Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang II (Arten, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen)
Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang IV (streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse)
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Falter
Eiablage
Raupe
Puppe
Ei
Diagnose
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Eiablage

1.3. Raupe

1.4. Puppe

1.5. Ei

2. Diagnose

2.1. Falter

Papilio hospiton ist P. machaon, der auf Korsika und Sardinien ebenfalls vorkommt, sehr ähnlich. Bei P. hospiton sind aber die Schwänzchen an den Hinterflügeln kürzer, der rote Fleck daneben ist kleiner. Zudem ist die dunkle Binde auf den Hinterflügeln bei P. hospiton nach innen zu nicht scharf begrenzt und die schwarze Randbinde auf der Unterseite der Vorderflügel ist stark gezackt. All dies im Gegensatz zu P. machaon. Relativ oft werden Freilandhybriden der beiden Schwalbenschwanzarten beobachtet, die nicht immer ohne weiteres zu erkennen sind.

2.2. Raupe

Die Raupe von P. hospiton ist noch wesentlich bunter, als die von P. machaon und kaum zu verwechseln. Hybridraupen zwischen beiden Arten, speziell Rückkreuzungshybriden, sind hingegen schwieriger zu erkennen.

2.3. Ähnliche Art

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Lebensraum und Lebensweise

P. hospiton lebt auf unkultiviertem Gelände, auf trockenen Wiesen und Weiden und in sehr offenen, stark degenerierten Buschlandschaften, sogenannte Garigues mit Vorkommen seiner Nahrungspflanze. Meist findet man ihn im Hügel und Bergland zwischen 400 und 1500 m. Einzelne umherstreifende Falter können aber von der Meeresküste bis in die höchsten Berglagen angetroffen werden. Die Art bildet nur eine Generation aus. Die Flugzeit liegt zwischen Mitte März und Anfang Juni, vereinzelt können verspätete Falter auch noch bis in den August hinein erscheinen. Die Nahrungspflanzen der Raupe ist auf Sardinien ausschließlich das Gemeine Rutenkraut (Ferula communis). Auf Korsika werden zudem auch noch die Korsische Weinraute (Ruta corsica) und Peucedanum paniculatum befressen. Die Raupe frisst hauptsächlich an den Blättern der Nahrungspflanzen. In der Regel werden nur kleine, isolierte Pflanzen mit oft zahlreichen Eiern belegt.

(Autor: Jürgen Hensle)

3.2. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„hospes Gast, Fremdling, vom beschränkten Vorkommen der Art.“

Spuler 1 (1908: 2R)

Diese Deutung ist falsch, wie der Schluss-Halbsatz der Erstbeschreibung zeigt: "quae montanas Sardiniae regiones inhabitat, quibus seculo VI praefuit Hospiton, Barbaricinorum Dux." [welche die Bergregionen Sardiniens bewohnt, denen im sechsten Jahrhundert Hospiton, der Führer der Bewohner der Barbagia, vorstand]

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.2. Synonyme

4.3. Autorschaft

In vielen Publikationen, z. B. in der Fauna Europaea [Version 2.4 — 27 January 2011] und auch bis zum 16. März 2013 in dieser Bestimmungshilfe, wird fälschlicherweise als Autor der Art Guenée angegeben.

Tatsächlich handelt es sich beim Autor nicht um den französischen Entomologen Achille Guenée, sondern um den italienischen Zoologen Giuseppe Gené, über den in den Memorie della reale accademia delle scienze di Torino, Serie seconda 1, Seite VIII folgendes nachzulesen ist: "Gené, Dottore Giuseppe, Professore di Zoologia, Direttore del Museo Zoologico della Regia Università, Vice-Segretario e Bibliotecario della Reale Società Agraria di Torino."

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.4. Verbreitung

P. hospiton ist ein Endemit von Korsika und Sardinien.

4.5. Literatur

  • Erstbeschreibung: Gené, J. (1839): De quibusdam insectis sardiniae novis aut minus cognitis. Fasciculus II. — Memorie della reale accademia delle scienze di Torino. Serie seconda 1: 43-84, pl. I-II. Torino (Stamperia reale).
  • Nardelli, U. (2006): Hybridisierungsversuche zwischen Papilio hospiton Géné, 1839 aus Sardinien und Papilio machaon Linnaeus, 1758 aus Sizilien (Lepidoptera: Papilionidae). — Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo, Neue Folge 27: 183-192. [PDF auf zobodat.at]

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)