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Falter
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Jüngere Raupenstadien

1.4. Puppe

1.5. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Puerpera (lat.) die Wöchnerin. Siehe Anmerkung zu Catocala sponsa. (Text: Axel Steiner)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Unterarten

4.5. Faunistik

Die Art wurde von Giorna (1791) von Turin im Norden Italiens beschrieben. Goater et al. (2003: 104) umreißen die Verbreitung: "Mediterranean-Asiatic. South Europe, extending eastwards to south Russia. [...] North Africa, Asia Minor and Central Asia to Tibet and the Altai Range, and into China (the Central Asian and western Himalayan records require confirmation)."

In Österreich ist die Art nur ganz im Südosten regelmäßiger zu finden und dort wohl auch bodenständig.

Steiner in Gaedike et al. (2017: 284) geht auf eine alte Meldung der Art aus Deutschland ein: "Diese mediterrane Art kommt in D nicht vor. Gezüchtete Belegstücke in coll. Albrecht, Naturkunde-Museum Bielefeld (Schulze 2012) sind genauso zu bewerten, wie die unter C. hymenaea besprochenen." Dort heißt es: "Gezüchtete Belegstücke in coll. Albrecht Naturkunde-Museum Bielefeld, mit der Angabe "Bielefeld, e.l. 1935" beruhen auf der bedauerlichen, aber heute noch verbreiteten Praxis von Züchtern, auf den Etiketten den Ort der Aufzucht statt den Fundort des Muttertiers zu vermerken (Schulze 2012)." Mittlerweile konnte die Art aber doch in Deutschland gefunden werden, wenn auch nur in einem Exemplar. Sage (2022) schreibt dazu: "Die Zuwanderung von insbesondere wärmeliebenden Tier- und Pflanzenarten nach Bayern vom Osten her erfolgt wohl überwiegend über das Donau- und Inntal". Und dann zur Art: "So war ich sehr erfreut, als sich am 22. Juli 2022 wieder mal ein Ordensband in einer Lichtfalle in Ramerding befand." Nach der Bestimmung als Catocala puerpera begann die Recherche: "Das Exemplar war sehr frisch und unbeschädigt, wodurch eine Zuwanderung aus größerer Entfernung ausgeschlossen werden kann. Auch ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Tier einem Züchter in der Region entflogen sein könnte. Die Entomologen im Inn-Salzachgebiet sind gut vernetzt und keiner von ihnen hatte die Art in letzter Zeit in Zucht. Nicht gänzlich ausgeschlossen, wenn auch sehr unwahrscheinlich, wäre eine Verschleppung in unser Gebiet, zumal die Art ja eigentlich nicht als Wanderfalter gilt. Interessant sind in diesem Zusammenhang aber auch einige Falterfunde aus Oberösterreich, die ebenfalls weit vom eigentlichen Verbreitungsgebiet erbracht wurden. So wurde am 10.06.2018 eine Raupe an einer Pappel im Stadtgebiet von Linz gefunden (leg. Leopold Pum). Ein Falter wurde zwischen 1972 und 1979 in Gschwandt gefangen (leg. Ulrich Roschker, coll. Siegfried Ortner) und ein weiterer unweit dieser Stelle in Scharnstein am 19.09.1992 (leg.& det. A. Drack). Die zuletzt genannten Fundorte liegen „nur“ etwa 70 bzw. 80 km südöstlich von dem bayerischen Fundpunkt entfernt. Am wahrscheinlichsten scheint daher, dass es sich um ein Nachkommen (Generation?) eines zugewanderten Weibchens handelt. Gegen eine generelle Ausbreitung der Art nach Nordwesten sprechen die derzeit noch sehr wenigen Nachweise der doch recht auffälligen Art. Vielmehr scheint es, dass die Nachweise, auch die in Oberösterreich, als Nachkommen von „Streunern“ bzw. „Irrgästen“ zu werten sind." Egal, ob der Falter aus Ramerding ein Nachkomme eines eingeflogenen Muttertiers war (wie der Autor der Meldung vermutet) oder ein selbst frisch eingeflogenes Exemplar (wie ich eher vermute) - fest steht, dass die Art in Deutschland bisher keinerlei Populationen aufgebaut hat. Sie ist hier am besten als extrem seltener Zuwanderer zu werten.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.6. Literatur

  • Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
  • Erstbeschreibung: Giorna (1791): Calendario entomologica ossia osservazioni sulle stagioni proprie agl'insetti nel clima piemontese, e particolarmente ne' contorni di Torino. 1-146. Torino (Stamperia reale).
  • Goater, B., Ronkay, L. & M. Fibiger (2003): Catocalinae & Plusiinae. Noctuidae Europaeae 10. — 1-452 + 16 colour plates. Sorø (Entomological Press).
  • Sage, W. (2022): Drei überregional bedeutsame Insektenfunde 2022 im Inn-Salzachgebiet, Südostbayern. – Mitteilungen der Zoologischen Gesellschaft Braunau, 13: 387-391. [PDF auf zobodat.at]
  • Schulze, W. (2012): Aktueller Stand der Systematik der Eulenfalter Europas mit einer kommentierten Artenliste für die westfälische Fauna (Lepidoptera, Noctuoidea). - Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft westfälischer Entomologen, 28 (2): 29-60. [Sekundärzitat]

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)