Falter
Raupe, Raupensack
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Lebensweise
Inhalt
1. Lebendfotos
1.1. Falter
1-3: ♂, Österreich, Niederösterreich, 9 km NNE Wr. Neustadt, Trockenrasen, trockene Ruderalstellen, Tagfund am 9. Juni 2007 (Fotos: Peter Buchner), det. Peter Buchner
4-5: ♂, Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Ochsenburg", ca. 220 m, 28. Juni 2013 (leg., det. & Studiofotos: Heidrun Melzer)
6-8: ♀, Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Ochsenburg", ca. 220 m, 2. Juli 2013 (leg., det. & Studiofotos: Heidrun Melzer)
9: ♂, Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Ochsenburg", ca. 220 m, 2. Juli 2013 (det. & Freilandfoto: Heidrun Melzer) [Forum 4-9]
10-12: verschiedene Exemplare an Schöterich (Erysimum marschallianum): Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Kippenberg", ca. 220 m, 6. Juli 2013 (det. & Freilandfotos: Heidrun Melzer)
13-14: ♀, Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Ochsenburg", ca. 220 m, 6. Juli 2013 (leg., det. & Studiofotos: Heidrun Melzer)
15-18: (15-16: ♂), (17-18: ♀), Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Kippenberg", 200-220 m, 10. August 2013 Jungraupen in Schoten von Erysimum marschallianum, leg. & det. Heidrun Melzer, e.l. 10. und 11. Juni 2014 (cult. ab 14. August 2013 & Fotos: Rudolf Bryner)Forum
19: Österreich, Burgenland, Neusiedlersee, Breitenbrunn, Thenauriegel, 202 m, 1. Juni 2017, Tagfund (Foto: Martin Semisch)Forum
20: Österreich, Burgenland, Neusiedlersee, Breitenbrunn, Thenauriegel, 202 m, 1. Juni 2017, Tagfund (Foto: Pia Wesenberg)Forum
1.2. Raupe, Raupensack
1: Raupe vor Überwinterung Mitte September (Gehäusegrösse zwischen 5 und 8 mm), Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Kippenberg", 200-220 m, 10. August 2013 Jungraupen in Schoten von Erysimum marschallianum, leg. & det. Heidrun Melzer (cult. ab 14. August 2013 & Foto: Rudolf Bryner)
2: Jungraupe etwa 10 Tage nach Verlassen der Samenschote (Gehäuselänge etwa 5 mm), Daten wie Bild 1 (Foto: Rudolf Bryner)
3: Jungraupe etwa 2-3 Tage nach Verlassen der Samenschote (Gehäuselänge etwa 4 mm), Daten wie Bild 1 (Foto: Rudolf Bryner)
4-5: Jungraupe etwa einen Tag nach Verlassen der Samenschote (Gehäuselänge knapp 3 mm), Daten wie Bild 1 (Fotos: Rudolf Bryner) [Forum 1-5]
6-8: sackloses Frühstadium, Daten wie Bild 1 (Fotos: Rudolf Bryner)Forum
1.3. Fraßspuren und Befallsbild
1-3: Jungraupensäcke an Samenschoten von Erysimum marschallianum: Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Ochsenburg", ca. 220 m, 4. August 2013 (Freilandfotos bzw. Studiofoto: Heidrun Melzer)Forum
1.4. Puppe
1-2: männliche und weibliche Puppe mit schlupfbereitem Falter, Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Kippenberg", 200-220 m, 10. August 2013 Jungraupen in Schoten von Erysimum marschallianum, leg. & det. Heidrun Melzer, e.l. 10. und 11. Juni 2014 (cult. ab 14. August 2013 & Fotos: Rudolf Bryner)Forum
2. Diagnose
2.1. Männchen
1: ♂, Deutschland, Brandenburg, Jühnsdorf, 5. Juni 1998 (Foto: Rudolf Bryner), leg. und det.: Franz TheimerForum
2.2. Erstbeschreibung
1: Hübner (1796: 54) [Reproduktion: Jürgen Rodeland, nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe]
Vermutlich später als der Erstbeschreibungstext erschienene Abbildung
1-2: Hübner ([1801: pl. 23 fig. 155]) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]
Hinweis: Die grauschwarzen Partien in der Binde der Vorderflügel auf diesem Bild waren ursprünglich weiß oder silberweiß (chemische Umwandlung des Farbstoffs Bleiweiß (siehe im Glossar).
3. Biologie
3.1. Habitat
1-3: nach Süden exponierter Kalk-Gips-Hang, Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Ochsenburg", 200-250 m, 22. Juni, 8. Juni und 2. Juli 2013 (Fotos: Heidrun Melzer)Forum
4: spärlich bewachsener Kalk-Gips-Hügel "Kippenberg", Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, 200-220 m, 6. Juli 2013 (Foto: Heidrun Melzer)Forum
3.2. Raupennahrungspflanzen
1-3: Harter Schöterich (Erysimum marschallianum): Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, 6. und 2. Juli 2013 (det. & Fotos: Heidrun Melzer)Forum
3.3. Nahrung der Raupe
- [Brassicaceae:] Erysimum marschallianum (Harter Schöterich)
In der Literatur werden verschiedene Kreuzblütler (meist Ackerunkräuter) als Raupennahrungspflanzen erwähnt. Am Kyffhäuser dient Harter Schöterich (Erysimum marschallianum) den Raupen als Nahrung.
(Autorin: Heidrun Melzer)
3.4. Lebensweise
Die erste Lebenszeit verbringen die Räupchen im Innern der Schote von Erysimum und fressen die Samenkörner.
1: Dann nagt sich die Raupe eine ovale Öffnung in die Schotenwand und darüber wird von Innen her der Raupensack aus Genagsel und Kot angefertigt. Das langsam grösser werdende Gehäuse sitzt für mehrere Stunden fest über der Öffnung und wird erst dann von der Unterlage gelöst, wenn das Räupchen ins Sackinnere geschlüpft und bereit zum Leben in der Bodenstreu ist.
1-3: Am Boden wird das Raupengehäuse mit Erdpartikeln rasch umgebaut und erweitert. Gefressen werden welke und auch frische Blätter, welche dem Boden aufliegen. Die Überwinterung erfolgte im Freien. Ende April stellte ich fest, dass sich die Raupen tief in Bodenritzen eingegraben hatten. Eine Nahrungsaufnahme der Raupen konnte ich nach der Überwinterung nicht mehr feststellen. Die Gehäuse waren am Ende 8-10 mm lang. Die Puppen waren in der Bodenstreu nur wenig unterhalb der Oberfläche verankert.
(Zuchtbericht und Fotos: Rudolf Bryner) [Forum]
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Tinea mazzolella Hübner, 1796 [Originalkombination]
4.2. Literatur
- Bryner, R. (2020): Adelidae (Lepidoptera) – Beitrag zur Kenntnis der Biologie und Bestimmungshilfe für die europäischen Arten. — Contributions to Natural History 38: 1-475. [Digitalisat auf e-periodica.ch]
- Vermutlich nach Publikation der Erstbeschreibung erschienene Abbildung: Hübner, J. [1796-1834]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 8: pl. 1-71.
- Erstbeschreibung (Text): Hübner, J. (1796): Der Sammlung europäischer Schmetterlinge achte Horde. Die Schaben; nach der Natur geordnet, beschrieben und vorgestellt: [1-12], 13-70, [71-78]. Augsburg (von dem Verfaßer).