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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Geschlecht nicht bestimmt
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Artemisia campestris (Feld-Beifuß)
  • [Asteraceae:] Artemisia absinthium ? (Echter Wermut, Wermutkraut, Wermut-Beifuß ?)

Schon Rößler ([1867]: 303) vermerkte zu "Grapholitha incana" korrekt: "Die Raupe lebt im Herbst in einer Anschwellung an der Spitze der Triebe von Artemisia campestris, worin sie auch bei gelindem Wetter überwintert und sich im Frühjahr verwandelt, meist aber ihre Wohnung verläßt und auf dem Boden sich versteckt."

Kennel (1916: 521) berichtete: "Die Raupe ist gelblich oder gelbrötlich, die Wärzchen sind mehr oder minder deutlich, Kopf und Nackenschild sind dunkelbraun, die Analklappe ist etwas heller braun. Sie lebt im September, Oktober in Anschwellungen der Seitentriebe von Artemisia campestris."

Schütze (1931) führt die Raupe von Artemisia campestris an und vermerkt dazu: "In einer Anschwellung an der Spitze der Triebe, worin sie bei gelinder Witterung überwintert, meist aber verlässt sie die Wohnung und verwandelt sich an der Erde (Kaltenbach, Rössler)."

Bei Artemisia absinthium ist unklar, ob die Meldung zu E. incama oder E. wimmerana gehört.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie und Faunistik

Lienig & Zeller (1846: 239) schrieben zu ihrer neuen Art: "fliegt Mitte May auf trocknen Heidestellen bey Kalzenau. [Diese von mir bei Glogau entdeckte Art ist im 5ten Bericht des schlesischen Tauschvereins für Schmetterlinge unter fig. 9. abgebildet, aber durchaus unkenntlich und sogar in der Flügelform verfehhlt. Sie fliegt bey Glogau auf Sandboden an Artemisia campestris im May, stellenweise sehr häufig; sehr wahrscheinlich lebt ihre Raupe an dieser Beyfußart. - Graph. Incana kommt der Wimmerana am nächsten, ist aber in der Regel größer und unterscheidet sich von ihr am sichersten durch die Farbe des Kopfes und Rückenschildes. Beides hat bei Wimmerana eine weißlichgelbe Farbe, und die Taster sind noch heller und reiner weiß; bey Incana ist Rückenschild, Kopf und Taster schmutzig hellgrau, die Taster am hellsten. [...]"

Während die alten Meldungen aus Mitteleuropa in der Folge zwischen Eucosma wimmerana und Eucosma incana unterschieden, wurde E. incana später zum Synonym von E. wimmerana erklärt. Erst Šumpich et al. (2022) erheben E. incana wieder zur bona sp. In der Folge lassen sich die Daten zu "Eucosma wimmerana" vor 2022 zunächst keiner der beiden Arten sicher zuordnen. Die alten Angaben sind brauchbarer, oft genug hinsichtlich ihrer Bestimmung aber wohl unsicher.

Šumpich et al. (2022: 212) werten Eucosma incana wieder zur bona sp. auf und schreiben zu E. wimmerana: „pravděpodobně západopalearktický druh; rozšiřeni dosud není přesně zmapováno z důvodu dosavadního směšováni s E. incana; v popisu druhu není typová lokalita uvedena (kniha je ale věnována evropské fauně), avšak pozdějši práce z konce 19. a přelomu 19. a 20. století zmiňují na prvním mistě Mad'arsko, poté Sareptu (jizní Rusko) a Arménii (vyobrazení motýli pocházejí z mad'arských lokalit); v ČR nezjištěn.“ [wahrscheinlich eine westpaläarktische Art; die Verbreitung ist aufgrund der Verwechslung mit E. incana noch nicht genau kartiert; in der Artbeschreibung wird die Typlokalität nicht genannt (das Buch ist der europäischen Fauna gewidmet), aber spätere Werke aus dem späten 19. und dem späten 20. Jahrhundert erwähnen zuerst Ungarn, dann Sarepta (Südrussland) und Armenien (die abgebildeten Falter stammen von ungarischen Lokalitäten); in der Tschechischen Republik nicht gefunden.]

Und Šumpich et al. (2022: 213) schreiben zu E. incana: „pravděpodobně západopalearktický druh; rozšiřeni dosud není přesně zmapováno z důvodu dosavadního směšováni s E. wimmerana; popsán z pomezí Německa a Polska; de historických pramenů, ve kterých byly E. wimmerana a E. incana odlišovány, se E. incana vyskutyje ve Španělsku, Francii, Itálii, Německu, Mad'arsku a Rusku, areálobou druhů tak zahrnuje prakticky celý palearkt, od Španělska přes Kavkaz, Kazachstán, jižní Sibiř až po Japonsko; v ČR znám z pouze z nemnoha lokalit v oblasti jižní Moravy (Hustopečsko, Kyjovsko, Břeclavsko, Znojemsko), vyskytuje se jednotlivě.“ [Wahrscheinlich eine westpaläarktische Art; Verbreitung aufgrund früherer Verwechslungen mit E. wimmerana noch nicht genau kartiert; beschrieben aus dem Grenzgebiet von Deutschland und Polen; in historischen Quellen, in denen E. wimmerana und E. incana unterschieden wurden, kommt E. incana kommt in Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, Ungarn und Russland vor; das Verbreitungsgebiet der Art umfasst somit praktisch die gesamte Paläarktis, von Spanien über den Kaukasus, Kasachstan, Südsibirien bis nach Japan; in der Tschechischen Republik ist sie nur von einigen wenigen Fundorten in Südmähren (Hustopeč, Kyjov, Breclav, Znojmo) bekannt, sie kommt einzeln vor.]

Noch gibt es großen Klärungsbedarf.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur