Version 35 (neueste) vom 29. September 2024 um 12:22:13 von Jürgen Rodeland
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Falter
Fraßspuren und Befallsbild
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Fraßspuren und Befallsbild

Lödl et al. (2014: 206-207) bilden Minen aus dem Herbarium von Hering ab.

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Ericaceae:] Rhododendron tomentosum [= Ledum palustre] (Sumpf-Porst)
  • [Ericaceae:] Rhododendron mucronulatum [Puplesis (1985: 65)]
  • [Ericaceae:] Rhododendron schlippenbachii [Puplesis (1985: 65)]
  • [Ericaceae:] Rhododendron sp. [Kemperman & Wilkinson (1985: 36)]

Nach Johansson et al. (1990) miniert die Raupe dieser Art ausschließlich in Blättern des Sumpf-Porsts (Ledum palustre), einer Hochmoorpflanze mit mehr (nord-)östlicher Verbreitung. Dies hatte schon Schleich (1867) in seiner Erstbeschreibung festgestellt und Mine, Raupe und Habitat detailliert beschrieben: "Zuerst zu Anfang des October 1866 gelang es mir mehrere volle Nepticulaminen in den schmalen Blättern von Ledum palustre zu finden. Der Umstand, dass ich schon im Juli 1865 frisch verlassene Minen in denselben antraf, beweist wohl zur Genüge, dass das betreffende Thierchen wie die meisten seines Genus in doppelter Jahresgeneration vorkommt. Das kleine Räupchen ist hell bernsteingelb, mit schwärzlichem Kopf und bräunlichem Nackenschild. Es kann seine Minirarbeit an allen möglichen Stellen der grünen Oberseite des Blättchens beginnen, gewöhnlich jedoch fängt es dieselbe in der Nähe der Mittelrippe an, von wo aus dann der feine schwarze Gang mit einer stark geschwungenen Linie entspringt, immer aber mit der Tendenz, schnell den Rand des Blattes zu gewinnen, den das Räupchen hauptsächlich bei seiner weiteren Wanderung einhält, indem es seinen Weg bald gegen die Blattwurzel, bald gegen die Blattspitze hin einschlägt. Selten genügt ihm dabei die eine Hälfte des Blättchens, meist vielmehr geht es auch auf die andere über, und sehr oft findet es sich so, dass die Mine an dem Wurzelende der einen Hälfte des Blattes beginnt, an dem Rande derselben hinläuft, an der Spitze die Mittelrippe berschreitet, immer breiter werdend den Rand der andern Blatthälfte einhält, um genau an der Wurzel der letzteren zu endigen, wo das Thierchen dann vollkommen erwachsen anlangt. Der schwärzliche Koth füllt anfangs die Mine eng an, später liegt er in perlenschnurähnlicher Anordnung, zu beiden Seiten einen schmalen Raum lassend, in der Mitte des Minenganges. Der Cocon von dunkel ochergelber Farbe wird gewöhnlich an der Erde, oft an dem Stämmchen der Pflanze angelegt. Nachdem ich die Gespinnste am 27. Januar ins Zimmer genommen hatte, dessen Temperatur nicht über -\- 15° R. steigt, erschien der erste Falter am 19. Februar. Bisher habe ich die Raupe nur in der sogenannten „lieben Sele", einem sumpfigen Fichtwalde bei Misdroj, angetroffen, wo Led. palustre unter den hohen Bäumen in ausserordentlicher Fülle wächst."

In Asien werden noch weitere Arten der Gattung Rhododendron genutzt.

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Van Nieukerken et al. (2016) erläutern: "42 Stigmella lediella (Schleich, 1867). Puplesis (1994) already synonymized the two Rhododendron feeding species from Russia: Primorye, and here we also add the Japanese Rhododendron feeder to the synonymy: Stigmella sesplicata Kemperman & Wilkinson, 1985. The original description only dealt with females, but meanwhile male genitalia have been described (Hirano 2013) and are identical to S. lediella. We have no DNA barcodes yet from Japan, but those from Korea are almost identical to those from Europe and have the same BIN (BOLD:AAL6954). Stigmella rhododendrifolia Dovnar-Zapolski & Tomilova, 1978 is an unavailable name, based on leafmines from Siberia. Considering the fact that all Rhododendron leafmines belonging to Stigmella from eastern Europe to Japan apparently are all S. lediella, we conclude that this name also belongs here."

4.4. Faunistik

Nach Johansson et al. (1990) tritt die Art in Schweden auf und ist in Finnland weit verbreitet; außerdem in Estland, Polen, der ehemaligen Tschechoslowakei und Österreich. Da Der Sumpfporst Österreich nur in kleinen Teilen Niederösterreichs erreicht, gilt das auch für die 4 auf diese Pflanze angewiesenen Kleinschmetterlingsarten. Stark (2021: 22) schrieb dazu: "Auf Sumpfporst leben vier Spezialisten, die eigentlich als Arten Nordeuropas gelten: • Stigmella lediellaLyonetia lediColeophora lediArgyroploce lediana - Sie wurden in NÖ bisher nur in den beiden nördlichen Mooren (Litschau, Brand) nachgewiesen, teilweise erst in den letzten Jahren." Auch Huemer (2013) führte die Art für Österreich (nur) von Niederösterreich an; in der Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 23 July 2012, version 2.5] wird Österreich hingegen nicht genannt. Außer Schweden, Finnland, Estland, Polen, Tschechien und der Slowakei werden dort noch Litauen, Lettland und auch Deutschland angeführt.

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland (jeweils nach 1980) in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen. Gaedike et al. (2017) ergänzen Niedersachsen und führen alle 4 Bundesländer mit Nachweisen auch noch nach 2000 an.

Durch die Einbeziehung mehrerer Arten in die Synonymie reicht das Verbreitungsgebiet im Osten bis in den Osten Russlands und bis nach Süd-Korea und Japan (Puplesis (1985); Kemperman & Wilkinson (1985); van Nieukerken et al. (2016)).

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)