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Falter
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

1842 nachgereichter Text

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Rosaceae:] Potentilla pusilla ( Sternhaariges Frühlings-Fingerkraut, Flaum-Fingerkraut)
  • [Rosaceae:] Potentilla grandiflora (Großblütiges Fingerkraut)
  • [Rosaceae:] Potentilla neumanniana [= Potentilla tabernaemontani, Potentilla verna] (Frühlings-Fingerkraut)
  • [Cistaceae:] Helianthemum nummularium ssp. grandiflorum ? (Großblütiges Sonnenröschen ?)

Wolfang Wagner informiert auf seiner Artseite auf pyrgus.de [Artseite auf pyrgus.de, dort auch Ei- Raupen- und Puppenbilder]: "Raupennahrungspflanzen: Potentilla pusilla, gelegentlich Potentilla grandiflora und in tieferen Lagen wohl auch P. verna. Und "Die Raupen leben nur an Stellen, an denen Potentilla dem sonst kaum bewachsenen Boden direkt aufliegt (vgl. P. cirsii)." Letzteres wurde auch von Sonderegger (1997) betont, der im Tessin und Wallis zahlreiche Raupen von Potentilla neumanniana (= P. verna) meldet und betont, dass er am dort häufigen Potentilla crantzii keine Raupen fand.

Schwierig zu bewerten ist die Angabe zu Sonnenröschen als Raupennahrung. Sie geht ebenfalls auf Sonderegger (1997) zurück, der im Zusammenhang mit dem Fund von über 50 Raupen am Frühlings-Fingerkraut formuliert: "An Potentilla crantzii, einer ebenfalls häufigen Potentilla-Art im Fluggebiet von P. carlinae, konnten keine Raupen festgestellt werden. Hingegen wurde eine Raupe mit Gehäuse an Helianthemum nummularium grandiflorum auf der Täschalp VS beobachtet." Hernández-Roldán et al. (2012) akzeptieren diesen Nachweis als Beleg dafür, dass Sonnenröschen als Raupennahrung akzeptiert werden - ausreichend abgesichert erscheint mir das auf dieser Basis noch nicht.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Faunistik

P. carlinae ist eine westalpine Art. Die sehr alten Angaben aus Österreich sind sehr fraglich und wahrscheinlich falsch. Huemer & Tarmann (1993) hatten die alten Angaben noch unkritisch übernommen und auch bei Huemer (2013) findet sich die Art noch unkommentiert für Kärnten und die Steiermark in der Checkliste. Peter Huemer erklärt im e-Mail-Austausch mit Ernst Brockmann (3. Februar 2023): "die Sache ist leicht erklärt. Wir haben uns 1993 beim ersten Katalog auf z.T. sehr alte Literaturdaten verlassen (müssen), nur ein Teil davon konnte bis 2013 geklärt werden. Tatsächlich scheint die von Ihnen genannte Art aber sehr zweifelhaft. Dies kommt auch in der neuen RL der Steiermark zum Ausdruck: https://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/12857812_167732460/7ac05b61/Rote%20Listen_%20Tiergruppen%20Teil%20A.pdf. Auch in der RL Österreich wird die Art unter „data deficient“ eingestuft. Ich glaube, dass Ihre Zweifel voll berechtigt sind! Ohne Belege eigentlich aus der Landesfauna zu streichen." Bis zur endgültigen Klärung wird die Meldung hier noch mit Fragezeichen weitergeschleppt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Bibliographisches zur Erstbeschreibung

Siehe bei Carcharodus baeticus.

4.4. Literatur

  • Heppner, J. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterist’s Society 36 (2): 87–111.
  • Erstbeschreibung: Rambur, [J.] P. (1838[-1842]): Faune entomologique de l'Andalousie 2: 1-336, pl. 1-12, 14-15, 17-18. Paris (Arthus Bertrand).
  • Hernández-Roldán, J.L., Munguira, M.L., Wagner, W. & R. Vila (2012): Comparative analysis and taxonomic use of the morphology of immature stages and natural history traits in European species of Pyrgus Hübner (Lepidoptera: Hesperiidae, Pyrginae). - Zootaxa 3470: 1–71.[PDF auf biologiaevolutiva.org/rvila]
  • Sonderegger, P. (1997): Pyrgus carlinae. — In: Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1997): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 2: 147-149. Egg (Fotorotar AG).