Version 29 (neueste) vom 29. April 2024 um 10:53:49 von Erwin Rennwald
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Falter
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

[Hinweis: Ein bis zum 23. Januar 2021 hier abgelegtes Männchen aus Chiesa im Tessin erwies sich bei erneuter Prüfung des Genitalpräparats durch Andreas Kopp als zu Tenaga rhenania gehörig und wurde entsprechend verschoben [Forum]]

2.1. Falter

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Grimmiaceae:] Grimmia pulvinata ? (Polster-Kissenmoos ?)
  • [Pottiaceae:] Tortula muralis ? [= Barbula muralis ?] (Mauer-Drehzahnmoos ?)

von Heyden (1861: 33-34) teilte mit: "Raupe kurz, fast gleichbreit, nach hinten wenig verdickt, oben gewölbt, glatt, gelb. Kopf so breit als das Nackenschild, gerundet, glänzend, schwarzbraun, mit schwacher gelblicher Längslinie; an den Seiten mit wenigen, ziemlich langen Härchen besetzt. Nackenschild hinten etwas verengt, mit dem Kopf gleichgefärbt, doch mit schmalem helleren Vorderrand. Zweites und drittes Segment am Hinterrand mit zwei grossen, braunen Querflecken, die jedoch auf letzterem mehr verloschen sind. Das letzte Segment gerundet, glänzend und gleich dem vorletzten braun. Vorderbeine lang, am obern Rande braun. Bauchfüsse fast verkümmert. Puppe kurz, nach hinten verschmälert, glänzend, braun. Scheiden an der Spitze abstehend, von etwas ungleicher Länge, die vier letzten Segmente freilassend. Kopf abgerundet. Das drittletzte Segment hat beiderseits einen starken, kegelförmigen Zahn. Letztes Segment hinten abgestutzt. Der Sack ist ziemlich lang, gleich breit, nach vorn gerundet, nach hinten von oben flach niedergedrückt. Die zweitheilige Klappe an der Spitze abgerundet. Er ist mit sehr kleinen, gelblichen, wie es scheint, von Kalktheilchen seines Wohnortes abgenagten Körnchen dicht besetzt und daher auf seiner Oberfläche rauh. Erst wenn die Raupe im Frühling herangewachsen ist, bildet sie am Vordertheile des Sackes, auf etwa 1/3 seiner Länge, einen breiteren Wulst, der fast nuraus angehefteten Theilen kleiner Insekten besteht, z. B. aus Raupenköpfen, Flügeldecken von Käfern, Körpern von Ameisen, Segmenten von Julus u. dgl. Die Mundöffnung ist rund, mit etwas aufgeworfenem Rand. Ich fand den Sack häufig an den Mauern der Weinberge bei Rüdesheim am Rhein und sparsam auch bei Mainz, stets an oder doch in der Nähe der rasenförmig wachsenden Moose Grimmia pulvinata und Barbula muralis. Er befindet sich in schiefer oder senkrechter Stellung. Eine grosse Anzahl dieser Säcke habe ich eingesammelt, in einem Kasten mit den genannten, oft feucht erhaltenen Moosen aufbewahrt, aber nicht bemerkt, dass die Raupen von denselben Nahrung zu sich nahmen. Dagegen haben sie sich sämmtlich die Wülste mit den Insektentheilen abgefressen, daher es wahrscheinlich ist, dass sie nur animalische Nahrung zu sich nehmen. Sie waren sehr unruhig und krochen viele noch bis Mitte Juni fast immer umher. Schon hielt ich alle für verloren, als sich von Anfang bis Mitte Juli doch einige Motten entwickelten, wobei sich die Puppen bis zum Ende der Flügelscheiden aus den Säcken schoben. Im Juni besuchte ich die früheren Fundorte der Säcke, konnte aber keine finden, da sie ohne Zweifel zur Verwandlung zwischen den Steinen verborgen waren. Dass die Raupe nicht von Parietaria officinalis lebt, ist sicher, da diese Pflanze in der Umgegend nicht vorhanden war."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Faunistik

Nach Gaedike (2015) tritt die Art in Europa auf Madeira, den Kanaren und Azoren, Portugal, Spanien, Frankreich, Italien sowie Kroatien und Griechenland auf; Literaturangaben kennt er ferner von Großbritannien und der Ukraine. Die Angaben aus Österreich, der Schweiz, Bulgarien und Rumänien sind seiner Meinung nach unsicher, da es sich um Verwechslungen mit Tenaga rhenania handeln könnte: "Literature records for other countries (Austria, Switzerland, Bulgaria, Romania) are uncertain with regards to the following species until the relevant specimens' genitalia can be examined." Nachdem ein Männchen aus dem Tessin sich als fehlbestimmte Tenaga rhenania herausgestellt hat, ist das Vorkommen in diesem Land noch fraglicher geworden. Die Angaben aus Österreich wurden schon von Huemer & Tarmann (1993: 27) dem Taxon Tenaga rhenania zugeordnet, mit "nigripunctella auctt., nec Haworth, 1828". Huemer (2013) erwähnen nur noch Tenaga rhenania und zwar aus Niederösterreich und Wien.

Bis zur endgültigen Klärung führen wir die Arten für die Schweiz noch als sehr unsicher; für Österreich wird hingegen nur noch T. rhenania akzeptiert.

Gaedike (2019: 69) meldet neue Funde von T. nigripunctella aus Israel und der Türkei.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur