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Falter
Raupe
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Ähnliche Arten

Conistra veronicae hat im Übergangsbereich zwischen Thorax und Abdomen dorsal einen hellgrauen Haarschopf. Dieser ist im präparierten Zustand und auch bei Lebendexemplaren mit halb geöffneten Flügeln gut zu erkennen und ist in Kombination mit den hellen Flügeladern (nicht immer deutlich ausgeprägt) ein brauchbares Merkmal. Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit Conistra erythrocephala, welche gleichzeitig und in den selben Habitaten vorkommt. [Text: Helmut Deutsch]

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Veronica, Ehrenpreis, von der Nahrung der Raupe.“

Spuler 1 (1908: 254R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Faunistik

Nach SwissLepTeam (2010) beziehen sich die Angaben aus dem Wallis zumeist auf C. intricata, wo nicht, ist von Fehletikettierung auszugehen. Einziger für C. veronicae belegter Fundort in der Schweiz ist damit Ronco TI aus dem Jahr 1954. Das Autorenteam vermutet hierin das Ergebnis gelegentlicher Einwanderung.

Nach Wachlin & Bolz (2012) ist die Art in Deutschland "ausgestorben oder verschollen", mit letztem Nachweis 1969. Die alten Angaben betreffen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Zur Pfalz berichtet Kraus (1993): "Die Falter wurden nur an einem eng begrenzten heißen Hang mit Buscheichenwald bei Altenbamberg in der Nordpfalz angetroffen. Sie wurden vereinzelt am Köder beobachtet. In den letzten Jahren wurde die Art nicht mehr gefunden." Der letzte Nachweis erfolgte hier am 26. Oktober 1969. Dieser Fund an der Nahe war dann gleichzeitig der letzte Falternachweis für Deutschland.

[Herrmann Falkenhahn] wies im Forumsbeitrag vom 20. April 2023 auf eine alte Publikation mit einem weitereren historischen Nachweisort von der Nahe und einem historischen Nachweisort aus dem Mittelrheintal hin: ""Veronicae H. wurde im Spätherbst 1879 in Mehrzahl bei Bornich von Fuchs an Apfelschnitten, früher schon von Anderen bei Kreuznach gefangen" (Rössler 1881: 111)". Auch hier scheint es sich um das Ergebnis von Arealgrenz-Fluktuationen zu halten.

Unklar bleibt, warum Kraus (1993) die alte Angabe "Speyer" in Reutti (1898) nicht erwähnte - ich vermute, dass er sie eher einfach übersehen und nicht als zu unsicher abgelehnt hat (Letzteres hätte er wohl formuliert). Die Angabe "Speyer" passt jedenfalls sowohl zeitlich als auch räumlich gut zu den ebenfalls von Reutti (1898) zusammengetragenen Angaben aus dem Hardtwald bei Karlsruhe. Nach der Datenzusammenstellung durch Steiner (1997) wurde die Art dort erstmals im November 1886 registriert, und zwar gleich in 30 Exemplaren (davon 20 an einem Abend); 1887 wurde sie nur noch einzeln festgestellt, ab 1888 trotz Suche zunächst gar nicht mehr; erst 1898 tauchte sie wieder in Anzahl auf, 1899 dann wieder nur vereinzelt. Leider bleibt unklar, ob es sich hier um das Ergebnis starker Abundanzschwankungen oder um die Folge starker Arealgrenz-Fluktuationen gehandelt hat.

Haslberger & Segerer (2016) führen die Art in ihrer “Liste der für Bayern zweifelhaften Arten”.

In Frankreich wird die Areal-Westgrenze ganz im Südosten des Landes in den Départements Alpes-de-Haute-Provence, Hautes-Alpes, Savoie (jeweils aktuell) und Haute-Savoie (dort zuletzt 1971) erreicht. Die Art trifft dort im Süden auf die sehr ähnliche Conistra intricata. Angaben von weiter nördlich scheint es in Frankreich nicht zu geben.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Hemming (1937: 260) grenzt den Zeitraum ein, innerhalb dessen die Tafel 116 publiziert wurde: 1809 bis 20. Juni 1813. Nach dem ICZN ist das letztmögliche Datum anzusetzen.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.6. Literatur

  • Haslberger, A. & A.H. Segerer (2016): Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). — Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft, 106 Supplement: 1-336.
  • Hemming, F. (1937): A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hübner and of the supplements thereto by Carl Geyer[,] Gottfried Franz von Frölich and Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer. Volume 1: i-xxxiv, 1-605. London (Royal Entomological Society of London).
  • Erstbeschreibung: Hübner, J. [1800-1838]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 4: pl. 1-185.
  • Kraus, W. (1993): Verzeichnis der Großschmetterlinge (Insecta: Lepidoptera) der Pfalz. — Pollichia-Buch 27: 1-618.
  • Rössler, A. (1881): Die Schuppenflügler (Lepidopteren) des kgl. Regierungsbezirks Wiesbaden und ihre Entwicklungsgeschichte. — Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 33/34: 1-394. Wiesbaden (Julius Niedner).
  • Steiner, A. (1997) [Ebert, G., Hrsg.]: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6: Nachtfalter IV. - 622 S.; Stuttgart (Ulmer).
  • SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).
  • Wachlin, V. & R. Bolz (2012 ["2011"]): Rote Liste und Gesamtartenliste der Eulenfalter, Trägspinner und Graueulchen (Lepidoptera: Noctuoidea) Deutschlands. Stand Dezember 2007 (geringfügig ergänzt Dezember 2010). – In: Binot-Hafke, M., Balzer, S., Becker, N., Gruttke, H., Haupt, H., Hofbauer, N., Ludwig, G., Matzke-Hajek, G. & M. Strauch (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Münster (Landwirtschaftsverlag). — Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 197-239.