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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Diagnose
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.2.1. Fraßspuren und Befallsbild
1.2.2. Puppe

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Juglandaceae:] Juglans nigra (Schwarznuss)
  • [Juglandaceae:] Juglans cinerea (Weiße Walnuss)
  • [Juglandaceae:] Juglans major (Arizona-Walnuss)

Coptodisca juglandiella war aus Nordamerika durch Blattminen an Juglans nigra bekannt. Dies war auch die mit großem Abstand häufigste Nahrungspflanze, die für Ungarn ermittelten. Außer an diesem häufig angebauten, aus Nordamerika stammenden Baum gelangen Takács et al. (2020) hier aber auch Nachweise an den in Europa selten als Parkbaum gepflanzten weiteren Walnuss-Arten J. cinerea und J. major.

Bemerkenswerterweise gehörten alle in Ungarn an Juglans regia gefundenen Minen zur verwandten Art Coptodisca lucifluella.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Abweichende Schreibweisen

  • Coptodisca juglandella [schon bei der - hinsichtlich der Bestimmung unzutreffenden - Erstmeldung der Art aus Europa ging das "i" von juglandiella verloren; häufige, aber dennoch falsche Schreibweise]

4.3. Taxonomie und Faunistik

Nach Bernardo et al. (2012) wurden seit September 2010 in den beiden italienischen Provinzen Campania und Lazio an Walnußbäumen Minen einer Coptodisca-Art gefunden, die sehr stark der aus Nordamerika beschriebenen Coptodisca juglandiella (in der Arbeit als "Coptodisca juglandella" benannt) ähnelten. Schon bald darauf war an den italienischen Vorkommensorten zum Herbst hin fast jedes Juglans-Blatt mit Minen besetzt. Wie sich bald herausstellte (Bernardo et al. 2015) handelte es sich bei den Tieren aus Italien aber doch nicht um Coptodisca juglandiella, sondern überraschenderweise um die in Nordamerika bis dahin nur von der Nahrungspflanze Carya illinoinensis bekannte Coptodisca lucifluella. Coptodisca juglandiella war für Europa demnach erst einmal wieder zu streichen.

Die Streichung hatte allerdings nur für kurze Zeit Gültigkeit, denn auch die "echte" Coptodisca juglandiella wurde bald darauf nach Europa eingeschleppt. Takács et al. (2020) berichten aus Ungarn über zahlreiche Minenfunde beider genannter Coptodisca-Arten: Coptodisca sp. in 227 Rasterfeldern, davon Coptodisca lucifluella in 216 Rasterfeldern, C. juglandiella in 31 Rasterfeldern. Die beiden Arten scheinen unterschiedliche Nahrungspflanzen zu nutzen. Barcoding zeigte, dass die beiden Taxa in Ungarn genetisch klar zu trennen sind und dass die Barcodes dabei sehr gut mit solchen aus Nordamerika (C. juglandiella) bzw. mit solchen aus Nordamerika und Italien (C. lucifluella) übereinstimmen.

Bis zur Meldung von Huemer (2021) aus Österreich war C. juglandiella in Europa nur aus Ungarn bekannt, wo die ältesten Belege von 2017 stammen. Nach der Verbreitungskarte von Takács et al. (2020) war aber nahezu zwingend zu erwarten, dass die Art zumindest auch in einigen Nachbarländern Fuß gefasst hatte - vielleicht sogar schon, bevor sie nach Ungarn kam. Takács et al. (2020)bemerken: "Although C. lucifluella in Italy was also recorded from mines on J. nigra, no specimen was barcoded from that host plant (Bernardo et al. 2015), so the identity of that population needs to be re-examined." Es ist also durchaus möglich, dass es 2015 in Italien doch schon beide hier diskutierten Arten der Gattung gab.

Die Meldung zu Österreich fiel sehr kurz aus: "Durch die Begutachtung dieses Artikels wurde Peter Buchner auf diese Arten aufmerksam. Eine Suche nach Minen von C. juglandiella am 10.10.2021 in einer Juglans nigra-Pflanzung nahe Schwarzau am Steinfeld war in kurzer Zeit erfolgreich (pers. Mitt. per E-Mail) und somit konnte auch diese Art erstmals in Österreich (NÖ) nachgewiesen werden. Nachweis (zahlreiche leere und 2 besetzte Blattminen): Niederösterreich, 3km NNW Schwarzau am Steinfeld, 305m, 47°46'N, 16°11'E." Für das Vorkommen in Österreich wird hier vorläufig noch das Einzelnachweis-Symbol verwendet, da die Art nur an einer Stelle gefunden wurde und der Beweis einer Etablierung noch aussteht. Diese ist allerdings zwingend zu erwarten.

Stichprobenartige Suche an Schwarznuss-Pflanzungen am Nördlichen Oberrhein bei Karlsruhe im Oktober 2021 führte noch zu keinem Nachweis für Deutschland - vermutlich standen die Bäume enfach zu schattig und zu feucht - mit einem Vorkommen der Art ist jedenfalls auch in Schwarznuss-Pflanzungen in Deutschland zu rechnen.

(Autor: Erwin Rennwald, mit Ergänzung von Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)