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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensweise

Die Raupe lebt ab Spätsommer in den alten, vom Kleinen Pappelbock (Saperda populnea) verursachten Zweiganschwellungen der Espe (Populus tremula) in einer mit Mulmteilchen bekleideten Röhre. Sie weidet vor dem Schlupfloch des Käfers die grüne Rinde fleckartig ab (Befallsbild 1) und überzieht die Fraßstelle mit einer Gespinstdecke, in welche Kot und Fraßstückchen verwebt sind. Die Decke zerfällt, durch Witterungseinflüsse verursacht, sobald sich die Raupe zur Überwinterung zurückzieht. Die Verpuppung findet unter Freilandbedingungen etwa im April statt.

Man kann Raupen und Puppen im Winter eintragen. Man bricht die besagten Zweige in Menge ab, bewahrt sie in einem Glas auf und erhält im Frühjahr den Falter. [Friedmar Graf]

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Salicaceae:] Populus tremula (Espe, Aspe, Zitter-Pappel)
  • [Salicaceae:] Salix caprea ??? (Sal-Weide ???)

Kennel (1921: 668) trug zusammen: "Die Raupe ist weiß mit blassen, nur bei Vergrößerung sichtbaren Punkten. Kopf hellbraun. Nackenschild gelblichbraun, Analklappe kaum angedeutet; sie lebt von August bis März an Populus tremula in den von dem Käfer Saperda populnea veranlaßten Zweiganschwellungen."

Schütze (1931: 41) schilderte aus eigener Erfahrung: "Raupe bis April [...] den Sommer über in den alten von Saperda populnea [Kleiner Pappelbock] verursachten Anschwellungen der Espenzweige in einer mit Mulmteilchen bekleideten Röhre. Die Raupe weidet vor dem Schlupfloch des Käfers die grüne Rinde fleckartig ab und überzieht die Fraßstelle mit einer Gespinstdecke, in welche Kot und Fraßstückchen verwebt sind. Die Decke zerfällt, sobald sich die Raupe zur Überwinterung zurückzieht. Im Frühjahr einzutragen (Schütze)." Die eigenen Erfahrungen waren zu diesem Zeitpunkt schon drei Jahrzehnte alt, denn schon Schütze (1901: 131) berichtete: "Die R lebt in den alten Wohnungen von Saperda populnea, welche man als Anschwellungen der Espenzweige überall trifft; sie benagt die Rinde und überwölbt ihr Weidegebiet mit einer Decke von Excrementen und Rindentheilchen. Sie ist an sonnigen geschützten Orten nicht selten, leider aber sehr oft angestochen." Dieser Sachverhalt wurde seither vielfach bestätigt.

Die von Razowski (2001: 89) mit angeführte Salix caprea dürfte auf einer Fehlbestimmung oder Verwechslung beruhen - falls die Pflanze doch genutzt wird, dann nur höchst ausnahmsweise.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Hemming (1937: 290) gibt für die Tafel 45 das Zeitfenster vom 23. September 1822 bis zum 20. April 1823 an. Nach dem ICZN ist das spätestmögliche Datum anzusetzen.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.3. Literatur

  • Hemming, F. (1937): A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hübner and of the supplements thereto by Carl Geyer[,] Gottfried Franz von Frölich and Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer. Volume 1: i-xxxiv, 1-605. London (Royal Entomological Society of London).
  • Erstbeschreibung: Hübner, J. [1796-1833]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 7: pl. 1-53.
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung mit 24 Tafeln im Farbendruck, einer Stammtafel und mehreren Abbildungen im Text. — Zoologica 21 (54): 1-546, 729-742, Stammtafel, Taf. I-XXIV. Stuttgart. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • Schütze, K.T. (1901): Die Kleinschmetterlinge der sächsischen Oberlausitz. II. Theil (Tortricina). — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris", 14: 116-138. [PDF auf zobodat.at]
  • [SCHÜTZE (1931): 47]