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Falter
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Weibchen

3. Biologie

  • Persicaria amphibia [= Polygonum amphibium] (Wasser-Knöterich)

Die Raupe soll in den Stängeln von Wasserknöterich (Persicaria amphibia, Syn. Polygonum amphibium) leben. [Friedmar Graf] Dies wurde seither mehrfach bestätigt, und so können Gregersen & Karsholt (2022: 334) auch die Raupe und das Fraßbild abbilden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Aristotelia (Xystophora) niphognatha Gozmány, 1953 [Originalkombination]

4.2. Faunistik

Die Art wurde erst 1953 nach einigen Faltern beschrieben, die 1949 in Ungarn gefunden wurden. Gregersen & Karsholt (2022: 334-335) stellten die Daten für Nordeuropa zusammen. Demnach wurde die Art in Dänemark erstmals 1969 gefunden (NEZ: Frederiksdal, 17.vii.1969 Karsholt)), 1970 im Süden von Schweden, 1972 erstmals für Deutschland auf der Pfaueninsel in Berlin, 1984 in England (SE Kent), 1995 und 1996 in Lettland, 1998 in Finnland, 2000 in Polen, 2011 in Norwegen. Dazu kommen von außerhalb Nordeuropas Meldungen aus der Slowakei und von der Krim (Ukraine).

Nel et al. (2021: 175) berichten über den Erstnachweis der Art in Frankreich; dieser erfolgte nicht - wie eher zu erwarten - irgendwo ganz im Norden - sondern in Südfrankreich bei Arles: "Nous avons pu déterminer une femelle référable à cette espèce prise à la lumière à la Volpelière (Arles, Bouches-du-Rhône), le 18 juillet 2020 (M. Thibault leg.)." Sie stellen fest: "La chenille a pour plante-hôte connue Persicaria amphibia (= Polygonum amphibia) [Polygonacée], plante aquatique en eau douce peu fréquente mais présente en Crau humide et en Camargue." Der oben gezeigte Fund von Jean-Charles Grange erfolgte im Département Indre in der Mitte von Frankreich.

Gaedike & Heinicke (1999) meldeten die Art aus Deutschland nur von Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Details zu Sachsen-Anhalt sind mir dabei nicht bekannt, aus Berlin und Brandenburg gab es aber seither mehrere weitere Nachweise im Ferbitzer Bruch (2005), in der Döberitzer Heide (2007) und bei Dannenreich (2010). Gaedike et al. (2017) ergänzten Sachsen (zuletzt 2017), Schleswig-Holstein (2006 bei Hofsee, Ritzerau, weitere Funde bis 2014) und das Saarland (dort 2 Funde 2004 und 2015) mit jeweils aktuellen Nachweisen.

Die Tiere von 1949 sind die ältesten bisher bekannte Exemplare - auch in Museen blieb die Suche nach älteren Exemplaren erfolglos. Das veranlasste Gregersen & Karsholt (2022: 335) zu der Schlussfolgerung: "M. niphognatha was described from a few specimens collected in 1949 from a wetland locality in NE Hungary Gozmány (1953: 390-391). During the next few decades it was recorded from several C and E European countries. As no old specimens have been found in museum collections, it is apparently a recent addition to the European fauna." Das Problem: Alle bisherigen Funde stammen aus Europa - man müsste das Herkunftsland also erst finden. Im Moment gehe ich daher eher davon aus, dass die Art schon immer in Europa heimisch war - nur eben sehr leicht der Entdeckung entgeht. Sie wird ja auch jetzt an den Fundstellen meist nur im Abstand mehrerer Jahre - oder überhaupt nur einmal - gefunden. Der Wasser-Knöterich - die bisher einzige bekannte Nahrungspflanze der Art - ist in Europa weit verbreitet, aber ebenso in Asien und lokal in Nord-Afrika. Sie ist circumpolar verbreitet, also auch in Amerika zu finden. Damit könnte auch der Falter wesentlich weiter verbreitet sein als bisher bekannt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Typenmaterial

Gozmany (1953: 390): “Holotypus: 1949. VI. 7. (K&Sz), allotypus: VII. 1. (K), paratypus: 1949. VII. 1. (K), ♀.” — Gozmany (1953: 485): „Holotype (7. VI. 1949, leg. Kaszab & Székessy), Allotype (7. VI. 1949, leg. Kaszab & Székessy) und Paratype in der Sammlung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums zu Budapest.“

4.4. Literatur