


2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Geschlecht nicht bestimmt
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
Hinweis: zwei bis zum 15. Juli 2021 versehentlich falsch platzierte [Genitalienfotos] wurden zu Aproaerema cinctella verschoben.
2.4.2. Weibchen
2.5. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Fabaceae:] Astragalus gycyphyllos (Bärenschote, Süßholz-Tragant)
- [Fabaceae:] Genista tinctoria (Färber-Ginster)
- [Fabaceae:] Genista germanica ? (Deutscher Ginster ?)
- [Fabaceae:] Dorycnium sp. ?? (Backenklee ??)
- [Fabaceae:] Ornithopus sp. ??
- [Fabaceae:] Securigera varia ?? (Bunte Beilwicke, Bunte Kronwicke ??)
- [Fabaceae:] Cytisus scoparius ?? (Besenginster ??)
Wegen des maximalen Durcheinanders bei der Bestimmung dieses Falters durch die Altvorderen sind die ganzen alten Angaben weitgehend unbrauchbar. Und da es bis heute oft zu Fehlbestimmungen kommt, sind auch neuere Meldungen mit größter Vorsicht zu behandeln. Diese neueren Meldungen beruhen zudem meist gar nicht auf neueren Beobachtungen, sondern auf der Wiederholung alter - und eben oft falscher - Angaben.
[Bladmineerders.nl (abgefragt 27. September 2025)] listet: "Astragalus glycyphyllos; Cytisus scoparius; Dorycnium; Genista germanica, tinctoria; Ornithopus, Securigera varia." Von dieser Liste noch am besten belegt erscheint mir Astragalus glycyphyllos, von dem z.B. Buhr (1964: 12) den Fund zahlreicher Minen in Sachsen meldet. Bei Genista tinctoria sollte wenigstens ein kleiner Teil der Meldungen stimmen, bei Genista germanica dann vermutlich auch. Die anderen Angaben müssen nicht falsch sein, aber abgesichert sind sie alle nicht.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Lita cincticulella Bruand, 1850 [Originalkombination]
- Syncopacma cincticulella (Bruand, 1850) [bis Aarvik et al. (2017) übliche Kombination]
4.2. Synonyme
- Anacampsis cincticulella Herrich-Schäffer, 1853
4.3. Taxonomie
Aarvik et al. (2017: 163) teilen mit: "We consider Aproaerema anthyllidella (Hübner, 1813), type species of the genus Aproaerema Durrant, 1897, as subordinate within the genus Syncopacma, 1925. Aproaerema has priority. This change of name is prompted because Landry & Roque-Albelo (2010) suggested that Untomia Busck, 1906 is a further senior synonym of Syncopacma. Wir müssen also jetzt alle 27 bisherigen Syncopacma-Arten in die Gattung Aproaerema stellen.
4.4. Faunistik
Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg und Sachsen bekannt. Pröse et al. (2003) melden aktuelle Vorkommen aus Bayern, z.B. von 1991 von Regensburg. Nach 2000 wurde die Art nach Gaedike et al. (2017) nur im östlichen Bayern und in Sachsen nachgewiesen.
Rudi Schick (Telefonat 28. April 2023) berichtete von einem neuen Fund im Haigergrund bei Königheim im Tauberland (Baden-Württemberg). Reutti (1898: 253) hatte zu Baden-Württemberg formuliert: "Einmal am Schloßberg bei Freiburg; öfter bei Tauberbischofsheim und Wertheim im Juli und August gefangen." Doch die alten Meldungen sind nicht überzeugend. Rudi Schick (e-Mail 14. Juni 2023) schreibt dazu: "Die Alten hatten mit Aproaerema (und ein paar anderen Gattungen - Scythris u.a.) totale Bestimmungsprobleme. Was Reutti als A. (Syncopacma) cincticulella bestimmte, dürfte alles A. albifrontella sein (siehe D.Hausenblas, bei allen Wörz-Tieren ist das so). Die einzigen A. cincticulella, die Dietger in Stuttgart und Karlsruhe fand, waren zwei Tiere, die Reutti 1859 aus Raupen zog (vermutlich aus der Umgebung Lahr) und als A. (S.) vorticella etikettierte. Was Reutti also in seiner Fauna angab, waren mit Sicherheit keine A. cincticulella. Dietger fand einige Aproaerema-Arten mit dem Etikett "A. vorticella", unter welchem Namen die alten Mikro-Leute einiges subsummierten." Für Baden-Württemberg verbleiben damit nur der alte Nachweis (wahrscheinlich) bei Lahr und der neuere bei Königheim.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Literatur
- Aarvik, L., Bengtsson, B.Å., Elven, H., Ivinskis, P., Jürivete, U., Karsholt, O., Mutanen, M. & N. Savenkov (2017): Nordic-Baltic Checklist of Lepidoptera. — Norwegian Journal of Entomology - Supplement No. 3: 1-236. [PDF auf entomologi.no]
- Erstbeschreibung: Bruand, T. (1850): Catalogue du Doubs (suite). Tinéides. — Mémoires de la Société libre d'émulation du Doubs 3 (3), livraisons 5-6: 23-69. Besançon (Outhenin-Chalandre fils).
- Buhr, H. (1964): Sächsische Minen. — Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseum Görlitz, 39 (3): 1-72. [PDF auf zobodat.at]
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Pröse, H., Kolbeck, H. & S. Segerer (2003): Addenda et Corrigenda zur Liste der bayerischen "Kleinschmetterlinge" 1999 und zu den bayerischen Angaben in der Deutschlandliste (Entomofauna Germanica) (Insecta: Lepidoptera: Micropterigoidea-Pyraloidea. — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 5: 33-45.
- Reutti, C. (1898): Übersicht der Lepidopteren-Fauna des Grossherzogtums Baden (und der anstoßenden Länder). Zweite Ausgabe des in den Beiträgen zur rheinischen Naturgeschichte erschienenen gleichnamigen Werkes. Nach des Verfassers Tode im Auftrag des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Karlsruhe gemeinschaftlich mit Adolf Meess, [...] überarbeitet und herausgegeben von Dr. med. et phil. Arnold Spuler, [...] - 361 S.; Berlin (Gebrüder Bornträger). [Digitalisat auf archive.org] bzw. PDF-Download auf [dspace.bcu-iasi.ro]
- [SCHÜTZE (1931): 123]