2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Genitalien
2.2.1. Männchen
2.3. Erstbeschreibung
2.4. Beschreibung als Symmoca ochreopicta
3. Weitere Informationen
3.1. Andere Kombinationen
- Oecophora quadrifariella Mann, 1855 [Originalkombination]
3.2. Synonyme
- Symmoca ochreopicta Walsingham, 1901
3.3. Faunistik
Der locus typicus liegt auf Korsika. Mann (1855: 564) teilt zum genauen Fundort mit: „Ich fing diese seltene Art auf der Lazarethspitze an einer kleinen Felsenparthie in drei Exemplaren.“
Meinen früheren Gedanken, dass mit der „Lazarethspitze“ vielleicht der 82 m hohe Gipfel auf dem ca. 15 km südwestlich von Ajaccio liegenden Inselchen Grande Sanguinaire gemeint ist (links unten im ersten Kartenausschnitt), habe ich verworfen – dort war 1802 auf Befehl Napoleons ein Quarantäne-Lazarett errichtet worden [Wikipedia] –, denn Mann (1855: 529) erwähnt am Anfang seiner Arbeit die „Blutinseln (Isole Sanguinarie)“ und gibt diese später im Text einige Male als Fundort an. Demnach können die „Blutinseln“ und die „Lazarethspitze“ nicht ein und derselbe Fundort sein.
Weiter hilft eine Wegbeschreibung von Mann (1855: 532): „Die von Ajaccio nach Taravo führende Poststrasse theilt sich beim botanischen Garten, und führt rechts südlich am Golf über die Lazarethspitze, den Gravonefluss und durch das Thal Prunelli [...]“.
Um einen Berggipfel handelt es sich also nicht, denn warum sollte eine Poststraße über einen solchen führen? Vollzieht man die Beschreibung Manns auf Google Maps nach, dann lässt sich die Teilung der Straße am nördlichsten Ende der Meeresbucht bei Ajaccio lokalisieren. Dort zweigt heute die T22 in Richtung des ca. 20 km entfernten Tavaco (Manns „Taravo“) von der T21 ab. Biegen wir mit Mann dort rechts ab, bleiben also auf der T21, erreichen wir nach einem halben Kilometer eine dreieckige Landspitze, die südlich in den Golf von Ajaccio hineinragt. Dort gibt es die « Route du Lazaret », welche unmittelbar am Golf-Ufer am historischen Gebäude « Lazaret Ollandini » vorbeiführt, heute ein Museum (im zweiten Kartenausschnitt rot markiert). Ungefähr drei Kilometer weiter südöstlich überquert man, wie von Mann beschrieben, den Gravonefluss. Die Landspitze ist heute größtenteils bebaut, enthält aber in ihrem Zentrum noch ca. vier Hektar Brachland.
Gozmány (1977: 294) berichtet von einem Fund (Lichtfang) auf Sardinien, Mts. Gennargentu, Belvi.
3.4. Taxonomie und Typenmaterial
Gozmány (1957: 341) stellt die neue Gattung Telephirca auf, legt T. quadrifariella als Typusart fest und bestimmt einen Lectotypus: “Gen. prep. 524, Corsica, 9. VI. 1855, leg. Mann, designated as lectoholotype (fig. 8 : E [sic, recte: G]).”
Zwei Paratypen aus der coll. Walsingham befinden sich laut Gozmány (1963: 447, 452) in coll. Caradja im Museum „Gr. Antipa", Bukarest.
3.5. Literatur
- Lectotypus-Festlegung und Erstbeschreibung des Genus Telephirca: Gozmány, L. A. (1957): Notes on the Generic Group Symmoca Hbn. (Lep. Gelechiidae). — Annales historico-naturales musei nationalis hungarici, Series nova 8: 325-346. [PDF auf publication.nhmus.hu]
- Gozmány, L. A. (1963): The Symmocis Species of the Caradja Collection (Lepidoptera). — Annales historico-naturales musei nationalis hungarici, pars zoologica 55: 447-456.
- Gozmány, L. A. (1977): The Symmocid moths (Lepidoptera) of Sardinia. — Acta zoologica academiae scientiarum hungaricae 23 (3-4): 293-297). [Digitalisat auf archive.org]
- Erstbeschreibung: Mann, J. (1855): Die Lepidopteren, gesammelt auf einer entomologischen Reise in Corsika im Jahre 1855. — Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien 5: 529-572. [PDF auf zobodat.at]
- Beschreibung als Symmoca ochreopicta: Walsingham (1901): New Corsican and French Micro-Lepidoptera. — The Entomologist's Monthly Magazine 37: 177-184.
(Autor: Jürgen Rodeland)