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Ssp. cerisy (Godart, [1824])
Ssp. ferdinandi Stichel, 1907
Kopula
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Ssp. cerisy (Godart, [1824])

1.2. Ssp. ferdinandi Stichel, 1907

1.3. Kopula

1.4. Ausgewachsene Raupe

1.5. Jüngere Raupenstadien

1.6. Puppe

1.7. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Falter

Zerynthia cerisy kann in Europa nur mit Z. polyxena verwechselt werden. Dieser fehlt jedoch das Schwänzchen am Hinterrand der Hinterflügel und der Außenrand der Vorderflügel trägt ein schwarzes Wellenmuster. In der Türkei, im Iran und südlich bis Israel fliegt zudem noch die sehr ähnliche Z. deyrollei. Diese kommt zumeist in größeren Höhen vor und unterscheidet sich zudem von Z. cerisy durch seine gelben Beine. Bei Z. cerisy sind die Beine braun. In den Bergen der Nordtürkei, im Südkaukasus und Transkaukasus fliegt außerdem Z. caucasica. Auch diesem fehlt das Schwänzchen an den Hinterflügeln.

Auf Kreta kommt Z. cerisy nicht vor. Die Art wird dort durch die endemische Z. cretica vertreten.

2.4. Ähnliche Arten

2.5. Erstbeschreibung

Nicht bekannt ist uns, ob die Tafel, auf die Godart im Text der Erstbeschreibung verweist, existiert. Zu Jahrgang 1 der Zeitschrift der Société linnéenne de Paris gibt es einen separaten Tafelband. Es ist möglich, dass die Tafeln des Jahrgangs 2 nicht publiziert wurden; siehe dazu die anonymen handschriftlichen Notizen (in denen allerdings Tafeln nicht erwähnt werden) auf dem ersten Blatt nach dem Buchdeckel: [Digitalisat auf archive.org].

3. Biologie

3.1. Habitat

Wie alle Osterluzeifalter, tritt auch Zerynthia cerisy dort auf, wo die Nahrungspflanze ihrer Raupe wächst. Dies sind verschiedene hochgiftige Osterluzeiarten (Aristolochia-sp.). Diese Pflanzen wachsen in Unkrautfluren auf Feldern, in Weinbergen, Olivenhainen und Gärten, in Straßengräben, an Flussufern und an Waldrändern.

Die Art fliegt meist in tieferen Lagen. Vereinzelt kann man sie jedoch in bis zu 1600 m antreffen. In dieser Höhe fliegen die Falter dann gerne auf steinigen Bergwiesen.

3.2. Lebensweise

Die recht bizarr geformte Raupe lebt im Frühjahr offen an der Nahrungspflanze. Sie verpuppt sich nach vier bis sechs Wochen. Die Puppe überwintert und ergibt dann im nächsten Frühjahr den Falter. Dieser schlüpft im warmen, küstennahen Tiefland zuweilen schon Ende Februar, dort ist seine Flugzeit dann bereits Anfang Mai zu Ende. Im Bergland erscheint der Falter jedoch kaum vor Anfang Mai und fliegt dann bis Anfang Juli. In Europa liegt seine Flugzeit meist in den Monaten April bis Juni.

3.3. Raupennahrungspflanzen

3.4. Nahrung der Raupe

  • [Aristolochiaceae:] Aristolochia clematitis (Aufrechte Osterluzei)
  • [Aristolochiaceae:] Aristolochia hirta [= Aristolochia bodamae]

Wie bei den anderen Osterluzeifaltern auch, haben sich die Raupen an die Giftstoffe der in ihrem Gebiet wachsenden Osterluzeiart angepasst. In Europa ist dies meist die Aufrechte Osterluzei (Aristolochia clematitis), auf Samos oft Aristolochia hirta. In der Türkei wachsen jedoch sehr viel mehr Osterluzeiarten, so dass die Raupen dort weniger wählerisch, weil immun gegen die Giftstoffe mehrerer Arten sind.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„E. Cerisy.“

Spuler 1 (1908: 3L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Unterarten

4.4. Verbreitung

Z. cerisy ist von Süddalmatien über die Herzegowina, Albanien, Mazedonien, Südserbien, Nordgriechenland, Bulgarien und die Türkei bis in den Iran, auf Zypern und nach Israel verbreitet. Sie tritt auch auf den meisten griechischen Ägäisinseln vor der türkischen Küste auf, fehlt jedoch auf Kreta.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Systax ([http://www.biologie.uni-ulm.de/cgi-bin/query_all/details.pl?id=93801&stufe=7&typ=ZOO&sid=T&lang=d]) datiert die Erstbeschreibung auf 1823; dies kann stimmen, denn der erste Zeitschriftenjahrgang ist (nach Autopsie eines Digitalisats) auf 1822 datiert, der dritte auf 1824. Im Digitalisat des zweiten Jahrgangs ist keinerlei Datierung abgedruckt. Bis sich evtl. eine eindeutige Evidenz für 1823 ergibt, verbleiben wir hier, ebenso wie die Fauna Europaea, bei 1824.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.6. Literatur

  • De Freina, J. J. (1979): Zur Kenntnis der Gattung Allancastria unter Berücksichtigung der Arten A. cerisyi und A. deyrollei (Lepidoptera: Papilionidae). — Entomologische Zeitschrift 89 (12): 129-142. Ex libris Jürgen Rodeland.
  • Hürter, W. (2001): Ein Beitrag zur Biologie einiger Populationen des Zerynthia (Allancastria)-Artenkreises in der östlichen Mediterraneis (Lepidoptera: Papilionidae). — Entomologische Zeitschrift 111 (1): 8-17. Ex libris Jürgen Rodeland.
  • Erstbeschreibung: Godart, J.-B. (1824?): Description de quelques espèces nouvelles de lépidoptères diurnes. — Société linnéenne de Paris [2]. Deuxième partie. Mémoires: 226-243.
  • ten Hagen, W. (1998): Tagfalterbeobachtungen in Syrien und Jordanien (3. Beitrag) (Lepidoptera: Hesperioidea, Papilionoidea). — Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo, Neue Folge 19 (3/4): 247-268. [PDF auf zobodat.at]
  • Huemer, P. & S. Erlebach (2003): Typenkatalog der Schmetterlinge (Lepidoptera) der Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. — Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 83: 95-152 [PDF auf zobodat.at].
  • von Stetten, M. (2001): Beobachtungen zur Biologie von Zerynthia (Allancastria) cerisy Godart, 1822, auf der Insel Zypern (Lepidoptera: Papilionidae). — Entomologische Zeitschrift 111 (4): 108-112. Ex libris Jürgen Rodeland.

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)