Version 26 / 29 vom 20. November 2021 um 14:51:37 von Erwin Rennwald
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Artabgrenzung gegenüber dem dubiosen Taxon S. failliaei unklar! (Letzteres ist wohl als Synonym hier zu integrieren)
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:cf.cf.+17Kontinente:EUAS
Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Falter

[Hinweis (Erwin Rennwald, 20. November 2021): Nach der durch Bigot & Picard (2008: 93-94) erfolgten Ausgliederung von Stenoptilia nelorum als eigene Art müssten die an Gentiana cruciata lebenden Populationen der Schweiz wegen der Nahrungspflanze eigentlich auch am ehesten zu jener Art gehören - da die Autoren aber keine Falter aus der Schweiz untersucht haben und man in der Schweiz von der Notwendigkeit einer Artabspaltung nicht überzeugt ist, belassen wir alle Bilder bei S. pneumonanthes.]

2. Raupe

3. Fraßspuren und Befallsbild

Bild 1 und 2 zeigen zwei Sprosse einer Kreuzenzian-Pflanze mit verkümmerten Triebspitzen. Die Nahaufnahme der befallenen Triebe (Bild 2) zeigt deutlich den Kotauswurf an der Spitze der Herzblätter. Der erste Fund endete aber mit einer Enttäuschung: Die völlig ausgefressenen Herzen der beiden Triebe waren bereits verlassen, die Raupen unauffindbar. An anderer Stelle wurden wiederum zwei befallene Triebe einer Pflanze gefunden, die noch etwas weniger gross gewachsen waren (Bild 3). Der Befall war hier nur bei genauerem Hinsehen erkennbar. Die Raupe lebt im ausgehöhlten Herzbereich des Triebes, der mit einzelnen Spinnfäden versehen ist. Der Kot wird nach oben aus der Triebspitze ausgeworfen. Die genauere Untersuchung eines befallenen Triebes ergab, dass unter der Rinde des Sprosses aus dem Wurzelbereich der Pflanze ein sehr feiner Gang bis in die Wachstumszone des Sprosses hochsteigt. Ich gehe davon aus, dass sich der grösste Teil der Raupenentwicklung von aussen unsichtbar im Innern des Triebes vollzieht. Erst in den wenigen letzten Tagen der erwachsenen Raupe wird der Befall äusserlich sichtbar. (Autor: Rudolf Bryner)

4. Puppe

5. Diagnose

5.1. Männchen

5.2. Erstbeschreibung

6. Biologie

6.1. Habitat

6.2. Raupennahrungspflanzen

6.3. Nahrung der Raupe

  • [Gentianaceae:] Gentiana cruciata (Kreuz-Enzian)
  • [Gentianaceae:] Gentiana pneumonanthe (Lungen-Enzian)

Nach Bigot & Picard (2008) soll S. pneumonanthes nur an Gentiana pneumonanthe leben, S. nelorum an Gentiana cruciata. - Demnach wäre in Betracht zu ziehen, die hier gezeigten Fotos aus der Schweiz alle zu S. nelorum zu ziehen - wenn das Konzept denn vollständig überzeugend wäre.

7. Weitere Informationen

7.1. Abweichende Schreibweisen

7.2. Andere Kombinationen

7.3. Taxonomie und Faunistik

Sowohl Gielis (1996) und später in der Fauna Europaea (Fauna Europaea Web Service. Last update 22 December 2009. Version 2.1. Available online at [http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de])) als auch Arenberger (2005) stellen S. nelorum und S. arenbergeri als Synonyme zu S. pneumonanthes.

Bigot & Picard (2008) und Bigot et al. (2009) holen beide wieder aus der Synonymie heraus und beschreiben mit Stenoptilia failliei gleich noch eine Art, die voerher hier subsumiert war. Sonderlich überzeugend ist das alles nicht.

Bigot & Picard (2008: 93-94) berichten vom Neotypus aus Wollin in Nordost-Polen. Dazu melden sie einen Falter aus Anklam in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland), der ihrer Meinung nach hierher gehört. Dazu auch Falter aus dem Norden, Nordwesten aber auch Südosten Frankreichs.

Aus Frankreich liefert Cama (2013) eine "Liste taxonomique et synonymique des Pterophoridae de France" ab, in der alle diese dubiosen Taxa von der französischen "group Microlep" als gute Arten gelistet werden.

7.4. Typenmaterial

Bigot & Picard (2008: 93-94) melden zum Typenmatrial: "Type (perdu) provenant du Nord-Ouest de la Pologne (Miedzyzdroje, anciennement Misdroy en Allemagne), genitalia non figurés. Taxon répandu dans les prairies humides européennes, y compris en France. Plante-hôte : Gentiana pneumonanthe L. A longtemps été considéré comme forme du taxon graphodactyla. Gibeaux [in litt.] avait sélectionné comme futur néotype de pneumonanthes un ♂ provenant de Wollin, Nord-Ouest de la Pologne, genitalia n° 4669 préparés par lui-même, mais ne l’a pas publié. En accord avec Gibeaux, nous fixons aujourd’hui le néotype de pneumonanthes d’après des photographies de la préparation n° 4669 que celui-ci avait eu l’amabilité de nous faire parvenir dès 1993, ce néotype portant trois étiquettes : « F. 26/8/93 Gent. pneumonanthe, Wollin » « Stenoptilia pneumonanthes Büttner, déterm. transcr. ex. Coll. Mus. Stettin » et « Mus. Zoll. Polonicum Warszawa 12/45 »".

(Autor: Erwin Rennwald)

7.5. Literatur