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Falter
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Poaceae:] Hordeum sp. (Gerste)
  • [Poaceae:] Triticum sp. (Weizen)
  • [Poaceae:] Avena sativa (Hafer)

Wilkinson (1927) berichtet darüber, dass die Art 1923-1926 auf Zypern teilweise der wichtigste Schädling des Weizenanbaus war. Danach fressen die Raupen im Winter an den Getreidewurzeln, so dass es zu größeren Lücken im Weizenbestand kommen kann. Die Verpuppung findet im Frühjahr statt, bald danach auch der Falterschlupf. Bis zur Ernte sind dann die Eier abgelegt, die vermutlich am oder im Boden die Ernte und die sommerliche Hitzephase überstehen und erst im Frühwinter die Räupchen entlassen dürften.

Melifronides (1977) bestätigt die starken Schäden an Weizen und Gerste auf Zypern - Ziel der Arbeit waren möglichst effektive Einsätze von Insektizide.

Arenberger & Wimmer (2003) formulieren: "Arenberger: Prov. Paphos, Akamas, 430 m, w Neo Chorio, 9.-20. 3. 2001, ex 1. 31. 3.-5. 4. 2001. Gezüchtet aus Minen in Gräsern. Der obere Pflanzenteil wird ausgeweidet, die Wirtspflanze kann auch gewechselt werden." - Grasarten wurden leider nicht bestimmt.

Al-Zyoud (2013) stellt fest: "The cereal leafminer, Syringopais temperatella Led. is considered one of the most serious insect pests of wheat and barely in the field and causes economic damage to these crops in the countries of West Asia [...]. In Jordan, S. temperatella is endemic [sic! Gemeint ist wohl "resident" oder Ähnliches] to the country and has been reported more than 50 years ago [...] The pest has been recognized since 2001 as the most destructive insect pest limiting the production of wheat and barley [...]." Er will endlich weg vom Dauereinsatz von Insektiziden, der letzten Endes ja keine Lösung bringt, und sucht daher nach einem integrativen Ansatz zur Bekämpfung des Falters. Er bestätigt, dass die Art auch in Jordanien nur eine Generation hat, die L1-Raupen dann schon bald nach dem Schlüpfen im Frühjahr in den Boden verschwinden und dort die sommerliche Dürre in einem Ruhestadium überdauern und erst im Januar/ Februar mit der Nahrungsaufnahme beginnen: Die Raupen minieren dann für wenige Wochen in den Blättern von Gerste und Weizen - dies reicht aber aus, die Pflanzen so sehr zu schädigen, dass es mitunter zu Komplettausfällen der Ernte kommt oder diese zumindest sehr dürftig ausfällt. Lösungsansätze zur Reduzierung des Befalls sind tieferes Umbrechen nach der Ernte, spätere Einsaat (statt im Herbst erst Anfang bis Mitte März), Fruchtwechsel und Abbrennen der Stoppeln. Leider ist auch in dieser Arbeit nicht zu erfahren, in welchen anderen Gräsern als den Getreiden die Raupen noch leben können.

Kemal & Koçak (2015) schreiben zur Raupe in der Türkei entsprechend: "Larva mines leaves of Hordeum, Triticum, etc. (Poaceae). Pest records are given from Turkey (Hering,1919; Gözüaçýk et al.,2008), Cyprus (Wilkinson,1927), Iraq (Wiltshire,1957), Iran (Pirhadi et al.,2008)." Auch sie nennen leider keine Nicht-Kulturgräser, die von der Art besiedelt werden, dass es diese geben muß, zeigen aber ihre Fotos und Beschreibungen der (vermuteten) Primärhabitate: "Normally, it inhabits at the grassy places of degraded Quercus woodland [...], and rocky slopes with a remnant of mountain steppe, mixed tragacanthic and malacophyllous plant formation [...]. We treat this species as mainly West Asiatic faunal element of the natural places of Hazro, described above. Wheat-, and barley fields should be a secondarily adopted habitat type for this species, at which is considered by human being as a pest, due to an economic assessment."

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Die Art wurde zunächst in der Familie Oecophoridae geführt, dann bei den Gelechiidae, Symmocidae oder als eigene Familie Deoclonidae. Danach wurde sie als Unterfamilie Deocloninae in die Familie Autostichidae und mit dieser in die Überfamilie Gelechioidea gestellt. Nach der Analyse von Wang & Li (2020) gehört Syringopais relativ eindeutig nicht zu den Autostichidae sondern zu den Pterolonchidae.

4.4. Faunistik

Locus typicus ist Beirut im Libanon. Kemal & Koçak (2015) liefern eine Verbreitungskarte der Türkei. Sie nennen - wie die Fauna Europaea - aus Europa nur Griechenland und Zypern. beginnen ihr Abstract mit den Worten "Syringopais temperatella Lederer, is an important pest of cereals in Cyprus." Ihre Recherche gilt dann der Suche nach einem effektiven Insektizid zur Bekämpfung der Art. In Griechenland scheint die Art keine ökonomische Rolle zu spielen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)