Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang II (Arten, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen)
Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang IV (streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse)
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Länder:+3Kontinente:EU
Männchen
Weibchen
Kopula
Raupe
Puppe
Ei, Eigelege
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Männchen

1.2. Weibchen

1.3. Kopula

1.4. Raupe

1.5. Puppe

1.6. Ei, Eigelege

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Phänologie

Die Flugzeit im Osten Österreichs umfasst jedes Jahr nur wenige Tage um Mitte Oktober. Eis (2020: 11) lieferte einige genaue Daten und vermerkte: "Beide Geschlechter des Steppenfrostspanners sind kurzlebig und sterben meistens noch am Tag der Kopula bzw. Eiablage ab. Steht am Tag des Schlüpfens kein Kopulapartner zur Verfügung, kann sich die Lebenszeit der Falter auch ein paar Tage verlängern. Diese nehmen aber keinerlei Nahrung zu sich und beziehen ihre Energie ausschließlich aus den Reserven ihrer Raupenzeit."

3.2. Nahrung der Raupe

Die Raupen sind wohl polyphag, aber es scheint zu ausgeprägten lokalen Präferenzen zu kommen. Eis (2020: 10) schrieb zu seinen Beobachtungen von Zuchten im Osten Österreichs: "In den Jahren 2018 und 2019 erfolgte die Aufzucht der Raupen aus den ursprünglich 2017 gewonnenen Eigelegen. Die Raupen entwickelten sich in ameisensicheren Netzbehältern, in denen eingetopfte Futterpflanzen als Raupenfutter dienten. Es wurden Centaurea scabiosa und versuchsweise Wolfsmilcharten (Euphorbia spp.) gereicht. Diese wurde von manchen Raupen ebenfalls angenommen. In der Literatur wird ausschließlich Wolfsmilch genannt, doch wurde auch der Verdacht geäußert, dass die Raupen einigermaßen polyphag sein könnten. Im Versuch wurden keine weiteren Pflanzen als die genannten als Nahrung angenommen. Bei einer Aufzucht auf der Biologischen Station Illmitz wurde den jungen Eiraupen Löwenzahn (Taraxacum spp.) gereicht und es stellten sich damit ebenfalls Erfolge ein. Auf den Zitzmannsdorfer Wiesen scheinen die Raupen ausschließlich an der Flockenblume Centaurea scabiosa heranzuwachsen. Diese ist dort stellenweise häufig, daher dürfte es zu keinen Futterengpässen kommen."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„fiduciarius anvertraut, nach der damals unsicheren systematischen Stellung der Art.“

Spuler 2 (1910: 100L)

4.2. Abweichende Schreibweisen

  • Chondrosoma fiduciarium [so z.B. in der FFH-Richtlinie der EU]

4.3. Literatur

  • Erstbeschreibung: Anker, L. (1854): Beschreibung eines neuen Spanners aus der Ofner Gegend in Ungarn. — Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien 4: 111-112.
  • Eis, R. (2020): Projekt Vogelwarte Madárvárta 2 - Faunistische Forschung zur Basiserhebung Chondrosoma fiduciaria und Lignyoptera fumidaria im Rahmen des Interregprojektes VOGELWARTE II Forschungsbericht Zeitraum: März 2018 – März 2020. — 18. S; [Hrsg: Biologische Station Neusiedler See Amt der Bgld. Landesregierung, Abteilung 4 - III]. [PDF auf biologische-station.bgld.gv.at]
  • Kasy, F. (1957): Über ein im Burgenland neu entdecktes Vorkommen der Geometride Chondrosoma fiduciaria Anker. — Burgenländische Heimatblätter 19 (3): 97-104. [PDF auf zobodat.at]

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)