


1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Fraßspuren und Befallsbild
1.3. Puppe
2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Fabaceae:] Dorycnium hirsutum [= Lotus hirsutus] (Behaarter Backenklee)
- [Fabaceae:] Dorycnium germanicum [= Dorycnium pentaphyllum ssp. germanicum] (Deutscher Backenklee, Seiden-Backenklee)
- [Fabaceae:] Lotus corniculatus ?? (Gewöhnlicher Hornklee ??)
- [Fabaceae:] Trifolium rubens (Purpur-Klee)
Constant (1885: 256-257) berichtet in seiner Erstbeschreibung von der Raupe und nimmt dabei einen Vergleich mit derjenigen von Anacampsis obscurella [als "Tach. subsequella"] vor, die an Schlehen zu finden ist: "Je n’ai jamais élevé la chenille de la Tach. subsequella, mais, d’après la description que m’en envoie M. Ragonot, elle serait d’un vert sale avec les points verruqueux noirs, la têle d’un jaune brun clair, et quatre points noirs près du clapet anal, caractères qui ne s'appliquent en rien à l’hirsutella. En outre, la chenille de la subsequella vit entre des feuilles réunies de Prunus spinosa, tandis que celle de l’hirsutella vit uniquement dans les glomérules du Lotus hirsutus, en mai et juin, mangeant fleurs et graines ; elle s’y chrysalide et n’abandonne sa retraite qu’à l’état d’insecte parfait." Er betont also, die Raupen von A. hirsutella nur in Blüten- und Fruchtständen des Behaarten Backenklees gefunden zu haben und dass weder Raupe noch Puppe dieses Versteck verlassen.
Erst lange Jahre später berichtete Kasy (1969: ) aus dem Osten Österreichs: " Bereits 1954 züchtete ich eine Anacampsis (= Tachyptilia) aus Raupen, die ich in dem damals noch vorhandenen letzten Rest der Münchendorfer Heide östl. Möllersdorf (südl. Wien) an Dorycnium germanicum gefunden hatte. 1967 fand ich diese Art beim Kätschern im Naturschutzgebiet Fischawiesen bei Gramatneusiedl südöstl. von Wien wieder und eine dort im darauf folgenden Jahr durchgeführte Raupensuche hatte ebenfalls Erfolg. [...] Ob die Raupen der Populationen des südlichen Wiener Beckens auf Dorycnium spezialisiert sind, müßte noch untersucht werden. Constant hat seine Art aus den Alpes maritimes auf Lotus hirsutus gezüchtet."
Für den von Requena (2009: 56) mit angeführten Lotus corniculatus gibt es keine Primärquelle - der Autor selbst hatte nur vom Fund eines einzelnen Falters berichtet. Vermutlich ist er allenfalls Fütterungspflanze in der Zucht.
Bemerkenswert ist allerdings der oben gezeigte Raupenfund von Andrey Ponomarev in Russland an Trifolium rubens. Er deutet an, dass doch noch weitere Fabaceae genutzt werden könnten.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Tachyptilia hirsutella Constant, 1885 [Originalkombination]
4.2. Publikationsdatum der Erstbeschreibung
Das Heft 4 erschien, wie auf seinem Titelblatt [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org] abgedruckt ist, am 13. Mai 1885.
(Autor: Jürgen Rodeland)
4.3. Literatur
- Erstbeschreibung: Constant, A. (1885): Notes sur quelques Lépidoptères nouveaux. — Annales de la Société entomologique de France. 6e série 4 (4): 251-262, pl. 10. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- Kasy, F. (1969): Lepidopterologisch-faunistisch bemerkenswerte Neufunde aus Niederösterreich, V. — Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Entomologen, 21 (1): 2-4. [PDF auf zobodat.at]
- Requena, E. (2009): Aproximació a la fauna dels gelèquids de Catalunya i Balears (Lepidoptera: Gelechiidae). — Treballs de la Societat Catalana de Lepidopterologia, 16: 5-77. [zum PDF-Download auf researchgate.net]