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Diagnose
Inhalt

2. Diagnose

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Verbenaceae:] Vitex agnus-castus (Mönchspfeffer, Keuschheitsstrauch)

Skala (1943) berichtet: "Die Mine fand der erfolgreiche Forscher Dr. Franz Groschke in Bachtälern um Taormina-Sizilien. Die ersten Minen, schon länger verlassen, Ende Mai 1942. Die zweite Geschlechterfolge noch bis 3. September, aus ihr schlüpften drei Falter zwischen 30. 9. und 2. 10. 1942, die dritte Folge wurde von Mitte bis Ende November eingetragen. Von dieser Generation verpuppten sich Raupen in oder außerhalb der Mine, immer wurde vorher der Schlupfschlitz angelegt. Diese Beobachtung erfolgte im Freien und bei der Zucht. Frische Minen sind schwer sichtbar. Die Eiablage scheint stets auf der Unterseite zu erfolgen, die Raupe ist hell grünlich, das Darmgefäß dunkler durchscheinend, Kokon braun." Und weiter: "Die Raupe lebt am Keuschheitsstrauch, auch Keuschlamm geheißen (Vitex agnus castus), einer Verbenacee."

Klimesch (1948: 77-78) konkretisiert: "Die blaßgrünliche, hellbraunköpfige Raupe erzeugt in den Blättern von Vitex agnus-castus zuerst eine sehr zarte Gangmine, Fig. 59. Fig. 60, in welcher die Kotlinie den Gang nicht erfüllt (Fig. 60); nach der Häutung erweitert sich die Mine zu einem großen, rundlichen Platz mit zentraler Kotablage. In der Blattspitze liegende Plätze sind langgestreckt. Eiablage unterseits. Die Raupe verläßt die Mine auf der Blattunterseite. Die Sommerraupen verpuppen sich außerhalb der Mine, von den Herbstraupen (in Sizilien die im November auftretenden: Dr. Groschke; in Ligurien die in der 2. Septemberhälfte erscheinenden) legt ein Teil (nach meinen Erfahrungen in Ligurien zirka 25 Prozent) der Raupen ihre Puppenkokons in den Minen an. Nach den Beobachtungen Dr. Groschkes wird vorher von der Raupe ein Schlupfschlitz angelegt. Kokon hell bräunlichgrau, rund, schwach gewölbt, rauh. Die Raupe verpuppt sich erst nach der Ueberwinterung (nach meinen Beobachtungen in Ligurien); die Imagines erschienen in der Hauptsache Mitte Mai."

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Skala (1943) verrät: "Die Mine fand der erfolgreiche Forscher Dr. Franz Groschke". Nach den Eckdaten auf der [Personenseite auf zobodat.at] war Groschke damals erst 31 Jahre alt, hatte aber bereits einiges über Kleinschmetterlinge publiziert und intensiv mit Blattminierern gearbeitet.

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Taxonomie

In der Erstbeschreibung wird eine Verwandtschaft zu Stigmella aeneofasciella unterstellt. Klimesch (1948: 77-78) kritisiert das stark und liefert eine sehr viel detailliertere Beschreibung von F. groschkei.

Nieukerken et al. (2016) überführen Fomoria von einer Untergattung von Ectoedemia in eine eigenständige Gattung.

4.4. Faunistik

Locus typicus sind "Bachtäler um Taormina" auf Sizilien. Die Art wurde in der Folge noch in weiteren trockenen Bachbetten und an Meeresstränden im Mittelmeerraum gefunden: Spanien, Italien (Ligurien), Kroatien (Istrien, Dalmatien), Albanien, Griechenland und auf Rhodos.

4.5. Typenmaterial

Von Skala (1943) ist in der Erstbeschreibung nur zu erfahren: "Die Typen in der Sammlung Dr. Groschkes.". Es wird nicht verraten, wie viele das sind und auch nicht, wo diese später aufbewahrt werden sollen. Bei [http://nepticuloidea.info/nepticuloidea/fomoria-groschkei] (abgefragt 16. August 2018) ist daher zu lesen: "Type depository: Depository unknown". Auf der [Personenseite auf zobodat.at] finden sich die Eckdaten und eine Publikationsliste des viel zu früh verstorbenen Minen-Kenners, aber es ist nichts über den Sammlungsverbleib zu erfahren. Da er zuletzt (Ende 1955) Hauptkonservator am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart (SMNS) war, könnte das eine Spur für den Sammlungsverbleib sein.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.6. Literatur

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)