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Falter
Raupe
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Erstbeschreibung

„513. 514.“ in der Indikation ist offensichtlich ein Druckfehler.

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

„sincerus rein, wegen der hellen Hinterflügel.“

Spuler 1 (1908: 148L)

3.2. Andere Kombinationen

3.3. Synonyme

3.4. Faunistik

Aus Deutschland gibt es hier alte Angaben aus Niedersachsen, Sachsen, Thüringen und Bayern. Wachlin & Bolz (2012) führen sie als in Deutschland "ausgestorben oder verschollen" und nennen "1953" als Jahr des letzten Nachweises.

Zur Schweiz ist vom SwissLepTeam (2010) zu erfahren: "In der Schweiz nur ganz wenige Male mit Sicherheit nachgewiesen. Das von G. Sobrio gemeldete Vorkommen im Tessin dürfte ein Irrtum sein, Belege dazu liegen jedenfalls nicht vor." Wymann et al. (2015) schließen: "Das Vorkommen bedarf der Bestätigung. Bisher nur von drei Orten in je einem Exemplar bekannt." Andreas Manz (E-Mail 19. Juni 2021 an J. Rodeland) ergänzt hier: "... habe gerade bemerkt, dass bei X.sincera für die Schweiz alle Autoren skeptisch sind. Wenn es interessiert, 2 Exemplare aus Zernez (Graubünden, Schweiz) sind in meiner Sammlung. Bestimmt von Herrn Wolfsberger, Staatssammlung München. Siehe https://www.inaturalist.org/observations/17057047 und https://www.inaturalist.org/observations/65684647 . Aus irgendwelchem Grund hat die Alarmanlage der TV-Umsetzerstation oberhalb von Zernez mehrere sehr helle Scheinwerfer die ganze Nacht brennen lassen. Haben das vom Dorf aus bemerkt und sind hochgewandert, um den Sicherheitszaun rundherum abzusuchen. Bin in den Folgejahren mehrere Male genau dort wieder suchen gegangen, habe aber nie wieder X.sincera gefunden."

Huemer (2013) meldet die Art für Österreich aus den Bundesländern Nordtirol, Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich. Die Art wird allerdings auch in Österreich nur sehr selten gefunden. Die oben gezeigten Bilder von Tirol stammen von 1985. Wenn so eine Art dann bei einem "GEO-Tag der Artenvielfalt" gefunden wird, schafft sie es auch einmal in die Zeitung - so war am 23.07.2014 in der Tiroler Tageszeitung [tt.com/Panorama] zu lesen: "Geo-Tag Landeck. Verschollen geglaubter Eulenfalter wiederentdeckt. 70 Experten waren beim GEO-Tag der Artenvielfalt im Naturpark Kaunergrat unterwegs. 24-stündige Exkursion mit tollen Ergebnissen [...] Fließ – Für den Tiroler „Verein Artenvielfalt“ erwies sich nach 2005 auch der 2. GEO-Tag der Artenvielfalt im Naturpark Kaunergrat als spannende Exkursion. Auf Einladung des Naturparkvereins trafen kürzlich 70 Experten ein, um binnen 24 Stunden die Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu erkunden. Das Team war in fünf Untersuchungsräumen unterwegs – in den Fließer Sonnenhängen, im Piller Moor, in der Arzler Pitzeklamm, Osterstein sowie im Gebiet Salzmöser und Weißwand bei Wenns. „Mehr als 450 Schmetterlingsarten sind in der kurzen Zeit nachgewiesen worden“, resümierte Koordinatorin Lisi Falkeis, „dass dabei auch eine verschollen geglaubte Art entdeckt worden ist, gilt als kleine Sensation.“ Es handle sich um einen Eulenfalter mit dem wissenschaftlichen Namen Xestia sincera, der zuletzt um 1980 in Österreich nachgewiesen wurde." Siehe auch [kaunergrat.at].

Hauser (2009) hatte zum Hötzenedt-Moor geschrieben: "Die zweite Art ist Xestia sincera (= Anomogyna s.) aus dem Jahr 1972, bisher in OÖ nur von insgesamt drei Fundorten im Mühlviertel (FWW, BW) und dem Sauwald nachgewiesen. Sie bewohnt Hochmoore sowie natürliche, moorige Fichten- und Kiefernwälder, ihre bundesweite Verbreitung ist gering."

3.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von Heppner (1982).

3.6. Literatur

  • Hauser, E. (2009): Die Landschaften Oberösterreichs im Spiegel ausgewählter Schmetterlinge (Lepidoptera). — Beiträge zur Naturkunde Oberösterreichs, 19: 187-248. [PDF auf zobodat.at]
  • Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
  • Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1845“) [1843-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Zweiter Band. Die Schwärmer, Spinner und Eulen: 1-450, Index 1-64, Hepialides pl. 1, Cossides pl. 1-2, Zygaenides pl. 1-16, Sesiides pl. 1-10, Sphingides pl. 1-4, Bombycides pl. 1-32, Noctuides pl. 1-124, Nycteolidae pl. 1. Regensburg.
  • Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
  • Manz, A. (1977): Neu fuer die Schweiz: Xestia (Anomogyna) sincera H. Sch. in den Buendner Alpen. — Mitteilungen der Entomologischen Gesellschaft Basel, N.F. 27 (1): 4-5. [Sekundärzitat]
  • Skvortsov, V. & E. Thomson (1973): Über Vorkommen und Ökologie von Amates sincera (Lep., Noctuidae) in Estland. — Entomologische Zeitschrift 83 (10): 117-120. Ex libris Jürgen Rodeland.
  • SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).
  • Wachlin, V. & R. Bolz (2012 ["2011"]): Rote Liste und Gesamtartenliste der Eulenfalter, Trägspinner und Graueulchen (Lepidoptera: Noctuoidea) Deutschlands. Stand Dezember 2007 (geringfügig ergänzt Dezember 2010). – In: Binot-Hafke, M., Balzer, S., Becker, N., Gruttke, H., Haupt, H., Hofbauer, N., Ludwig, G., Matzke-Hajek, G. & M. Strauch (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Münster (Landwirtschaftsverlag). — Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 197-239.
  • Wymann, H.-P., Rezbanyai-Reser, L. & M. Hächler unter Mitarbeit von A. Luginbühl (2015): Die Eulenfalter der Schweiz. Lepidoptera: Noctuidae, Pantheidae, Nolidae. — Fauna Helvetica 28: 1-960 S.; (CSCF & SEG) Neuchâtel.