1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Puppe
1.4. Ei
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Geschlecht nicht bestimmt
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.5. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„obliteratus verloschen; wegen der grauen verloschenen Färbung.“
4.2. Andere Kombinationen
- Antophila [sic] obliterata Rambur, 1833 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Anthophila wimmerii Treitschke, 1835
- Anthophila recta Eversmann, 1844
- Phyllophila cretacea Butler, 1879
- Psilomonodes venustula venerica Bryk, 1949
4.4. Faunistik
Rennwald (1994) stellt in bezug auf Deutschland kritisch fest: "Bei Heinicke (1993) mit Index "M" für Rheinland-Pfalz angegeben. Heuser, Jöst & Rösler (1962) berichten hierzu: "In den Jahren 1948, 1950, und 1954 wurden 9 Falter von de Lattin am Licht gefangen. Die Art ist von Nordspanien und Norditalien über Südtirol bis nach Japan verbreitet, in Europa aber nördlich der Alpen nirgends heimisch. Vermutlich handelt es sich um einen in Mitteleuropa bisher nicht registrierten Wanderfalter." Die Theorie vom "Wanderfalter" erscheint mir bedenklich. Wieso werden in 3 verschiedenen Jahren 9 Falter einer "Wanderfalter"-Art am stets gleichen Ort (Geilweilerhof), weit weg vom potentiellen Herkunftsgebiet registriert und sonst nirgends ? Könnte es sein, daß der Angabe eine Verwechslung zugrunde liegt ?"
Im "Verzeichnis der Großschmetterlinge der Pfalz" von Kraus wird die Meldung pauschal übernommen: "In der LF wurden von dieser südlichen Art neun Falter aus den Jahren 1948, 1950 und 1954 angegeben, die de Lattin beim Geilweilerhof am Licht fand." De Lattin war zweifellos ein guter Artenkenner: ihm eine Fehlbestimmung zu unterstellen, sollte nicht ohne Suche nach möglichen Belegtieren erfolgen. Und die Jahre nach dem Krieg waren in Südwestdeutschland keineswegs Jahre mit flächendeckender Bearbeitung der Nachtfalterfauna. So muss - zumindest vorerst - offen bleiben, ob es am Geilweilerhof (der weder klimatisch besonders begünstigt ist noch an einer zu erwartenden "Einflugstraße" von Wanderfaltern liegt) oder gar in größeren Teilen Westdeutschlands zu einer temporären Ansiedlung dieser Art gekommen ist, ob es sich nur um verschleppte Tiere handelte oder gar nur um eine Fehlbestimmung. Seit mehr als einem halben Jahrhundert scheint es jedenfalls keine Beobachtung dieser Art in Deutschland mehr gegeben zu haben.
SwissLepTeam (2010) melden die Art nur aus der Südschweiz und dort "bisher nur im Tessin, Misox und Puschlav".
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Literatur
- Heinicke, W. (1993): Vorläufige Synopsis der in Deutschland beobachteten Eulenfalter mit Vorschlag für eine aktualisierte Eingruppierung in die Kategorien der "Roten Liste" (Lepidoptera, Noctuidae). - Ent. Nachr. Ber. 37: 73-121.
- Heuser, R., Jöst, H. & R. Rösler (1962): Die Lepidopterenfauna der Pfalz. A. Systematischer Teil. III. Eulen (zweite Hälfte). — Mitteilungen der Pollichia des Pfälzischen Vereins für Naturkunde und Naturschutz, III. Reihe 9: 5-74. [Digitalisat auf babel.hathitrust.org]
- Kraus, W. (1993): Verzeichnis der Großschmetterlinge (Insecta: Lepidoptera) der Pfalz. - 618 S.; (Pollichia-Buch Nr. 27) Bad Dürkheim.
- Erstbeschreibung: Rambur, [P. J.] (1833): Suite du catalogue des lépidoptères de l'ile de Corse. — Annales de la Société entomologique de France 2: 5-59 + pl. 1-2. Paris (Méquignon-Marvis).
- Rennwald, E. (1994): Jahresbericht 1992 der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderungen. Noctuidae, Geometridae und Microlepidoptera 1992. — Atalanta 25: 67-146 [PDF auf zobodat.at], 418-419.
- SwissLepTeam (2010). Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).