2. Biologie
2.1. Nahrung der Raupe
Noch unbekannt! Huemer (2022) geht davon aus, dass die Raupe an Cerastium sp. oder einer anderen Caryophyllaceae zu finden sein müsste.
3. Weitere Informationen
3.1. Etymologie (Namenserklärung)
Huemer (2022) erläutert seine Namenswahl: "The species is dedicated to DDr Herwig van Staa (Innsbruck, Austria), former governor of the province of Tyrol on his 80th birthday on the 10 June 2022, and in recognition of his tremendous support of the Tyrolean Federal State Museums and the Alpenzoo Innsbruck, resulting in a joint Natural History Museum."
3.2. Taxonomie
Huemer (1988) stellte fest, dass die bisherige Caryocolum tricolorella aus zwei verschiedenen Arten bestand - daher kam es zur Erstbeschreibung von Caryocolum fibigerium. Diese hatte ihren locus typicus in der Sierra Nevada, laut Erstbeschreibung wurde sie aber auch in Bulgarien, Griechenland und Marokko gefunden. Barcoding jener Tiere führte aber dazu, dass die Tiere aus Marokko eher nicht zu jener Art gehören (eigenständige Art?). Die Tiere aus Bulgarien, Griechenland (und Nordmazedonien) erwiesen sich als genetisch klar getrennt von Caryocolum fibigerium aus Spanien, so dass sie von Huemer (2022) als neue Art - Caryocolum olekarsholti beschrieben wurde. Tiere aus Italien erwiesen sich als von beiden verschiedene Art: C. herwigvanstaai. Beim Barcoding nächster Verwandter wäre Caryocolum olekarsholti mit einem Barcoding-Abstand von 4,1 %. Obwohl die 3 bisher untersuchten Exemplare alle aus einem relativ kleinen Areal in den höheren Lagen Zentral-Italiens stammen beträgt die innerartliche Variation 2,1 % - was weitere Nachforschungen erforderlich macht. Wichtig für die Frage der Artberechtigung: Bei allen 4 Taxa wurden nicht nur größere Barcoding-Abstände, sondern auch genitalmorphologische Unterschiede gefunden.
3.3. Faunistik
Die Art ist nach momentaner Kenntnis auf Italien beschränkt - sie ist dort der einzige Vertreter der Gruppe um Caryocolum tricolorella. Huemer (2022) informiert: "The species is currently only known from Central Italy but may have a wider distribution on the Italian Peninsula. Mariani (1943) had published a record of C. tricolorella from Sicily, which possibly is C. herwigvanstaai." Letzteres ist noch zu bestätigen. Die Vorkommen in Zentral-Italien liegen zumeist in 1700-1800 m Höhe.
3.4. Typenmatrial
Huemer (2022) teilt mit: "Holotype. [Italy] • ♂; L’Aquila, NP Gran Sasso, ex Miniera di Lignite; 1750 m; 14–15 Jul 2010; [genitalia slide number] GEL 1153♂, P. Huemer; P. Huemer leg; TLMF." Die Paratypen stammen überwiegend vom selben Fundort, daneben auch von "Rieti, Monte Terminillo; 1730–1780 m", "Rieti, Monte Terminillo; 1700 m" und - ein Exemplar - "Chieti, PN della Majella, Taranta Peligna, Pian di Valle; 770 m".
(Autor: Erwin Rennwald)
3.5. Literatur
- Huemer, P. (1988): A taxonomic revision of Caryocolum (Lepidoptera: Gelechiidae). — Bulletin of the British Museum (Natural History) Entomology 57 (3): 439-571 [Digitalisat auf archive.org].
- Erstbeschreibung: Huemer, P. (2022): Underestimated cryptic diversity in the Caryocolum tricolorella species complex (Lepidoptera, Gelechiidae). — ZooKeys, 1103: 189–209. Doi: 10.3897/zookeys.1103.83952. [zum open-access-Artikel auf zookeys.pensoft.net]
- Mariani, M. (1943): Fauna Lepidopterorum Italiae. Parte I. Catalogo ragionato dei Lepidotteri d’Italia. — Giornale di Scienze naturali ed economiche, Palermo, 42 (1940–41). Memoria 3: 1–237. [Sekundärzitat]