VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+1Kontinente:EU
Inhalt

2. Weitere Informationen

2.1. Etymologie (Namenserklärung)

Die Art wurde nach dem Sammler größerer Teile der Typenserie benannt: "Named in honour of Robert Mazel who collected most of the type-series and generously supported our work with this important material" (Ronkay & Huemer 2018).

2.2. Taxonomie und Faunistik

Ronkay & Huemer (2018) beschäftigten sich intensiv mit den Arten der Agrotis fatidica-Gruppe und unterzogen sie einer integrativen taxonomischen Analyse unter Einbeziehung von Barcode-Ergebnissen. Sie kamen dabei zum Schluss, dass die norwegische Agrotis luehri keine eigene Art ist, sondern genetisch ganz in die Variationsbreite der Agrotis fatidica fällt, weshalb sie hier Unterartrang unterstellen: Agrotis fatidica luehri (stat. n.). Wegen der insgesamt sehr geringen innerartlichen Variabilität beim Barcoding der Gruppe akzeptieren sie Agrotis proverai aus den italienischen Abruzzen trotz des Barcoding-Abstandes von nur 0,5 % gegenüber ostalpinen A. fatidica als eigenständige Art. Überraschend stellten sie fest, dass die westalpinen Tiere (Alpi Cozie, Alpes Maritimes und Hautes Alpes) genetisch sehr viel weiter von den Tieren der Abruzzen und den Tieren der Ostalpen entfernt sind als diese untereinander. Der Abstand zu A. proverai wurde mit 1,55 % ermittelt, der zu A. fatidica mit 1,71 %. Das spricht für eine sehr lange zeitliche und räumliche Trennung der Taxa (mehrere Eiszeiten). Die noch weiter westlich gelegenen Vorkommen von "A. fatidica" in den Hochlagen der Ost-Pyrenäen erwiesen sich beim Barcoding nicht nur von A. fatidica deutlich getrennt, sondern mit einem Abstand von 1,12 % auch von der räumlich näheren Tieren der italienischen und französischen Westalpen. Beide Taxa wurden daher als neue Arten beschrieben: Agrotis mayrorum und Agrotis mazeli. A. mazeli ist dabei auf die Hochlagen der Ostpyrenäen oberhalb der Baumgrenze beschränkt, wobei sowohl Frankreich als auch Spanien betroffen sind; Ronkay & Huemer (2018) erläutern: "The new species is known from the eastern Pyrenees in France and Spain. The type-series originates from the French side of the Pyrenees; the occurrence of the species on the Spanish side is documented by Redondo et al. (2010, under the name A. fatidica)."

2.3. Typenmaterial

Zum Holotypus ist bei zu erfahren: "Male, France, Canigou, Pla Guillem, 2280 m, 8.viii.1985, leg. G. Lutran; slide No. RL11749m (TLMF)." Die 4 männlichen Paratypen stammen ebenfalls aus den Hochlagen der französischen Ost-Pyrenäen.

(Autor: Erwin Rennwald)

2.4. Literatur