VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+37Kontinente:EUAS
Falter
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Raupe
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Jüngere Raupenstadien

1.4. Fraßspuren und Befallsbild

1.5. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

Bei den Diagnosefotos 1+2 wurde zuerst eine zu geringe Spannweite angegeben, Korrektur am 23. März 2014 im [Forum]

Zur Unterscheidung gegenüber Agonopterix ciliella eignen sich 3 Merkmalsbereiche:

Relative Fühlerlänge: bei Agonopterix heracliana in Relation zu Körper und Flügel länger als bei Agonopterix ciliella [Forum] Über die Schwankungsbreite innerhalb jeder Art und etwaige Überschneidungbereiche gibt es aber derzeit noch keine verlässlichen Zahlen.

Größe: bei Agonopterix heracliana beträgt die Norm-Spannweite meist 19 - 23 mm, bei Agonopterix ciliella meist 24 - 26 mm. Einzelindividuen können aber außerhalb dieser Werte liegen.

Hinterflügel-Fransen: Bei A. heracliana haben die Fransen in der Regel dieselbe Färbung wie der Hinterflügel, mehrere parallel verlaufende Fransenlinien fehlen weitgehend. Bei Agonopterix ciliella haben frisch geschlüpfte Tiere eine meistens deutlich sichtbare 5-fache Fransenlinie und die Fransen sind deutlich rosarot.(Rudolf Bryner) [Forum]

Vergleich der Hinterflügel (links Agonopterix ciliella, rechts A. heracliana) und Besprechung der Merkmale siehe [Forum 2]

2.3. Raupe

Die erwachsenen Raupen von Agonopterix ciliella und A. heracliana lassen sich an Kopf und Nackenschild zuverlässig unterscheiden.

Agonopterix heracliana: Kopf deutlich heller als bei A. ciliella: grünbraun bis hell honigbraun. Nahtlinien nicht verdunkelt.

Nackenplatte bräunlich-grün mit zwei schwarzen Punkten am Hinterrand. Auf beiden Seiten weitere schwarze Sprenkel (Raupe 1), die manchmal zu einer schmalen, dunkelbraunen oder schwarzen Linie zusammenfliessen können (Raupe 2). Die Nackenplatte ist aber an den Seiten niemals so breit verdunkelt wie bei A. ciliella.

Körper wie bei A. ciliella: grün mit schwarzen Punktwarzen. Die dunkleren Rücken- und Nebenrückenlinien sind nur bei frisch gehäuteten Raupen deutlich ausgeprägt, sonst sehr verwaschen bis erloschen.

Agonopterix ciliella: Kopf dunkelbraun. Im Bereich der Nahtlinien oft dunkler bis schwarz.

Nackenplatte bräunlich-grün, auf beiden Seiten breit dunkelbraun oder schwarz gefärbt. Schwarze Punkte am Hinterrand der Nackenplatte fehlen.

Körper wie bei A. heracliana: grün mit schwarzen Punktwarzen. Die dunkleren Rücken- und Nebenrückenlinien sind aber meist deutlicher als bei A. heracliana.(Text: Rudolf Bryner)

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

Ein bis 15. April 2023 gezeigtes Genitalpräparat war fehlbestimmt und wurde nach Agonipterix ciliella verschoben (Anmerkung Peter Buchner)

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Lebensweise

Im Laufe ihrer Entwicklung fertigt die Raupe eine Vielzahl kleiner Blattröllchen an, worin sie offensichtlich immer nur kurze Zeit lebt. So kommt es, dass man an einer befallenen Pflanze oft bis zu einem Dutzend kleine Gespinste findet, von welchen nur das jüngste noch bewohnt ist. Die Verpuppung erfolgte in der Zucht im letzten Blattgespinst, das die Raupe anfertigte. A. heracliana zählt wohl zu den am meisten gefundenen Arten der Familie. Die Raupen leben an einem breiten Spektrum von Doldenblütler-Arten (Apiaceae). (Rudolf Bryner)

3.2. Habitat

3.3. Raupennahrungspflanzen

3.4. Nahrung der Raupe

  • [Apiaceae:] Chaerophyllum bulbosum (Knolliger Kälberkropf)
  • [Apiaceae:] Chaerophyllum aureum (Gold-Kälberkropf)
  • [Apiaceae:] Chaerophyllum temulum (Taumel-Kälberkropf)
  • [Apiaceae:] Anthriscus sylvestris (Wiesen-Kerbel)
  • [Apiaceae:] Laserpitium latifolium (Breitblättriges Laserkraut)
  • [Apiaceae:] Pastinaca sativa (Pastinak)
  • [Apiaceae:] Daucus carota (Knolliger Kälberkropf)
  • [Apiaceae:] Aegopodium podagraria (Giersch)
  • [Apiaceae:] Conium maculatum (Gefleckter Schierling)
  • [Apiaceae:] Oenanthe crocata (Safran-Rebendolde, Giftige Rebendolde)
  • [Apiaceae:] Heracleum sphondylium (Wiesen-Bärenklau)
  • [Apiaceae:] Angelica sylvestris (Wald-Engelwurz)

Kaltenbach (1856: 183) besprach die Art unter Aeopodium podagraria und vermerkte: "In den dutenförmig zusammengesponnenen Fiederblättchen fand Herr von Tischer zu Anfang September die Raupe von I. Depressaria Applana Fb. (Haemylis cicutella Th), welche im September und Oktober, und zum 2. Mal im Mai und Juni als Motte fliegt. Herr Fischer von Röslerstamm will jedoch beobachtet haben, dass die Raupe nur auf Chaerophyllum sylvestre lebe, worauf sie auch Hübner abgebildet habe. Ebenso weichen beide in der Angabe der Zeit, wann sie die Raupe gefunden, von einander ab. Fischer von Röslerstamm will sie Anfang Juli entdeckt und den Schmetterling im August und September erhalten haben. — Die Raupe ist, nach von Tischers Beschreibung, hellgrün mit 3 dunkelgrünen Längsstreifen und 10 schwarzen Wärzchen auf jedem Segmente, welche folgendermassen vertheilt sind: 4 stehen ziemlich im □ zu beiden Seiten des Rückenstreifens und 6 ziehen sich in schiefer Richtung auf beiden Seiten herab; auf dem 2. und 3. Ringe stehen die Wärzchen in einer Querreihe. Das bräunlichgrüne Halsschild ist schwarzbraun eingefasst; der schwarzbraune Kopf zeigt 2 helle Flecken."

Stainton (1861) besprach die Art unter Anthriscus sylvestris, vermerkt aber, dass sie auch an Oenanthe crocata, Heracleum sphondylium und Angelica sylvestris gefunden wurde.

Schütze (1931) schrieb zur Raupe: "Polyphag an sehr vielen Umbellaten in röhrenförmig zusammengesponnenen Blattspitzen, im Schatten. Verwandlung in einem Erdkokon (Sorhagen)." Konkret nannte er lediglich Anthriscus und Chaerophyllum - also die wohl tatsächlich wichtigsten Gattungen für Mitteleuropa.

Savchuk & Kajgorodova (2017) nennen für die Krim Chaerophyllum bulbosum und Anthriscus sylvestris - also zwei der wichtigsten Nahrungspflanzen der Art in Mitteleuropa.

Corley et al. (2020: 617) melden Raupenfunde an Oenanthe crocata.

Fast sämtliche Arten der oben gegebenen Liste wurden durch Bilder unserer Mitarbeiter bestätigt - lediglich die 3 Zusatzpflanzen von Stainton sollten noch neu bestätigt werden. P. Buchner liegt auch ein Beleg von Conium maculatum vor.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Literatur