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Falter
Kopula
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Ei
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Kopula

1.3. Ausgewachsene Raupe

1.4. Jüngere Raupenstadien

1.5. Puppe

1.6. Ei

2. Diagnose

2.1. Falter

Colias phicomone kann bei flüchtiger Betrachtung mit verwandten Gelblingen verwechselt werden. In seinem Lebensraum kommt oft noch der Hochmoor-Gelbling (C. palaeno) vor, bei dem die dunkle Randbinde jedoch nicht von hellen Flecken durchbrochen ist. Sieht man nur die Unterseite des ruhenden Tieres, ist die Unterscheidung schon etwas schwieriger. Gegen das Licht betrachtet erkennt man jedoch bei C. phicomone die helle Randbinde der Hinterflügel, die dem Hochmoor-Gelbling fehlt. Auch C. hyale und C. alfacariensis sind ihm etwas ähnlich. Da bei diesen Arten die graue Bestäubung der Ober- wie Unterseite nur sehr schwach ausgeprägt ist, ist die Unterscheidung jedoch meist recht einfach. Zumal man bei C. phicomone stets die abgesetzte Randbinde auch auf der Hinterflügel-Unterseite sieht. Dieses Merkmal fehlt den beiden anderen Arten. Dem Weibchen des Alpen-Gelblings am ähnlichsten ist noch der in dieser Höhenlage recht seltene Postillon (C. croceus) und hier auch nur die weiße Weibchen-Form helice. Bei dieser sind die hellen Flecken in der dunklen Randbinde der Vorderflügel deutlich kleiner und laufen nicht in die Flügelgrundfärbung aus. Bei frischen Tieren ist der rote Fransensaum aller Flügel deutlich schwächer ausgeprägt und auf den Hinterflügeln bedeckt die graue Bestäubung die ganze Flügelfläche. Und auch zu dieser Art ist die abgesetzte helle Randbinde von C. phicomone ein gutes Unterscheidungsmerkmal.

2.2. Ähnliche Arten

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensweise

Colias phicomone ist eine Art der Almwiesen und -weiden, wo sie am häufigsten im Bereich der Waldgrenze vorkommt. Sie fliegt in den Nordalpen bis auf 2200 m, in den Zentral- und Südalpen bis auf 2700 m und in den Südpyrenäen bis 2800 m. An kühlen Nordhängen kann sie aber vereinzelt bis auf 900 m hinabsteigen.

In der Regel wird nur eine Generation ausgebildet, die von Anfang Juni bis Ende August fliegt. In warmen Jahren kann aber eine 2. Generation zwischen September und November schlüpfen, die in der Regel nur Einzelexemplare umfasst, aber manchmal auch zahlreich auftreten kann.

Die Raupe ernährt sich von den Blättern verschiedener Schmetterlingsblütler wie Wicken (Vicia-sp.), Hornklee (Lotus-sp.), Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), Klee (Trifolium-sp.) u.a.

Die Raupe überwintert nach der 2. Häutung.

(Autoren: Jürgen Hensle und Markus Dumke)

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Hippocrepis comosa (Hufeisenklee)
  • [Fabaceae:] Lotus corniculatus agg. (Gewöhnlicher Hornklee)
  • [Fabaceae:] Lotus alpinus (Alpen-Hornklee)
  • [Fabaceae:] Securigera varia [= Coronilla varia] (Bunte Kronwicke)
  • [Fabaceae:] Oxytropis montana ? [= Oxytropis jacquinii ?] (Berg-Spitzkiel ?)
  • [Fabaceae:] Vicia sp. ? (Wicke ?)
  • [Fabaceae:] Vicia pyrenaica ? (Pyrenäen-Wicke ?)
  • [Fabaceae:] Vicia narbonensis ?? (Maus-Wicke, Schwarze Ackerbohne ??)
  • [Fabaceae:] Vicia sativa ?? (Futter-Wicke ?)
  • [Fabaceae:] Vicia sativa ssp. nigra ?? [= Vicia angustifolia ??] (Schmalblättrige Wicke, Schmalblättrige Futter-Wicke ??)
  • [Fabaceae:] Trifolium sp. ?? (Klee ??)
  • [Fabaceae:] Medicago sativa ?? (Saat-Luzerne ??)

Mit großem Abstand wichtigste Freiland-Eiablagepflanze ist sicher der Hufeisenklee (Hippocrepis comosa). Zumindest in der Zucht werden von der Raupe aber auch andere Fabaceae angenommen. Dies macht es schwierig zu erkennen, welche genannten "Futterpflanzen" denn auch tatsächlich im Freiland mitgenutzt werden. Beim Gewöhnlichen Hornklee (Lotus corniculatus) scheint das der Fall zu sein, bei Vicia oder Trifolium kenne ich keine eindeutigen Angaben, aber zumindest die Wicken kommen fast sicher in Betracht. Auf der [Artseite von Markku Savela (abgefragt 11. März 2024)] wird zusammengefasst: "Larva on Vicia sativa, Vicia pirenaica, V. angustifolia, V. narbonensis, Medicago sativa, Coronilla sp., Lotus corniculatus, Oxytropis montana, Hippocrepis comosa [LCG] 1: 78". Mit "[LCG] 1" ist die zusammenfassende Monographie von Verhulst & Kaltenbach (2000) "Les Colias du Globe 1" gemeint. Ich gehe davon aus, dass da alles von Freiland-Raupennahrungspflanze über Fütterungspflanze in der Zucht bis zur reinen Verdachtspflanze zusammengefasst wurde.

Bei Gros in Bräu et al. (2013: 163) ist zu Bayern zu erfahren: "In den meisten Fällen wurde Schopfiger Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) als Eiablagepflanze belegt (Hermann, Miethke, Nunner, U. Rau, Reissinger, Schwibinger). Eine Eiablage an Gewöhnlichen Hornklee (Lotus corniculatus agg.) meldet Schwibinger. Osthelder (1925) berichtet weiterhin von einer Eiablagebeobachtung an die Unterseite der Blätter von Bunter Kronwicke (Securigera varia) durch Stubenrauch, allerdings fehlt diese Art in den Bayerischen Alpen oberhalb 1000 m und ist deshalb als Wirtspflanze von untergeordneter Bedeutung. Eigene Funde aus den unmittelbar an Bayern angrenzenden Salzburger Kalkalpen bestätigen die Präferenz für den Schopfigen Hufeisenklee als Wirtspflanze, zumindest auf basenreichem Untergrund. Wahrscheinlich werden noch weitere Schmetterlingsblütler als Eiablage- und Raupennahrungspflanzen genutzt."

Wolfgang Wagner schreibt auf seiner Seite [pyrgus.de (abgefragt 11. März 2024)]: "Die Raupen fressen an vielen Fabaceae wie Lotus alpinus und sehr gerne Hippocrepis comosa." Sein Ei-Foto betrifft Hippocrepis comosa. Ob es für Lotus alpinus eine Freiland-Beobachtung gibt, bleibt damit unklar. Obige Angabe zu Lotus corniculatus agg. könnte auch Lotus alpinus betreffen.

Oxytropis montana und Vicia pyrenaica passen zumindest in den Lebensraum von Colias phicomone, die anderen Pflanzen der Liste dürften reine Fütterungspflanzen sein.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„griechische Waldnymphe.“

Spuler 1 (1908: 9R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Verbreitung

Colias phicomone ist auf einige europäische Hochgebirge beschränkt. Er fliegt im Kantabrischen Gebirge (Nordwestspanien), in den Pyrenäen, den Alpen und in den Nordkarpaten.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir übernehmen hier die detailliert von Heppner (1981) recherchierten Publikationsjahre.

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)