VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+14Kontinente:EU
Falter
Raupe
Männchen
Weibchen
Habitat
Nomenklatur
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

fragariae: „fragaria Erdbeere, weil die Raupe unter anderen auch an Erdbeeren lebt.“

Spuler 1 (1908: 252R)

4.2. Synonyme

4.3. Faunistik

Nach Wachlin & Bolz (2012) ist die Art in Deutschland zuletzt 1972 beobachtet worden und daher als "ausgestorben oder verschollen" zu führen; dabei übersahen die Autoren den während ihrer Manuskriptphase erschienenen Beitrag von Michael Kratochwill [M. Kratochwill, Lepiforumsbeitrag vom 5. April 2009] mit der Überschrift "Die Große Wintereule aktuell in Bayern". Dort heißt es - schön mit Falterfotos belegt - "Am Wochenende köderte ich in den südostbayerischen Kalkalpen gezielt nach der Großen Wintereule = Erdbeereule (Orbona fragariae). Es wurden 5 Köderplatze in einem Gebiet von ca. 30-35 Km² eingerichtet. Die Biotope waren recht unterschiedlich (von der Talaue bis zu Almwiesen bei 1000m). Die Schneeschmelze war in vollem Gange. Ich konnte die angeblich seltene Art, (die nach der neuen Roten Liste Bayerns- und somit in der ganzen Bundesrepublik- als ausgestorben gilt, R.L.:0), an allen! Köderplätzen nachweisen. Insgesamt flogen sage und schreibe 21 Tiere an den Köder."

Das Problem der Nachweisführung wurde ebenfalls angesprochen: Man muss früh im April (oder im November) in den entsprechenden Biotopen ködern, zu einer Zeit, in der sonst nicht viel los ist. Damit bleibt leider unklar, ob die Art Bayern tatsächlich über Jahrzehnte verlassen hatte, oder ob sie in der Zwischenzeit nur nicht systematisch genug gesucht wurde. Doch in beiden Fällen ist Axel Steiners Antwort zu den Wiederfunden zuzustimmen [Lepiforumsbeitrag A. Steiner, 7. April 2009]: "Das ist ja klasse, daß es mit Orbona fragariae (wieder) aufwärts geht. Vielleicht schafft sie es im Zuge der Klimaveränderung, ihre alten Reviere in Süddeutschland wieder zu besiedeln. Früher kam sie quer durch Bayern und Baden-Württemberg bis in die Pfalz und ins Elsaß vor. Ungefähr in den 1890er Jahren begann dann der Rückgang. In Baden-Württemberg wurde sie zuletzt in den 20er Jahren (bei Freiburg und Tübingen) beobachtet." Zu ergänzen ist, dass es hier auch Altangaben aus Südhessen gab.

Axel Steiner kam in seinem Forumsbeitrag zu dem Schluss: "Auf die Art sollte überall in Süddeutschland geachtet werden. Groß genug um nicht übersehen zu werden ist sie ja." Wenn das Wetter passt, darf das auch an einem 1. April ernst genommen werden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Nomenklatur

Beschreibung der Noctua fragariae Vieweg, 1790 (= Diarsia brunnea ([Denis & Schiffermüller], 1775)

[Diskussion im Forum]

4.5. Literatur