Version 79 / 81 vom 16. Dezember 2022 um 16:20:42 von Annette von Scholley-Pfab
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Falter
Kopula
Raupe
Jungraupe
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Falter
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Prädatoren
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Kopula

1.3. Raupe

1.4. Jungraupe

1.5. Puppe

1.6. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Falter

Zerynthia rumina kann mit Z. polyxena verwechselt werden. Beide Arten fliegen nur in Südostfrankreich stellenweise gemeinsam im selben Habitat. Hauptunterscheidungsmerkmal zu dieser Art sind die roten Flecken auf dem Vorderflügel, die Zerynthia rumina kennzeichnen, Z. polyxena aber fehlen. Weitere ähnliche Arten kommen im östlichen Mittelmeerraum vor. Dort aber fehlt Z. rumina.

2.4. Raupe

Die Raupen scheinen regional unterschiedlich gefärbt zu sein. So schreibt A. Nissler zu an der Ardeche gefundenen Raupen: "In den ersten Larvalstadien ist die Raupe zunächst gelblich-grün, bis sie als L4 eine gräuliche Farbe annimmt. Die Raupe ist eigentlich unverwechselbar." [Forum]

Hingegen treten die Raupen an der Algarve nach H. Ziegler in zwei verschiedenen Varianten auf. Die eine bleibt von der L1 bis zur L5 beige, die andere von L1 bis L5 grau mit rotorangen Warzen. Wobei es auch bunte Zwischenformen gibt [Forum]

2.5. Ähnliche Art

2.6. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

Z. rumina tritt dort auf, wo auch die Nahrungspflanze der Raupe wächst. Dies sind verschiedene Osterluzeiarten (Aristolochia sp.), in Europa vor allem Aristolochia pistolochia. Diese Pflanzen wachsen in Unkrautfluren, auf Feldern, in Weinbergen und Gärten, in Straßengräben, an Flußufern und an Waldrändern.

3.2. Lebensweise

Die recht bizarr geformten Raupen kann man im Frühjahr offen an der Nahrungspflanze finden. Sie verpuppen sich nach vier bis sechs Wochen. Die Puppe überwintert normalerweise und ergibt dann im nächsten Frühjahr den Falter. Dieser schlüpft im warmen, küstennahen Tiefland zuweilen schon im Februar, dort ist seine Flugzeit dann bereits im April zu Ende. Im höheren Bergland erscheint der Falter jedoch kaum vor Anfang Mai und fliegt dann bis Ende Juni/Anfang Juli. In küstennahen Wärmeregionen Andalusiens scheinen den Winter über zwei Generationen ausgebildet zu werden. Die Falter schlüpfen dort von September bis Dezember, sodass man im Spätherbst und bis in den Januar hinein erneut auf Raupen und später Puppen treffen kann, welche dann im Februar/März ohne Diapause den Falter ergeben. Steffen Schmidt vermutet, dass die zwei Generationen vielleicht gar nicht unten am Meer auftreten, sondern in etwas höherer Lage, so um 500-800 Metern [Forum].

(Autor: Jürgen Hensle)

3.3. Raupennahrungspflanzen

3.4. Nahrung der Raupe

  • [Aristolochiaceae:] Aristolochia pistolochia (Pistolochia-Osterluzei)
  • [Aristolochiaceae:] Aristolochia baetica (Südspanische Osterluzei)
  • [Aristolochiaceae:] Aristolochia longa
  • [Aristolochiaceae:] Aristolochia paucivervis

Z. rumina nutzt zur Eiablage im Gebiet der Ardeche/Südfrankreich vor allem Aristolochia pistolochia. In über 20 Jahren habe ich nur eine einzige Raupe an A. rotunda gefunden [Albrecht Nissler im Forum]. Steffen Schmidt beobachtete in Andalusien Aristolochia baetica als Nahrungspflanze [Forum].

3.5. Prädatoren

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„römische Schutzgöttin der Säugenden.“

Spuler 1 (1908: 3R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Unterarten

4.5. Taxonomie

Leraut (2016) erhebt die in Nordafrika vorkommende Zerynthia rumina ssp. africana wieder einmal in den Artrang: Zerynthia africana Stichel, 1907. Seine Begründung hinsichtlich Zeichnung und Färbung ist eine für den Unterartenrang typische; die Ableitung als Art beruht damit einzig auf geringen Genitalunterschieden bei beiden Geschlechtern - über deren Variation ist nichts zu erfahren. Da Leraut nicht einmal versucht hat, diese taxonomische Umbewertung auch genetisch plausibel zu machen oder durch Kreuzungsversuche zu erhärten, wird ihm hier im Lepiforum nicht gefolgt. Das Taxon wird hier also weiterhin als Zerynthia rumina ssp. africana geführt, wobei noch nicht abgeklärt wurde, ob nicht der ältere Name ssp. ornatior Blachier, 1905 zur Geltung kommen müsste (was dann auch für den Artrang gälte). Leraut (2016) führt das Taxon Zerynthia rumina tarrieri Binagot & Lartigue, 1998, als Unterart seiner „Z. africana“. Angesichts der vorhandenen genetischen Abstände ist auch das inkonsequent.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.6. Verbreitung

Z. rumina lebt in Marokko, Algerien und Tunesien nördlich der Sahara, sowie in Portugal, Spanien und Andorra. Auch in Süd- und Südostfrankreich, von den Zentralpyrenäen nördlich bis ins Durance-Tal ist sie beheimatet. Sie fehlt jedoch auf den Kanarischen Inseln, auf Madeira und den Balearen ebenso, wie im äußersten Norden Spaniens und Portugals, von den Westpyrenäen an westwärts. Die Art ist überwiegend in tieferen Lagen verbreitet, steigt im Gebirge jedoch vereinzelt bis auf 1800 m.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.7. Literatur

  • Eitschberger, U. (2008): REM-Bilder der Eier von Zerynthia rumina (Linnaeus, 1758) (Lepidoptera, Papilionidae). — Neue Entomologische Nachrichten 62: 27 [PDF auf zobodat.at].
  • Leraut, P. (2016): Butterflies of Europe and neighbouring regions. - 1116 S.; Verrières-le-Buisson (N.A.P Editions).
  • Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1758): Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis. Tomus I. Editio decima, reformata. 1-824. Holmiae (Laurentius Salvius).
  • Binagot, J.F. & LARTIGUE, D. (1998): Une nouvelle entité subspécifique de Zerynthia rumina (Linné, 1758) dans le sud-ouest marocain (Lepidoptera Papilionidae). - Linneana Belgica 16: 323-334.
  • Nazari, V. & F. A. H. Sperling (2007): Mitochondrial DNA divergence and phylogeography in western Palaearctic Parnassiinae (Lepidoptera: Papilionidae): How many species are there? — Insect Systematics & Evolution 38 (2): 121-138. [https://doi.org/10.1163/187631207788783996]
  • Sabariego, E. & Martinez, J. (1991): Bionomia y distribucion geografica de Zerynthia rumina (Linnaeus, 1758) en Espana. - Boletin de Sanidad Vegetal Plagas, 17(4): 465-476.
  • Tennent, W.J. (1999): A commercial interest in systematics, or a systematic interest in commerce? The Moroccan butterfly names of M. R. Tarrier. - Nota lepid. 22(1): 48-57.