1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Kopula
1.3. Raupe
1.4. Puppe
1.5. Ei
2. Diagnose
2.1. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Raupennahrungspflanze
3.3. Nahrung der Raupe
- [Fabaceae:] Hedysarum candidum
- [Fabaceae:] Astragalus utriger
- [Fabaceae:] Astragalus suprapilosus
Bury & Savchuk (2015) berichten: "In Crimea caterpillars feed on Hedysarum candidum Bieb., Astragalus utriger Pall., and Astragalus suprapilosus Gontsch. Larvae are variable in coloration, with black head and a distinct, dark dorsal line. Larvae feed on flower buds, flowers and inside bloated pods that contain the seeds of Astragalus.
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„griechischer Dichter.“
4.2. Andere Kombinationen
- Lycaena callimachus Eversmann, 1848 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Tomares epiphania (Boisduval, 1848)
- Tomares callimachus epiphania (Boisduval, 1848) [so bei Zolotuhin & Anikin (2017: 536) für die Population in Georgien; synonymisiert durch Nazari & ten Hagen (2020)]
- Tomares callimachus tauricus Korb & Yakovlev, 1998
- Polyommatus hafis Kollar, [1849] [ssp. nach Nazari & ten Hagen (2020)
4.4. Unterarten
- Tomares callimachus hafis Kollar, [1849]
4.5. Taxonomie
Nazari & ten Hagen (2020) kommen bei ihrer sorgfältigen Analyse, die morphologische Merkmale mit genetischen (Barcode der mitochondrialen DNA, auch Kern-DNA) zum Schluss, dass sich die Art nur in zwei Unterarten gliedert. Die nominotypische besiedelt dabei ein Gebiet von der Ukraine an ostwärts bis Zentralasien und den Norden von Aserbeidschan, ssp. hafis Kollar, [1849] schließt sich südlich an, besiedelt also den Kleinen Kaukasus, Armenien, die südliche und südöstliche Türkei, den nördlichen Irak und größere Teile des Iran bis zum Kopet Dagh. gehen nicht auf die völlig überflüssige und sehr schlecht begründete versuchte Abtrennung der Tiere der Krim als "Tomares callimachus tauricus" durch Korb & Yakovlev (1998: 141) ein - sie zählen diese Tiere selbstverständlich zur nominotypischen Unterart.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.6. Verbreitung
In Europa nur auf der Krim (Ukraine) und im Südosten des europäischen Teils von Russland. Darüber hinaus vom Kaukasus an weiter südostwärts. Auch im Südosten der Türkei.
(Autor: Jürgen Hensle)
4.7. Typenmaterial
Eversmann (1848) hatte in seiner Erstbeschreibung erläutert: "Der Falter fliegt in den Steppen zwischen der unteren Wolga und dem Uralflusse, von wo ihn der Professor Wagner vor 2 Jahren (1846) in ziemlicher Anzahl mitgebracht hat; auch hat ihn H. Kindermann im vorigen Sommer [1847] in Georgien, in der Gegend von Helenendorf, ziemlich häufig gefunden". Es wurde kein Holotypus ausgewählt und daher auch die Typenlokalität nicht fixiert. Dies holte Nekrutenko in Hesselbarth et al. (1995: 508) nach. Nach Zolotuhin & Anikin (2017: 535) wurde der Lectotypus im ZISP schon 1982 etikettiert, was aber erst 13 Jahre später dann - leider nicht korrekt - publiziert wurde. Von den 5 als Lectotypus und Paralectotypen beschrifteten Eversmann-Exemplaren im ZISP tragen demnach 2 ein Etikett "Grusien", 1 ein Etikett "Indorsk v. Kind." und 2 das, was Nekrutenko als "unlesbar" bezeichnet hat. Genau eines von letzteren Exemplaren wurde aber als Lectotypus fixiert - die Angabe "Grusien" als Typenfundort kann also nicht stimmen. Zolotuhin & Anikin (2017: 535) fragen sich, was es aber sonst sein könnte - und sie entziffern das "unleserlich", indem sie es mit anderen Etiketten vergleichen. Ergebnis: "Calmucc". Und sie erläutern plausibel, dass das nicht die Republik Kalmückien ist, sondern die Stadt Kalmukov im Uralsk Distrikt, 280 km entfernt von Uralsk am rechten Ufer des Ural-Flusses in West-Kasachstan. [Diese erhielt ihren Namen, weil sich hier Kalmücken während der Zeit ihrer Massenflucht aus Russland nach China angesiedelt hatten.]
(Autor: Erwin Rennwald)
4.8. Literatur
- Anikin, V.V., Sachkov, S.A. & V.V. Zolotuhin (2017): "Fauna lepidopterologica Volgo-Uralensis": from P. Pallas to present days. — Proceedings of the Museum Witt Munich, Volume 7: 1-696; Munich and Vilnius.
- Bury, J. & V. Savchuk (2015): New data on the biology of ten lycaenid butterflies (Lepidoptera: Lycaenidae) of the genera Tomares Rambur, 1840, Pseudophilotes Beuret, 1958, Polyommatus Latreille, 1804, and Plebejus Kluk, 1780 from the Crimea and their attending ants (Hymenoptera: Formicidae). — Acta entomologica silesiana, 23 (online 018): 1-16. [PDF auf mgb.nazwa.pl]
- Erstbeschreibung: Eversmann, E. (1848): Beschreibung einiger neuen Falter Russlands. — Bulletin de la Société impériale des naturalistes de Moscou 21 (3): 205-232. — Digitalisat von Google Books im Viewer der Hathi Trust Digital Library: [208].
- Hesselbarth, G., Oorschot, H. van, & P. S. Wagener (1995): Die Tagfalter der Türkei unter besonderer Berücksichtigung der angrenzenden Länder. Bd. 1: 1-757, Bd. 2: 758-1354, Bd. 3: 1-847. - Bocholt (Selbstverlag P. S. Wagener).
- Korb, S.K. & R.V. Yakovlev (1998): Zwei neue Unterarten der Tagfalter aus dem palaearktischen Faunengebiet (Lepidoptera: Pieridae, Lycaenidae). — Lambillionea, 98: 140-141. [PDF auf lepidoptera.crimea.ua]
- Nazari, V. & Hagen, W. ten (2020): Molecular taxonomy of Tomares hairstreaks (Lepidoptera, Lycaenidae, Theclinae). — Deutsche Entomologische Zeitschrift, 67 (1): 19-33. [zum Artikel und PDF-download auf pensoft.net]
- Seitz, A. (Hrsg.) (1909-1914). Die Gross-Schmetterlinge der Erde. Band 1: A-C, 1-379, pl. 1-89. Stuttgart (Fritz Lehmann's Verlag).
- Страдомский, Б. В. & Е. А. Фомина (2016): Стадии развития некоторых голубянок (Lepidoptera: Lycaenidae) юга России. Часть V [Stradomsky, B. V. & E. A. Fomina (2016): The developmental stages of some blue butterflies (Lepidoptera: Lycaenidae) of Russian South. Part V]. — Кавказский энтомологический бюллетень 9 (2): 299-302 [PDF auf ssc-ras.ru].