Artstatus unklar!
VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+1Kontinente:EU
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Andere Kombinationen

3.2. Taxonomie und Faunistik

Rebel (1919: 108) begann seine Erstbeschreibung mit Fragen zur Herkunft des ihm vorliegenden Exemplars: „Ein sehr gut erhaltenes ♂ [...] mit der Bezeichnung „Sizilien (Mann) 1858“ und einer gelben, ebenfalls die Herkunft „Sizilien“ bezeichnende Scheibenmarke versehen, lässt sich mit keiner anderen Art ungezwungen vereinen. Trotz des doppelten Vaterlandsnachweises halte ich einen Irrtum Manns über die Herkunft des Stückes nichs [sic!] für ganz ausgeschlossen, da er im Berichte über seine sizilianische Ausbeute*) keine Solenobia spec. anführt und auch in der späteren Literatur über die Fauna Siziliens keine solche angegeben wird. Nachdem Mann aber schon am 10. April 1858 in Palermo eintraf, könnte das Stück der Erscheinungszeit nach allerdings dort gefangen worden sein. Der Fundort Sizilien für eine Solenobiaart wäre umso interessanter, als er nicht bloss der südlichste für Vertreter dieser Gattung wäre, sondern überhaupt aus Mittel- und Süditalien bisher keine Angabe über das Vorkommen von Soenobiaarten [sic!] vorliegen.“

Da bis heute keine weiteren Dahlica-Exemplare mehr auf Sizilien gefunden wurden, waren Rebels Zweifel wohl berechtigt. Arnscheid & Weidlich (2017: 61-62) weisen darauf hin, dass es zu Manns Zeiten ja "die beiden Sizilien" gab, der Falter also auch aus Zentral-Italien nördlich der Insel Sizilien stammen könnte. Die Lösung scheint wenig plausibel, denn Mann (1859) führt in seinem Reisebericht nur Falter von der Insel Sizilien an und da er innerhalb einer Woche (mitsamt Frau) von Österreich nach Palermo reiste, hatte er unterwegs auch keine Zeit, nach Psychiden-Säcken zu suchen. Dass er von dort aus 1858 noch einmal einen (zwangsläufig mehrtägigen) Abstecher nach Zentral-Italien unternommen hätte, wird von ihm nirgends erwähnt. Eine komplette Fehletikettierung bleibt hier die wahrscheinlichere Lösung - oder das Tier stammte eben doch von Sizilien und wurde in seinem Bericht nur deshalb nicht erwähnt, weil Mann es noch gar keiner Art zuordnen konnte.

Sowohl Sobczyk (2011: 101) als auch Arnscheid & Weidlich (2017: 61-62) akzeptieren das Taxon bislang auf Artebene. So sicher ist dieser Status aber keineswegs. Ob "next generation barcoding" hier eines Tages weiter helfen kann, bleibt abzuwarten. Vorläufig bleibt das Taxon jedenfalls ominös. Arnscheid & Weidlich (2017: 62) sehen am ehesten Ähnlichkeit mit der weit verbreiteten D. lichenella.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.3. Literatur