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Ssp. weissi Dujardin, 1977
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Ssp. weissi Dujardin, 1977

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Abweichende Schreibweisen

  • Polyommatus atlanticus (Elwes, 1905) [Nach dem Gender Agreement des ICZN korrekte Schreibweise]

4.2. Andere Kombinationen

  • Lycaena hylas var. atlantica Elwes, 1905 [Originalkombination]

4.3. Unterarten

4.4. Taxonomie

Innerhalb der sehr artenreichen Gattung Polyommatus erinnert die Art äußerlich am ehesten an die in Europa weit verbreitete Art Polyommatus dorylas, was auch seiner Verwandtschaft entsprechen dürfte. P. atlantica gilt seit dem 10. September 2025 aber als Rekordhalter: Es ist - soweit bekannt - die Tierart mit den meisten Chromosomen pro Zelle ! Anders als "normale" Schmetterlinge mit ihren 31 Chromosomenpaaren oder gar P. icarus mit nur 23 Chromosomen-Paaren (also so vielen wie bei Dir oder mir), haben diese Falter in jeder Zelle viel, viel mehr Chromosomen: Wright et al. (2025) jedenfalls stellten bei diesem Falter nicht weniger als 229 Chromosomenpaare pro Zelle fest - mehr als bei jeder anderen Tierart ! (Nur bei den Pflanzen können Farne noch wesentlich mehr haben.) Der einfachste Weg zu wesentlich mehr Chromosomen in einer Zelle heißt Polyploidisierung, also die schlichte Verdoppelung, Verdreifachung oder auch Vervierfachung des normalen Chromosomensatzes einer Zelle. Was bei Pflanzen öfters klappt, endet bei Tieren (und Menschen) in der Regel allerdings tödlich. Bei den in chromosomaler Hinsicht experimentierfreudigen Bläulingen könnte das trotzdem eine gewisse Rolle spielen, jedenfalls fällt Lysandra coridon dadurch auf, dass es mit 90 Chromosomenpaaren genau doppelt so viele hat wie Lysandra bellargus. Der andere Weg zu mehr Chromosomen ist die Aufspaltung einzelner Chromosomen in mehrere kleinere Einheiten - die Anzahl der Basenpaare und der Gene bleibt also zunächst gleich. Dieser Weg wurde von P. atlantica beschritten: Im Prinzip sind fast alle Chromosomen von P. icarus einfach in jeweils 5 - 18 kleinere Einheiten zerlegt worden - mit Ausnahme der Geschlechtschromosomen! Hinweise auf Verdoppelungen gibt es hier nicht. Und natürlich muss man sich jetzt Gedanken über die evolutionären Vor- und Nachteile dieser Chromosomen-Aufsplitterung machen - der Artikel von Wright et al. (2025) liefert hier interessante Ideen - aber von einem wirklichen Verständnis dieses Prozesses sind wir noch meilenweit entfernt (und werden es wohl auch bleiben).

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Verbreitung

Polyommatus atlantica ist auf die Gebirge Marokkos und Nordost-Algeriens beschränkt.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.6. Literatur