2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Erstbeschreibung
3. Weitere Informationen
3.1. Etymologie (Namenserklärung)
„Sappho griechische Dichterin.“
Anmerkung der Redaktion: Im Spuler wurde die Art fälschlicherweise mit zwei „p“ geschrieben.
3.2. Andere Kombinationen
- Fumea sapho Millière, 1864 [Originalkombination]
3.3. Unterarten
- Rebelia sapho danubiella Loebel, 1941
3.4. Faunistik
Sobczyk (2011) wunderte sich, dass die Art mit Deutschland als Typenfundort beschrieben wurde. Er schreibt dazu: "R. sapho is currently not known from Germany and might be a synonym of one of the two Rebelia species known from Gemany, R. herrichiella and R. bavarica. Das hätte aber zur Folge, dass die Tiere aus Südeuropa, die seither als "Rebelia sapho" bezeichnet wurden, einen anderen Namen bräuchten.
Sobczyk in Gaedike et al. (2017) hat eine neue Theorie, die ohne Synonymie auskommt: "In der Beschreibung wurde "Allemagne" als Typenfundort angegeben, womit die Vermutung nahe liegt, dass die Art im heutigen Deutschland vorkommen könnte. Es handelt sich um eine Art mit einer Flügelspanne von 19 mm, ein Maß, welches bei den deutschen Exemplaren nicht erreicht wird. Die Art kommt nur südlich der Alpen vor und die Grenzen Deutschlands zur Zeit der Beschreibung durch Millière umfassten Gebiete bis zur Adria. R. sapho ist nicht Bestandteil der heimischen Fauna."
Ich sehe hier noch eine alternative Deutungsmöglichkeit. Fest steht, dass Millière seinen Falter nicht selbst gefangen, sondern von nicht genannter Quelle bekommen hat, der Falter "provient d'Allemagne", stammte also aus Deutschland. So ungenau führt Millière sonst keine Fundorte an. Und er stand wegen diesem Tier in Verbindung mit O. Staudinger, der auch ein paar entsprechende Tiere in seiner Sammlung hatte und der - genau wie Millière - der Meinung war, dass sie zu einer noch unbeschriebenen Art gehören. Von ihm bekam er die ausdrückliche Ermutigung, die neue Art zu beschreiben. Staudinger wohnte in Dresden ... Woher er seine Tiere hatte, erfahren wir nicht. Wahrscheinlich sollten wir das "Allemagne" hier nicht allzu ernst nehmen.
3.5. Publikationsdatum der Erstbeschreibung
Die drei Bände der "Iconographie et description de chenilles et lépidoptères inédits" erschienen in einer Reihe von Lieferungen ("livraisons"). Band 2 beginnt mit der 11. Lieferung, die laut Titelblatt mit "1864" gekennzeichnet ist. Zur S. 1 beginnenden Arbeit von Milliére heißt es "Presentées à la Société Linnéenne de Lyon, le 9 Mai 1864". Das muss nicht zwangsläufig das Publikationsdatum sein, aber am 14. November 1864 wurde die 12. Lieferung präsentiert, beginnend mit S. 37. Die Erstbeschreibung S. 25-27 (mitsamt Tafel 54) gehört also eindeutig zur 11. Lieferung und für diese geben Sattler & Tremewan (1973: 236 und 242) als Publikationsdatum "[5.XI.]1864" an. Dem folgen wir hier. Sobczyk (2011: 283) hingegen datiert die Arbeit ohne Detailbegründung auf "1865".
(Autor: Erwin Rennwald)
3.6. Literatur
- Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
- Hättenschwiler, P. (1997): Rebelia sapho. — In: Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1997): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 2: 251-252. Egg (Fotorotar AG).
- Erstbeschreibung: Millière, P. (1864-1868): Iconographie et description de chenilles et lépidoptères inédits 2: 1-506 + pl. 51-62. Paris (F. Savy).
- Sauter & Hättenschwiler (2004): Zum System der palaearktischen Psychidae. 3. Teil: Bestimmungsschlüssel für die Säcke. — Nota lepidopterologica 27 (1): 59–69 [Digitalisat auf archive.org].
- Sobczyk, T. (2011): Psychidae. World Catalogue of Insects 10. — 467 S.; Stenstrup (Apollo Books).