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Männchen
Weibchen
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

3. Weitere Informationen

3.1. Unterarten

3.2. Taxonomie

Sinev (2019: 385, Fußnote 8015) vermerkt zu Crocallis elingomorpha: “Самостоятельность вида относительно Crocallis inexpectata caucasi Wehrli, 1954 требует подтверждения (примечание Е.А.Беляева).” [Die Verschiedenheit der Art zu Crocallis inexpectata caucasi Wehrli, 1954 erfordert eine Bestätigung (Anmerkung von E. A. Belyaev)]

3.3. Taxonomie und Faunistik

Warnecke (1940) beschrieb die Nominat-Subspecies aus der Türkei.

Nach Sinev (2019: 385, Fußnote 8017) wird die Art auf dem Territorium von Russland durch die Unterart caucasi Wehrli, 1954 vertreten. Deren locus typicus Machatsch-Kala = Махачкала liegt an der Küste des Kaspischen Meeres am nördlichsten Kaukasus-Ausläufer, nach der geographisch weiteren Definition Europas mit dem Kaukasus-Hauptkamm als innereurasische Grenze also in Europa, nach der engeren mit der Manytsch-Niederung als Grenze jedoch nicht. Sinev (2019: 237) markiert das Vorkommen nicht nur für das von ihm definierte Gebiet „14“ (Ostkaukasische Region), sondern auch für „13“ (Westkaukasische Region).

Gomboc et al. (2024: 270) fassen nach Untersuchung der Barcodes aller Exemplare aus Kroatien einschließlich zwölf 2023 auf der Insel Šolta gefangener Falter zusammen: “The minimal genetic distance to the nominotypical C. elinguaria occurring in Slovenia and continental Croatia was 6.51%, and to C. hellenaria, it was 7.5%. The maximal distance for C. inexpectata collected in the Balkans was just 0.35% and to the Turkish population, it was 0.74%. Based on these characteristics, until further revision, we list our records from Šolta under C. inexpectata.” Das bedeutet, vorbehaltlich differenzierterer Ergebnisse durch eine zukünftige Revision, den Erstnachweis nicht nur für Kroatien, sondern auch für Europa. Unerwartet war dieser zu diesem Zeitpunkt aber längst nicht mehr, denn Skou & Sihvonen (2015: 319) hatten erklärt: "Genetically comparatively homogenous from Europe to central Asia (n=51, from 11 countries) but two other BINs in southern Italy and Sicily at distances of 2,4-2,7 %. In addition there is a separate genetic cluster at a distance of 6,3 % (n=23, from Slovenia, Hungary, Bulgaria, Greece, southern Russia and Turkey). Specimens of this cluster have partly been identified by specimen donors as C. elinguaria, partly as C. inexpectata Warnecke, 1940. A separate study will be published on this question (D. Stadie, pers. comm.)."

Die angekündigte Publikation war teilweise diejenige von Stadie & Fibiger (2014), die nicht nur C. elinguaria von C. inexpectata trennte, sondern noch mehrere weitere Arten aus Asien beschrieb. Zur Verbreitung von C. inexpectata ssp. inexpectata heißt es dort nur: "Nominotypical C. inexpectata is known from the Central Anatolian Highlands and Inner Anatolian High Mountains. It also occurs in Southeast Turkey in Prov. Van. Possibly, it might also occur in the western part of Turkey and the Central and Eastern Taurus." Aus Kappadozien - und damit ebenfalls aus der Türkei wird ssp. cappadoica neu beschrieben. Nach den weiteren Ausführungen findet sich die ssp. caucasi in Daghestan / russischem Nordkaukasus. Und der Balkan ? Der wird ausgelassen ! Lediglich im kurzen Einführungstext zum "Crocallis inexpectata-complex" war zu lesen: "The complex is distributed from Slovenia in the west, accross the Balkans, throughout Asia Minor and Transcaucasus to the Caucasus and its northern outlands (Daghestan, Pjatigorsk) in the east. All the taxa are mostly allopatric and show no differences in DNA-barcode sequences. However there are clear differences in external characters, genital morphology and distribution pattern." Im neigbor joining tree (S. 241) werden die Tiere aus Griechenland als Crocallis cf. inexpectata geführt, die aus Slowenien und Bulgarien als "Crocallis sp.". Vermutlich waren sich die Autoren einfach noch nicht schlüssig, ob es im Westen der Türkei und auf dem Balkan ein oder mehrere Unterarten von C. expectata abzutrennen gilt oder ob die Tiere als weitere Art abzutrennen sind, weil die Morphologie der Tiere viel eher zu C. elinguaria passte. Und zu C. elinguaria war in diesem Zusammenhang lediglich zu erfahren: "Absent probably from many parts of the Balkan Peninsula" und "The status of the populations in the Balkans is unclear and subject of recent studies within the GME-project. Therefore we decided to omit a distribution map here."

Ein besonderes Problem besteht bezüglich der Insel Kreta. In der Fauna Europaea wird von dort Crocallis elinguaria angeführt, womit dort C. inexpectata sicher noch einbezogen war. Eine Quelle wird nicht genannt. Bei Skou & Sihvonen (2015: 318) ist Kreta in der Verbreitungskarte von C. elinguaria / C. inexpectataebenfalls grau eingefärbt - anders als sonst überall findet sich auf Kreta aber kein einziger Nachweispunkt; die Autoren kannten also keinen. So bleibt fraglich, ob es auf Kreta neben C. helenaria überhaupt noch eine weitere Art der Gattung Crocallis gibt.

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

3.4. Typenmaterial

Warnecke (1940: 1055) beschrieb die Nominat-Subspecies nach zwei Exemplaren: „♂-Type: Amasia, 400 m, Juli, von der Firma Dr. O. Staudinger u. A. Bang-Haas.

Nachträglich habe ich in der Sammlung Zukowsky-Hamburg ein von ihm bei Akshehir (Anatolien) am 7. VIII. 1937 gefangenes ♀ prüfen können, welches ich als ♀ zu dieser neuen Art ziehen möchte.“

Zur Unterart C. i. caucasi teilt Wehrli (1954: 710) mit: „(Dagestan, Ost-Kaukasus, Machatsch-Kala, im Juli).“

3.5. Literatur

(Autor: Jürgen Rodeland)