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Falter
Ausgewachsene Raupe
Puppe
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

3. Erstbeschreibung

Später hierzu erschienener Text

4. Biologie

4.1. Habitat

4.2. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Phlomis samia (Samos-Brandkraut)

W. Wagner führt auf seiner [Artseite auf pyrgus.de] an: "Raupennahrungspflanzen: Phlomis-Arten. In Europa ist bislang nur die Nutzung von Phlomis samia gesichert." Und weiter: "Ich fand Raupen in Nordgriechenland in ca. 1400-1600 m NN in der ersten Maiwoche 2007 an Phlomis samia. Diese befanden sich im drittletzten Stadium. Zu dieser Zeit schlagen sie meist den Blattrand nach oben um und halten sich in diesem taschenartigen Gehäuse auf." Auf jener Seite finden sich auch Raupen- und Puppenbilder.

5. Weitere Informationen

5.1. Etymologie (Namenserklärung)

„tessella, Würfelchen.“

Spuler 1 (1908: 75L)

5.2. Andere Kombinationen

5.3. Synonyme

5.4. Unterarten

  • Muschampia tessellum dilutior (Rühl, 1895) [Synonym nach funet.fi]
  • Muschampia tessellum kuenlunus (Grum-Grshimailo, 1893) [Synonym nach funet.fi]
  • Muschampia tessellum nigricans (Mabille, 1909) [Synonym nach funet.fi]
  • Muschampia tessellum cribrelloides Warren, 1926 [Synonym nach funet.fi]

5.5. Nomenklatur

Die nachfolgenden Texte müßen noch bearbeitet werden!

Hesselbarth et al. (1995:210) verweisen Syrichtus (in der Fauna Europaea fälschlicherweise “Syrichthus”) in die Synonymie: „Die Anwendung des Gattungsnamens Syrichtus Boisduval, [1834] auf die unter dem Gattungsnamen Muschampia Tutt, 1906 zusammengefasste Artengruppe ist nicht möglich, da der Name Syrichtus Boisduval, [1834] ein jüngeres objektives Synonym von Carcharodus Hübner, [1819] darstellt“. Mit Malve als Raupennahrung wird klar, dass Carcharodus alceae hier Typusart wäre.

Der Komplex um und mit Muschampia tessellum ist noch wenig verstanden. Derzeit gibt es mehrere Gliederungsversuche, die nicht zueinander passen und die allesamt Fragen offen lassen müssen. Das für uns Beruhigende: Nach allen Konzepten gibt es in Europa nur eine Art, eben Muschampia tessellum! In Europa fliegt dabei Muschampia tessellum subsp. tessellum, nach Tshikolovets (2011) im Süden Russlands und in NW-Kasachstan sehr lokal auch subsp. "cribrelloides (Warren, 1926)" - die Warnung von Hesselbarth et al. (1995:215) blieb dabei unberücksichtigt, wonach Warren (1926) ausdrücklich keine Unterart, sondern ein infrasubspezifisches Taxon "ab. cribrelloides" beschrieben hat, die um Sarepta zwischen "normalen" Vertretern der Art zu finden ist.

Verlässt man Europa in südöstlicher Richtung, muss man sich mit zwei weiteren Beschreibungen auseinandersetzen: Hesperia nomas Lederer, 1855 (Typenfundort Beirut im Libanon), und Muschampia tessellum nomas Evans, 1949 (Typenfundort Ordub, Asserbeidschan).

Tshikolovets (2011) liefert Verbreitungskarten, die alle 3 Taxa umfassen. Er stellt der südost- und osteuropäischen, aber mit Ausnahme des Südostens auch in der Türkei weit verbreiteten Art Muschampia tessellum eine zweite Art "Muschampia nomas" gegenüber, die er untergliedert in Muschampia nomas subsp. nomas Verbreitung vom Norden Israels entlang der Ostküste des Mittelmeers bis zur Südgrenze der Türkei, eine noch unbenannte Subspezies, die größere Teile der mittleren und südöstlichen Türkei besiedelt, und Muschampia nomas subsp. tersa vom äußersten Südosten der Türkei an ost- und südostwärts. In Kommentaren vermerkt er allerdings bei M. nomas: "relationship with sister species tessellum is not clear. Intermediate specimens can be found in many parts of C. Turkey. The specific rank is given here provisionally." Und zu seiner namenlosen Unterart der Türkei vermerkt er: "taxonomic status requires future study." Zentraler Schwachpunkt dieser Gliederung sind genau die "intermediate specimens" in der Türkei - es gibt sie nämlich nicht einzeln und ausnahmsweise oder nur in einer ganz schmalen Übergangszone, sondern zahlreich und relativ großflächig.

Hesselbarth et al. (1995:215-217) beschäftigten sich intensiv mit dem Komplex in der Türkei. Sie gliedern ihn in 3 Unterarten: Muschampia tessellum tessellum, Muschampia tessellum nomas (der sie hier auch die unbenannte Subspezies sensu Tshikolovets (2011) zuordnen) und Muschampia tessellum tersa. Sie bestreiten nicht, dass die unterseits fast zeichnungslosen "nomas" anders aussehen, als die unterseits doch markant gezeichneten Tiere der beiden anderen Taxa, aber sie betonen, dass es in der zentralen Türkei großflächig Mischpopulationen zwischen tessellum und nomas gibt, so dass die beiden unmöglich auf Artebene getrennt werden können.

Die bislang noch spärlichen Kenntnisse der Genetik werfen mehr neue Fragen auf, als dass sie klären können [siehe hierzu Lepiforumsbeitrag Ernst Brockmann, 22. Dezember 2012]: Demnach wird die Artberechtigung von "tersa" gestützt, allerdings könnte es sein, dass die Art dann - wie bei Tshikolovets (2011) - "nomas" heißen müsste, weil die unterseits zeichnungsamen Tiere aus dem Nahen Osten genetisch fast identisch sind. Dann aber dürfte "nomas" aus dem nahen Osten etwas anderes sein als "nomas" aus der Türkei, denn sonst müsste es zum einen Mischpopulationen zwischen "nomas" und "tersa" in der Osttürkei geben (die es nach Hesselbarth et al. (1995) aber ausdrücklich nicht gibt!), zum anderen dürfte es wieder nicht zu den real vorhandenen Mischpopulationen mit Muschampia tessellum kommen.

Konsequenz für unsere Bilder von "nomas": Die Bilder aus Israel gehören zu subsp. "nomas" - nur wie der Artname heißt, muss vorerst offen bleiben. Die Tiere von "subsp. nomas" aus der Türkei gehören mit ziemlicher Sicherheit zu M. tessellum", zu welcher Unterart, muss vorerst offenbleiben.

5.6. Faunistik

Altangaben aus insgesamt 4 Bundesländern Deutschlands sind sicher allesamt falsch!

(Autor: Erwin Rennwald)

5.7. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Angaben von Hemming (1937: 229 und 177). Für die Tafel 93 gibt Hemming als Zeitspanne, innerhalb der sie publiziert wurde, “[14th April 1800]-[July 1803]” an, für den Text 15. November 1806.

(Autor: Jürgen Rodeland)

5.8. Literatur

  • Hemming, F. (1937): A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hübner and of the supplements thereto by Carl Geyer[,] Gottfried Franz von Frölich and Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer. Volume 1: i-xxxiv, 1-605. London (Royal Entomological Society of London).
  • Hesselbarth, G., Oorschot, H. van, & P. S. Wagener (1995): Die Tagfalter der Türkei unter besonderer Berücksichtigung der angrenzenden Länder. Bd. 1: 1-757, Bd. 2: 758-1354, Bd. 3: 1-847. - Bocholt (Selbstverlag P. S. Wagener).
  • Erstbeschreibung: Hübner, J. [1799-1838]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 1: pl. 1-207.
  • Hübner, J. [1805-1823]: Sammlung europäischer Schmetterlinge. Der Ziefer 4. Heer. Insectorum Ordo IV.: Titelseite, [i]-[iv], [i]-[iv], 1-194. Augsburg.
  • Tshikolovets, V. V. (2011): Butterflies of Europe & the Mediterranean area. - 544 S.: Pardubice, Czech Republik (Tshikolovets Puplications).
  • Tshikolovets, V. V., Yakovlev, R. V., & Z. Bálint (2009): The butterflies of Mongolia. — The Butterflies of Palaearctic Asia Series 8: 1-320.

5.9. Informationen auf anderen Websites (externe Links)