Version 32 / 34 vom 25. Februar 2024 um 16:58:22 von Sabine Flechtmann
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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Ei
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

Die gelbe Raupe erscheint in der Mine eher weißlich. Sie hat ein Paar prägnanter, fast schwarzer prothorakaler Skleriten, die dem Kopf ein schwarzes Aussehen verleihen. Text: Dieter Robrecht im [Forum].

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.3.1. Ei

Das Ei wird auf der Blattunterseite zwischen den Rippen und dort vorwiegend in der Nähe der Rippe abgelegt. Text: Dieter Robrecht im [Forum].

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

3. Genitalien

3.1. Männchen

4. Erstbeschreibung

5. Biologie

5.1. Habitat

5.2. Nahrung der Raupe

  • [Rosaceae:] Sorbus torminalis (Elsbeere)

Nach Johansson et al. (1990) minieren die Raupen ausschließlich in Blättern der Elsbeere (Sorbus torminalis), also der Pflanze, die schon Wood (1890) zur Benennung der Art veranlasste.

6. Weitere Informationen

6.1. Etymologie (Namenserklärung)

Wood (1890): "Egg on the under-side of the leaf of Pyrus torminalis" (Elsbeere).

6.2. Andere Kombinationen

  • Nepticula torminalis Wood, 1890 [Originalkombination]

6.3. Faunistik

Huemer (2013) vermerkt zu Österreich: "Die Art wurde von Huemer & Tarmann (1993) mangels überprüfbarer Belege aus der Landesfauna gestrichen, und es liegen keine neueren Daten vor, die ein Vorkommen bestätigen."

Die Angaben aus Deutschland sind verwirrend! Gaedike et al. (2017: 22) führen in ihrer Tabelle nur eine Altangabe von vor 1980 aus Bayern an. Haslberger & Segerer (2016) hatten die Art aber gar nicht für Bayern gelistet. Gaedike et al. (2017: 116) erläutern dazu: "Die Meldung für NW (Biesenbaum 2006b) beruht auf einem Übermittlungsfehler, sie ist zu streichen (Biesenbaum 2007b); nach Haslberger & Segerer (2016) aus SW-Deutschland (BW) (Johansson et al. 1990; Laštůvka & Laštůvka, 1997) sicher belegt, für BY in der Literatur nur alte, für die Bestimmung ungeeignete Minenfunde." Die Tabelle wurde nicht mehr angepasst.

Auf schmetterlinge-d.de gibt es keinen Eintrag zur Art, also auch nicht für Baden-Württemberg.

In Johansson et al. (1990: 174) ist zur Verbreitung der Art zu erfahren: "Only known from the type-locality Tarrington in England and from two localities in Rheinland-Pfalz in West Germany. The distribution is mapped by Schoorl et al. (1985, fig. 79). All other records are probably misidentifications. There seem to be no recent records of the species." Die Karte von Schoorl et al. (1985) konnte ich leider noch nicht studieren, aber Johansson et al. (1990: 174) haben noch eine interessante Anmerkung: "Puplesis (in Ivinskis et al., 1985: 217, fig. 42) figured a male specimen and male and female genitalia of torminalis as 36. mespilicola (from "Rheinpfalz, 97 Stgr." (Puplesis, in litt. to Johansson))." "Rheinpfalz" wurde zeitweise synonym zu "Kurpfalz" verwendet, umfasste damit also neben der heutigen Pfalz auch Teile, die jetzt zu Baden-Württemberg gerechnet werden (und das ganze Gebiet gehörte damals politisch zu Bayern). Um 1897 verstand man darunter aber in aller Regel nur noch den linksrheinischen Teil, der heute vollständig zu Rheinland-Pfalz gehört.

Aber noch eine wertvolle Notiz findet sich bei Johansson et al. (1990: 174): "Petersen (1930a: 59, fig. 55) described and figured the male genitalia of torminalis as those of 36. mespilicola." Sucht man bei Petersen (1930) nach den Herkunftsdaten der gezeichneten Genitalien, scheinen sie auf den ersten Blick ganz zu fehlen, tatsächlich ist die Herkunft aber wenigstens direkt unter dem jeweiligen Artnamen abgelegt, hier konkret "Sorbus torminalis, Pfalz." Vermutlich hatte Petersen also das gleiche Tier von 1897 vorliegen wie später Puplesis, oder wenigstens eines aus der gleichen Serie. Und Petersen (1930: 59) vermerkt noch etwas, wieso er das Tier als "N. mespilicola" beschriftete: "Nach M. Hering ist mespilicola = torminalis." Die Datenbank rlp.schmetterlinge-bw.de zeigt für Stigmella mespilicola einige wenige Einträge in der Zeit nach 1930, keinen einzigen aber davor - und S. torminalis wird gleich gar nicht erwähnt.

Laštůvka & Laštůvka (1997: 57) bringen zu S. torminalis keine neuen Erkenntnisse: "Bisher nur aus England, Westdeutschland (Rheinland-Pfalz) und ? aus der Schweiz bekannt."

Bryner & Kopp (2023: 40) streichen die Art für die Schweiz: "Aus der Schweiz liegen nur zwei Belege aus dem Mittelland vor (coll. P. Weber, ETH). Nachkontrolle der Belege und Konsultation des Zuchttagebuches von Weber lassen klar darauf schliessen, dass die beiden Belege zu Stigmella mespilicola (Frey, 1856) gehören (E.v. Nieukerken pers. Mitt.)."

(Autor: Erwin Rennwald)

6.4. Literatur

  • Bryner, R. & A. Kopp (2023): Aktualisierung der Checkliste der Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz. — Entomo Helvetica 16: 39-60.
  • Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
  • Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12) ; Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
  • Johansson, R., E. S. Nielsen, E. J. van Nieukerken & B. Gustafsson (1990): The Nepticulidae and Opostegidae (Lepidoptera) of North West Europe. – 739 S.; Fauna Entomologica Scandinavica, Volume 23, part 1 & part 2; Leiden, New York, København & Köln (E. J. Brill / Scandinavian Science Press Ltd.).
  • Petersen, W. (1930): Die Blattminierer-Gattungen Lithocolletis und nepticula (Lep.). Teil II: Nepticula Z. — Entomologische Zeitung, 91 (1): 1-82. Stettin.
  • Erstbeschreibung: Wood, J. H. (1890): Nepticula torminalis, a species new to science. — The Entomologist's Monthly Magazine 26: 209-210.