Version 4 / 5 vom 8. April 2024 um 13:15:42 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Securigera varia ? [= Coronilla varia ?] (Bunte Kronwicke ?)

Schmid (1886: 171) berichtet zum Synonym Butalis parvella: "E. Hofmann erhielt den Schmetterling durch Zucht von Coronilla varia." Diese Meldung wurde in der Folge immer wieder wiederholt, so auch von Schütze (1931: 126) und Bengtsson (1997: 115). Weitere Beobachtungen, die die alte Meldung widerlegen, bestätigen oder ergänzen könnten, scheint es nicht zu geben.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie und Faunistik

Zeller (1847: 833-834) beschrieb direkt hintereinander "Oecophora tributella" und "Oecophora terrenella", beide von Sizilien. Die erste Art kommentierte er mit: "Diese sehr einfach gezeichnete Art fieng ich in einem guten Pärchen am 4. May bey Syracus an dem kräuterreichen Abhange der ehemaligen Neapolis im Grase." Die zweite Art dann mit: "Große Exemplare, worunter ein Weibchen, sammelte ich bey Messina am Castellacio im dürren Grase am 22., 23. und 26. July. Ein Männchen mit schönerem und glänzenderem auf den Vorderflügeln und etwas violettlichem Grau auf den Hinterflügeln, das ich nach seinen übrigen Eigenheiten nicht für specifisch verschieden ansehen kann, fieng ich bei Rom am 28. August in der Campagna gegen Albano zu gleichfalls auf einer trockenen Grasstelle." Der Unterschied zwischen den beiden Arten ? Bei der zweiten Art ist zu lesen: "So groß und gestaltet wie die vorige Art, leicht durch die sehr helle, graugelbliche, etwas erzglänzende Grundfarbe zu erkennen."

Als Typenlokalität von S. terrenella hat Rom zu gelten, nicht Messina, denn Zeller hatte ja keinen Holotypus festgelegt. Bei Bengtsson (2024: 151) heißt es dazu: "The external appearance of S. terrenella and the synonymic taxa below, agrees fully with that of tributella. In his article on the Lepidoptera of Sicily, Zeller described this species immediately after tributella. Jäckh designated a specimen as the holotype, originating from “Italien, Rom, 28-VIII-1844,Zeller, coll. Wlsm BM”; Prep. BM 16969, and added “var. b. Z.[=Zeller], H.T.”. The specimen shows an extended and rounded tip of tergite 8 (Figure 6). This specimen has been designated the lectotype of Oecophora terrenella, and was formally published by Passerin d’Entrèves (1980, p. 52). As far as I know the rest of the six syntypes have notyet been designated paralectotypes."

Bengtsson (1997: 114-115) führte S. terrenella - wie schon seit Längerem üblich - weiter als Synonym von S. tributella. Hinzu kamen eine ganze Reihe weiterer Synonyme. Allerdings bemerkte er: "The genitalia of the lectotype and a female paralectotype of tributella (from Sicily), both in the BMNH [London], have been examined and significant differences from specimens of other proveniences have been found: posterior rim of male tergum 8 incurved, valva with shorter apical 'beak', and female sterigma from specimens of other proveniance distinctly shorter. Also specimens from N Africa have these features [the type series of monotinctella, examined by Jäckh (pers. comm.)]. The author considers for the present the related differences in the Sicilian and Libyan specimens as infraspecific variations. hence the specimens from the European mainland may be regarded a form of tributella."

Nach eingehender Prüfung des Typenmaterials aller Synonyme kommt Bengtsson (2024) zu einem anderen Schluss. Er trennt jetzt S. tributella und S. terrenella auf Artebene - mit der Konsequenz, dass es S. tributella nur noch auf Sizilien gibt und alle Angaben aus dem Rest Europas zu S. terrenella gehören. Damit wandern auch alle Synonyme von S. tributella zu S. terrenella - überraschenderweise auch die aus Libyen beschriebene Scythris monotinctella.

Da es auf Sizilien beide Arten gibt, deckt S. terrenella das Gesamtverbreitungsgebiet des S. tributella-Aggregats ab. Die Art ist also vor allem in Mittel- und Südeuropa verbreitet.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Bengtsson, B. Å. (1997): Microlepidoptera of Europe 2. Scythrididae: 1-301.
  • Bengtsson, B. Å. (2024): On the identity of Scythris tributella (Zeller, 1847) and raising Scythris terrenella (Zeller, 1847), sp. rev. from synonymy (Lepidoptera: Scythrididae). — SHILAP Revista de lepidopterología, 52 (205): 149-158. [zum PDF-Download auf shilap.org]
  • Bolt, D. & J. Schmid (2024): Für die Schweiz neue Schmetterlingsnachweise und Bestätigungen von bis anhin zweifelhaften Schweizer Vorkommen (Lepidoptera). — Opuscula Lepidopterologica Alpina, 5: 1-16. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
  • Schmid, A. (1886): Die Lepidopteren-Fauna der Regensburger Umgegend mit Kehlheim und Wörth. Schluss. — Correspondenz-Blatt des naturwissenschaftlichen Vereines in Regensburg, 40 (10-12): 165-224.
  • [SCHÜTZE (1931): 129]
  • Erstbeschreibung: Zeller, P. C. (1847): Bemerkungen über die auf einer Reise nach Italien und Sicilien beobachteten Schmetterlingsarten. — Isis von Oken 1847 (2): 121-159, (3) 213-233, (4) 284-308, (6) 401-457, (7) 481-522, (8) 561-594, (9) 641-673, (10) 721-771, (11) 801-859, (12) 881-914. — Digitalisat der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: [Band] bzw. genauer [S. 834].