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Falter
Weibchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Pinaceae:] Picea abies [= Picea excelsa] (Gewöhnliche Fichte)
  • [Pinaceae:] Abies sp. ?? (Tanne ??)
  • [Pinaceae:] Pinus sp. ?? (Kiefer ??)
  • [Cupressaceae:] Juniperus communis (Gewöhnlicher Wacholder)

Razowski (2001: 89) listete: "L IX-IV [...] R[inde] (unter Harzzufluß); Pinus, Abies, Picea excelsa (Pinaceae), Juniperus (Cupressaceae)."

K.T. Schütze hilft, das Ganze besser einordnen zu können. Schütze (1901: 132) formulierte noch: "Ziemlich selten Ende Mai, Juni, bisher nur um Rachlau beobachtet. Ich fing den Falter stets um Juniperus. Die R. soll im Baste der Nadelhölzer leben." Bei Schütze (1930) [zitiert nach Sobczyk et al. (2019: 414)] wird der Wacholder nicht mehr erwähnt: "Die Rp. finde ich im Frühjahr an den Rändern geschädigter, mit Harz reichlich überzogener Stellen der Fichtenstämme, sie nährt sich von Bast u. Rinde, aber kein Merkmal verrät sie." Und Schütze (1931: 37) handelte die Art unter "Picea - Fichte, Rottanne" ab und erläuterte zur Raupe: "An beschädigten Stellen der Stämme und starken Ästen, wo sie unter dem besonders an den Rändern angesammelten, reichlichen Harzausfluss lebt, die Wundränder benagend. Andere Angaben habe ich niemals bestätigt gefunden (Schütze)."

Houard (1908: 51) hatte "Grapholitha duplicana Zett." unter der Überschrift "Juniperus communis L. (et J. nana Willd., alpina Gaud.)" gelistet und dort unter "Pl.ti." [= Pleurocécidie déformant la tige] mit Vermerk "Renflement noueux". Fehlbestimmung ist hier nicht auszuschließen.

Bei Kennel (1921: 671) heißt es: "Die Raupe ist schmutzig weißlich, der Kopf braun, Nackenschild schwärzlichbraun, Analschild ohne Auszeichnung; sie lebt von Oktober bis April in der Rinde von Fichten und Kiefern an krebsigen Stellen; der Falter fliegt im Juni, Juli."

Thomann (1956: 426), kannte die Raupe nicht, meinte aber zum Falter: "Schwärmt um die Büsche von Juniperus nana, die sicher die Futterpflanze der Raupe ist. Tarasp-Lai nair, La Drossa, Alp la Schera, Alp Murtèr."

Dass Juniperus tatsächlich genutzt wird, konnte Wegner (2015: 147) für Niedersachsen bestätigen: "LG/Adendorf, 02.04.2010, eine Larve an einem alten Wacholder (Juniperus communis) im Garten, Falter e.l. 02.06.2010. An diesem Wacholder saß ein Falter am 03.06.2010. Zwei weitere Falter flogen von Wacholdern am 08.06.2006 in der Rehrhofheide bei LG/Amelinghausen und am 20.06.2010 bei RZ/Büchen ab."

Die Angaben zu Pinus und Abies scheinen mir nicht belegt zu sein.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Literatur

  • Houard, C. (1908-1913): Les zoocécidies des plantes d’Europe et du bassin de la Méditerranée: description des galles, illustration, répartition géographique, index bibliographique. 1 (1908): 1-570; 2 (1909): 573-1249; 3 (supplément, 1913): 1249-1560. [Digitalisat auf archive.org]
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung mit 24 Tafeln im Farbendruck, einer Stammtafel und mehreren Abbildungen im Text. — Zoologica 21 (54): 1-546, 729-742, Stammtafel, Taf. I-XXIV. Stuttgart. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • Schütze, K.T. (1930): Nachtrag zu den Schmetterlingen der sächsischen Oberlausitz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift, Iris, 44: 1-41, 82. [Sekundärzitat]
  • [SCHÜTZE (1931): 37]
  • Sobczyk, T., Stöckel, D., Graf, F., Jornitz, H. & T. Karisch (2019): Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz. Teil 6: Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) 2. Teil. Scythropiidae, Yponomeutidae (Gespinstmotten), Argyresthiidae (Knospenmotten), Plutellidae (Schleier- und Halbmotten), Glyphipterigidae (Rundstirnmotten, Wippmotten), Ypsolophidae, Praydidae, Heliodinidae, Bedelliidae, Lyonetiidae (Langhorn-Blattminiermotten), Elachistidae (Ethmiinae, Depressariinae - Flachleibmotten, Elachistinae - Grasminiermotten, Parametriotinae), Scythrididae (Ziermotten), Chimabachidae, Oecophoridae (Faulholzmotten), Stathmopodidae, Coleophoridae (Sackträgermotten), Choreutidae (Spreizflügelfalter), Urodidae, Schreckensteiniidae, Epermeniidae (Zahnflügelfalter), Tortricidae (Wickler). – Beiträge zur Insektenfauna Sachsens Band 22. – Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 24, 496 Seiten, 2 Karten. ISSN 0232-5535.
  • Thomann, H. (1956): Die Psychiden und Mikrolepidopteren des Schweizerischen Nationalparkes und der angrenzenden Gebiete. - S. 380-446. In: Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen des schweizerischen Nationalparks [Herausgegeben von der Kommission der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft zur wissenschaftlichen Erforschung des Nationalparks; Resultats des recherches scientifiques entreprises au Parc National suisse Publiés par la commission de la Société Helvétique des Sciences Naturelles pour les études scientifipues au Parc National]. Band V (Neue Folge). 35. [PDF auf parcs.ch/snp]
  • Wegner, H. (2015): Ein Beitrag zur Wickler-Fauna in Nordost-Niedersachsen und in Schleswig-Holstein (Lep., Tortricidae). — Melanargia, 27 (4): 137-154. [PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Zetterstedt, J. W. (1839): Insecta Lapponica. Sectio Quarta. — Sp. [869/870]-1039/1140. Lipsiae (Leopold Voss).