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Falter
Raupe
Befalls-Spuren
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Befalls-Spuren

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Genitalien

2.2.1. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Solanaceae:] Solanum dulcamara (Bittersüßer Nachtschatten)
  • [Solanaceae:] Solanum melongena (Eierfrucht)
  • [Solanaceae:] Atropa belladonna (Tollkirsche)

Seliger (2008) weist darauf hin, dass die Biologie der Art gut dokumentiert ist. Danach lebt die Raupe an Bittersüßem Nachtschatten (Solanum dulcamara): "Die Raupen leben minierend in den Blättern, bohren sich aber auch in den Stängel und Beeren der Pflanze ein. ... In den Niederlanden wurden überwinternde Raupen in den Stängeln der Futterpflanze gefunden."

Heckford et al. (2019) berichten über den Erstnachweis an Solanum melongena (Eierfrucht) und erwähnen in dieser Publikation auch einen Nachweis an Atropa belladonna (Tollkirsche).

 (Autoren: Erwin Rennwald & Peter Buchner)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Korrekturhinweis zum Artenpaar Scrobipalpa costella (Humphreys & Westwood 1854) und Scrobipalpa hyoscyamella (Stainton 1869):

Dieses Artenpaar sind innerhalb der Gattung Scrobipalpa (und innerhalb der gesamten Familie Gelechiidae) durch eine einzigartige Flügelzeichnung unverkennbar. Die Unterscheidung der beiden Arten ist aber nur durch GU möglich. In „Elsner, G. et al: Die Palpenmotten Mitteleuropas, Bratislava 1999“ wird der bis dahin einzige Fund aus den deutschsprachigen Ländern (Österreich, Steiermark, Rein, Mühlbachgraben, leg. H. Habeler 12. 10. 1988) als Scrobipalpa costella geführt. Nach einem Hinweis von Peter Huemer handelt es sich bei diesem Tier aber um Scrobipalpa hyoscyamella. Das betrifft das (einzige) Bild des gespannten Falters als auch die zugehörige männliche Genital-Abbildung. Die Abbildung des weiblichen Genitals (Tier aus Dänemark, ohne Falterabbildung) zeigt dagegen die wirkliche Scrobipalpa costella.

In [http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de] wurde dem bereits Rechnung getragen: Scrobipalpa hyoscyamella wird als in Österreich vorkommend, Scrobipalpa costella dagegen als in Österreich fehlend angegeben. (Text: Peter Buchner)

4.4. Verbreitung

Zur Verbreitung nach [http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de]: Scrobipalpa costella zeigt ein ausgeprägt atlantisches Verbreitungsbild (Belgien, Niederlande, Dänemark, Großbritannien, Irland, Frankreich), bei Scrobipalpa hyoscyamella ist es uneinheitlicher, lässt aber die Bevorzugung trockener Lebensräume vermuten (Spanien, Frankreich, Österreich, Rumänien, Südrussland)

(Autor: Peter Buchner)

Seliger (2008) meldet die Art als neu für Deutschland. Konkret listet er Funde vom Niederrhein auf: 2. September 2005 bei Grefrath (Kreis Viersen, MTB 4604), 4. Mai 2007 bei Wesel (MTB 4306) und 7. August 2007 bei Niederkrüchten (Kreis Viersen, MTB 4703). Um Verwechslung mit S. hyoscyamella auszuschließen wurde ein Genitalpräparat eines Weibchens angefertigt. Der Autor hält es für wahrscheinlich, dass das Niederrheingebiet erst jüngst besiedelt wurde, nachdem es auch in den Niederlanden zunehmend Funde im Binnenland gab. Da die Art in den Niederlanden und in Dänemark vorkommt, vermutet er, dass sie auch an der deutschen Nordseeküste vorkommen müsste - der Nachweis von Frank Stühmer am 2. August 2018 auf Helgoland (siehe Lebendfoto oben) hat dies bestätigt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur