Version 28 / 29 vom 29. April 2024 um 11:02:23 von Erwin Rennwald
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Männchen
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Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Im Verdacht steht Nutzung von Geum montanum (Berg-Nelkenwurz).

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

Huemer & Wieser (2000) melden den Erstfund der erst wenige Jahre zuvor beschriebenen Art aus Kärnten und erläutern: "Mussen Ost, 1760 m, 3.-4.7.1999 (leg. Huemer, Erlebach & Wieser). Sowohl bezüglich der Verbreitung, als auch ökologischer Ansprüche eine sehr unzureichend bekannte Art, die bisher in Österreich nur auf den Sajatmähdern in Osttirol nachgewiesen wurde (Ryrholm & Huemer 1995) und weiters isolierte Vorkommen in der Slowakei, Montenegro sowie Norditalien besitzt (Gaedike 1991). Nach den Beobachtungen im Alpenraum ist T. signatum vermutlich mit Geum montanum assoziiert."

Die Art wird von der Fauna Europaea (Fauna Europaea Web Service. Last update 22 December 2009. Version 2.1. Available online at [http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de]) auch für Deutschland angeführt. Allerdings fehlt sie im Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Gaedike & Heinicke 1999) wie auch in den Nachträgen der Folgejahre (Gaedike 2008) und im Nachtrag 2009 (Gaedike 2010). Auch im neuen "Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands" von Gaedike wird die Art an keiner Stelle erwähnt oder diskutiert. Nachfrage bei Herrn Gaedike führte zu dem überraschenden Ergebnis, dass die Art tatsächlich vergessen wurde. R. Gaedike teilte mit (E-Mail an E. Rennwald, 18. September 2017): „Von dieser Art hatte ich von Herrn Bengtsson drei Falter aus Bayern (Eichstätt, Markt Tutting, 30.vi.1991) gesehen.“ Die Art ist daher nur versehentlich nicht in das „Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands“ von Gaedike & Heinicke (1999) und Gaedike et al. (2017) aufgenommen worden.

Schmid (2014: 174-175) meldete die Art als neu für die Schweiz (alpine Zone des Val Müstair, Grisons): "Im Verlaufe der Microlepidopterologen-Gebirgsexkursion 2009 in das Val Costainas, Münstertal, Graubünden, wurden auf 2300-2400 m vier männliche Exemplare einer Tinagma-Art erbeutet, welche zunächst als T. perdicella angesprochen wurden. Erst beim Einordnen in die Sammlung kamen aufgrund des von bereits vorhandenen Tieren etwas abweichenden Habitus' Zweifel an der Determination auf. Ein Genitalpräparat ergab aber Übereinstimmung mit T. perdicella. In der Schweiz ist T. perdicella immer an Erdbeere (Fragaria sp.) gebunden; ihre Raupe lebt im Trieb, überwintert darin und verpuppt sich im Frühling auch dort (unpublizierte Eigenbeobachtung). In einem alpinen Rasenbiotop auf 2300-2400 m ist Erdbeere aber nicht zu finden, weshalb es sich bei der dort lebenden Tinagma-Art höchstwahrscheinlich um ein anderes Taxon handeln musste. Schliesslich stellte sich heraus: Die Tiere aus dem Val Costainas gehören zu Tinagma signatum, einer Art die erst 1991 durch Gaedike vom Gardasee und aus Montenegro beschrieben wurde, aus Biotopen zwischen 1400 und 1750 m (Gaedike 1991). Unglücklicherweise lassen sich die beiden Arten im männlichen Genital nicht unterscheiden, im weiblichen besitzt signatum ein Signum, daher der Name. Gewisse Unterschiede findet man bei den gesammelten Tieren in der Färbung des Kopfes, der bei perdicella hell gelbbraun mit wenigen eingestreuten dunklen Schuppen ist, bei signatum ist er aber ganz dunkel graubraun mit allenfalls wenigen hellen Schuppen. Auch die Palpen sind bei perdicella hellbraun/gelblich, bei signatum aber dunkelgrau. Ob diese Unterschiede konstant sind, müsste sich an weiterem Material zeigen. Um die Determination abzusichern, wurde die mitochondriale DNA am Canadian Centre for DNA Barcoding (CCDB, Biodiversity Institute of Ontario, University of Guelph) teilsequenziert (COI Barcode Fragment). Sie zeigt eine Differenz zu einem mituntersuchten T. perdicella-Exemplar aus Graubünden von 6% der sequenzierten 658 Basenpaare. Im allgemeinen gelten schon 3% als ausreichend, um zwei Arten als verschieden betrachten zu dürfen. Die bisher bekannte Verbreitung von Tinagma signatum lag östlich der Schweiz und umfasste Tschechien, die Slowakei, Montenegro, Italien und Österreich. Huemer & Wieser (2000) vermuten, dass die Art in den Alpen mit Geum montanum assoziiert sein könnte. Dies wäre auch für den Schweizer Fundort eine plausible Annahme."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.2. Typenmaterial

Gaedike (1991: 21): „♀ Holotypus: Mr. Baldo, Bocca di Navene, 1400 m, 18. VI. 1976, leg. G. Baldizzone, Gen. Präp. R. Gaedike Nr. 2605; Paratypen: 4 ♂ vom gleichen Fundort, 1500 m, E. VI. 1970, leg. Burmann; 6 ♂, 1 ♀ Neu-Montenegro, Zljeb 1750 m, 28. VI., 2. VII., 6. VII., 10. VII., 3. VIII. 1916, leg. Penther; 2 ♂, 2 ♀, ČSFR, Slovakiet, Plešivec, 12. VI. 1987, leg. B. Å. Bengtsson. Der Holotypus in der Coll. G. Baldizzone/Asti, Paratypen in Coll. K. Burmann/Innsbruck, Coll. B. Å. Bengtsson/Löttorp, im Naturhistorischen Museum Wien und im Deutschen Entomologischen Institut Eberswalde der BZA zu Berlin.“

4.3. Literatur

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)