (2001: 63) macht es sich einfach und nennt für A. semifasciana und A. infida jeweils einfach "Salix (Salicaceae)".

Hancock et al. (2015: 36) schrieben zu A. semifasciana: "Ovum. Laid in July - August, but probably not hatching until Spring, on various species of willow (Salix)." Beim Lebensraum heißt es dann aber "sometimes with only an isolated clump of sallows." Im Kontrast dazu ist zu A. infida zu erfahren, dass die Raupennahrung in Großbritannien noch unbekannt ist, sie nach verschiedenen Autoren auf dem Kontinent aber an Salix alba, Salix purpurea und Salix triandra leben soll.

Nach [tortricidae.com] listen Jaroš & Spitzer (2002) Salix cinerea sowohl für A. semifasciana als auch für A. infida. Details sind mir hier noch nich bekannt.

Im Prinzip sind alle älteren Angaben zu den Raupen nur dem Artenpaar A. semifasciana, A. indida zuzuordnen, teilweise vielleicht auch noch A. lineana - und neuere Beobachtungen scheinen komplett zu fehlen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir übernehmen hier die von Heppner (1982) angegebenen Publikationsjahre.

4.3. Literatur

  • Agassiz, D. (2002): Book Review Razowski, J. 2001. Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. — Nota Lepidopterologica, 25 (2/3): 152-154. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • Curtis, J. (1823-1840): British Entomology; Being Illustrations and Descriptions of the Genera of Insects Found in Great Britain and Ireland: Containing Coloured Figures from Nature of the Most Rare and Beautiful Species, and in Many Instances of the Plants upon which they are Found. Vol. VI. Lepidoptera, Part II. — [Not paginated]. London (E. Ellis & Co.).
  • Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 2). Tortricidae, Olethreutinae. — 377 S.; Leiden & Boston (Brill).
  • Erstbeschreibung: Haworth, A. H. (1803-1828): Lepidoptera britannica; sistens digestionem novam insectorum lepidopterorum quæ in Magna Britannia reperiuntur, larvarum pabulo, temporeque pascendi; expansione alarum; mensibusque volandi; synonymis atque locis observationibusque variis: I-XXXVI, 1-609. Londini (R. Taylor).
  • Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
  • Jaroš, J. & K. Spitzer (2002): Food plants of Lepidoptera associated with an alder carr forest in South Bohemia (Central Europe). — Zoological Studies in the Vrbenske Rybniky Reserve (South Bohemia, CZ). — Roĉnik, 42 Supplement: 5-60. [Sekundärzitat]
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • [SCHÜTZE (1931): 51]
  • Thomann, H. (1956): Die Psychiden und Mikrolepidopteren des Schweizerischen Nationalparkes und der angrenzenden Gebiete. - S. 380-446. In: Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen des schweizerischen Nationalparks [Herausgegeben von der Kommission der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft zur wissenschaftlichen Erforschung des Nationalparks; Resultats des recherches scientifiques entreprises au Parc National suisse Publiés par la commission de la Société Helvétique des Sciences Naturelles pour les études scientifipues au Parc National]. Band V (Neue Folge). 35. [PDF auf parcs.ch/snp]